Ein wichtiger Leistungsindikator für die Bewertung von Gesundheitssystemen ist der gerechte Zugang zur Gesundheitsversorgung. Doch neue Evidenz zeigt, dass sich dieser in Deutschland zwischen privat und gesetzlich Versicherten signifikant unterscheidet.
Ein funktionierendes Gesundheitswesen ist essenziell – doch spätestens die Corona-Krise hat gezeigt, dass es in Deutschland diesbezüglich einige Defizite gibt. In einer neuen Makronom-Serie diskutieren wir, wie Finanzierung, Struktur und Effizienz verbessert werden können.
Eine neue Studie zeigt: Die Erkenntnis, nachhaltiger wirtschaften zu müssen, ist in den Unternehmen in Deutschland angekommen. Wie sollte die Politik den Mittelstand dabei unterstützen? Ein Beitrag von Friederike Welter und Hans-Jürgen Wolter.
Diese Woche unter anderem in den Fremden Federn: Der Zauberberg des Neoliberalismus, warum ein CO2-Preis der Königsweg zum Klimaschutz ist und wieso der digitale Euro ein Flopp zu werden droht.
Damit Sanktionen eine abschreckende Wirkung gegen russische Militäraktionen entfalten können, müssten sie sehr breit angelegt sein, schnell Wirkung zeigen und unter den westlichen Alliierten so gut wie möglich koordiniert werden.
Der „Greenflation“-Narrativ stellt eine problematische Verbindung zwischen Inflation und der grünen Transformation her. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass hier eine Umkehrung von Ursache und Wirkung vorliegt. Ein Beitrag von Mauricio Vargas.
Diese Woche unter anderem in den Fremden Federn: Warum der Fachkräftemangel in den USA die Automatisierung zu befördern scheint, welche Folgen ein Aus für Nord Stream 2 haben könnte und was vom neuen „Weltrekord" bei der Kernfusion zu halten ist.
Ein Gespräch mit Bendix Vogel über das Konzept der Suffizienz, die Versorgungssicherheit in Zeiten der Energiewende und das unreflektierte Verhältnis zum Wachstum.
Diese Woche unter anderem in den Fremden Federn: Wie links Portugal nach den Wahlen ist, weshalb der Klimawandel zur Ausbeutung von Arbeitskräften führt und mit welchen Vorschlägen die Wirtschaft einen Krieg in der Ukraine verhindern will.
Der Abbau nationaler Vetorechte ist zu einem Schlüsselthema der europäischen Reformdebatte geworden. Und tatsächlich spricht vieles dafür, dass sie nicht nur die Handlungsfähigkeit der EU vermindern, sondern auch ihre demokratische Qualität. Ein Beitrag von Manuel Müller.
Der „Mehr Wettbewerb“-Gedanke gehört zu den Grundfesten der Europäischen Union. Doch statt gegenseitiger Unterbietung bei Kosten und Effizienz sollte es vielmehr um eine andere Qualität des Wettbewerbs gehen. Ein Beitrag von Patrick Kaczmarczyk.
Um die Vorteile der KI-Revolution voll ausschöpfen zu können, muss ein angemessener Rechtsrahmen geschaffen werden, der die potenziellen Risiken minimiert und den Einzelnen angemessen schützt. Ein Beitrag von Georgios Petropoulos.
Diese Woche unter anderem in den Fremden Federn: Weshalb Sanktionen Afghanistan den Rest geben, wie Joe Biden die Gasversorgung für Europa sichern will und was uns auf dem Wohnungsmarkt bevorsteht.
Zu den Top-Prioritäten der Bundesregierung gehört die Gründung eines „Klima-Clubs“. Dieser wäre allerdings unzureichend, wenn er auf einen Grenzausgleich setzt. Essentiell sind vielmehr kooperative Ansätze. Ein Beitrag von Clara Brandi und Michael Jakob.
Arbeitsminister Hubertus Heil hat seinen Gesetzentwurf für die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro vorgestellt. Doch gerade mit Blick auf den Niedriglohnsektor gibt es weiteren Handlungsbedarf. Ein Beitrag von Reinhard Bispinck.
Eine kulturell-ökonomische Transformation ist unausweichlich. Damit diese gelingt, bedarf es wiederum einer Transformation des Denkens und der Wiedererweckung des menschlichen Möglichkeitssinns auf individueller Ebene.
Diese Woche unter anderem in den Fremden Federn: Wie sich soziale Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmenskultur verankern lässt, warum sich seit Jahrzehnten kaum jemand um die Krise im Gesundheitswesen kümmert und wo Big MAAMA den nächsten großen Coup landen möchte.
Die Ampelkoalition arbeitet derzeit ihren Plan für die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro aus. Aber wie hoch darf die Lohnuntergrenze sein, bevor die negativen Beschäftigungswirkungen die positiven Wirkungen auf Kaufkraft und Lohngerechtigkeit übersteigen? Eine Analyse von Gabriel M. Ahlfeldt.
Junge Menschen gehören zu den Hauptverlierern der Pandemie – nicht nur gesellschaftlich, sondern auch ökonomisch. Um langfristige Schäden zu vermeiden, braucht es engagierte Maßnahmen und ein koordiniertes politisches Handeln. Ein Beitrag von Pola Schneemelcher.
Die Bezeichnung QE-Programm (Quantitative Easing) ist nicht die offizielle Bezeichnung des Programms der EZB, sondern bezeichnet lediglich eine geldpolitische Methode, bei der die Zentralbank Schuldtitel kauft, um das Niveau der Marktzinsen nach unten zu drücken. Das QE-Programm heißt im offiziellen EZB-Sprachgebrauch Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme, APP) und wurde Anfang 2015 beschlossen. Das APP bestand zunächst aus drei Einzelprogrammen zum Ankauf
gedeckter Schuldverschreibungen (CBPP 3, Start Oktober 2014),
forderungsbesicherter Wertpapiere (ABSPP, Start November 2014) und
von Wertpapieren des öffentlichen Sektors (PSPP, Start März 2015).
Im Juni 2016 kam das Programm zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors (CSPP) hinzu.
Eine genauere Beschreibung der einzelnen Programme finden Sie am Ende dieses Beitrags.
Die EZB hat für die einzelnen Programme keine konkreten Kaufvolumina, sondern lediglich monatliche Zielmarken für das gesamte APP festgelegt.
März 2015 bis März 2016: 60 Milliarden Euro
April 2016 bis März 2017: 80 Milliarden Euro
April 2017 bis Dezember 2017: 60 Milliarden Euro
Januar 2018 bis September 2018: 30 Milliarden Euro
Was kauft die EZB genau?
Der Blick auf die pro Monat aufgekauften Wertpapiere zeigt, dass die EZB durchaus die Zusammensetzung ihrer Käufe variiert hat und im Rahmen der einzelnen Programme unterschiedlich aktiv war. Auch lag das monatliche Kaufvolumen nicht immer präzise bei den angekündigten 60 bzw. 80 Milliarden Euro – allerdings hat die EZB während der jeweiligen Phasen im Durchschnitt doch ziemlich exakt das angekündigte Volumen gekauft.
Die unterschiedliche Gewichtung der Unterprogramme wird im folgenden Chart noch etwas deutlicher. Dieser zeigt, wie hoch der Anteil der jeweiligen Programme während der einzelnen Monate seit Start des APP im März 2015 war. Daraus wird ersichtlich, dass die EZB den Anteil der gekauften Staatsanleihen zuletzt wieder etwas reduziert hat (von in der Spitze über 90% auf zuletzt etwa 80%).
Worauf es zu achten gilt: Konkrete Umsetzung und Reinvestitionen fälliger Anleihen
In den kommenden Monaten gilt es also vor allem zu beobachten, wie die EZB die angekündigte Reduzierung ihres Aufkaufvolumens konkret umsetzt, weil sich dies auf die betroffenen Marktsegmente unterschiedlich auswirken wird. So hat die EZB wie oben gezeigt seit Start ihrer Aufkaufprogramme demonstriert, dass sie in der Lage und gewillt ist, die angekündigten Kaufvolumina auch tatsächlich umzusetzen. Das heißt, dass die gesamten APP-Bestände in ihrer Bilanz ungefähr dem im folgenden Chart skizzierten Verlauf (rote gestrichelte Linie) folgen und Ende September 2018 ein Gesamtvolumen von ca. 2,6 Billionen Euro erreichen dürften – die Frage ist eben lediglich, durch welche Wertpapiere die große weiße Lücke im Chart konkret gefüllt wird.
Es muss auch berücksichtigt werden, dass das APP noch lange über sein eigentliches Ende hinaus Wirkung entfalten wird. So hat die EZB bereits im Dezember 2015 angekündigt, die Einkünfte aus bis zur Fälligkeit gehaltenen Anleihen wieder zu reinvestieren und dieses Versprechen auf der Oktober-Ratssitzung noch einmal erneuert und präzisiert. Sollte also beispielsweise eine deutsche Staatsanleihe 2019 fällig und die EZB vom deutschen Staat ausbezahlt werden, wird sie – Stand heute – dieses Geld für den erneuten Erwerb einer (deutschen) Staatsanleihe nutzen. Ihre Bestände an Staatsanleihen werden sich somit nicht zwangsläufig verringern und ihre Präsenz auf den Märkten auch nicht sehr viel kleiner werden – sie schafft nur kein neues Geld, um Staatsanleihen zu erwerben.
QE-Käufe nach Ländern
Die EZB hat beim Start des PSPP (also des Staatsanleihen-Programms) angekündigt, dass sich das Kaufvolumen am Kapitalschlüssel der beteiligten Länder orientieren soll. Jedoch ist die EZB von diesem Ziel deutlich abgewichen: Sie hat mehr Staatsanleihen der großen Eurostaaten gekauft, als dies eigentlich nach dem Kapitalschlüssel angemessen gewesen wäre. So machen beispielsweise deutsche Staatsanleihen mittlerweile knapp 27% des aufgekauften Staatsanleihen-Portfolios aus, obwohl der deutsche Kapitalschlüssel nur bei knapp 18% liegt.
Diese „Bevorzugung“ der großen Staaten könnte unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass es bei den kleineren Ländern schlicht nicht genug Anleihen gibt, damit die EZB ihr angepeiltes Kaufvolumen erreichen kann. Es wird sich zeigen, ob die EZB somit ihr Kaufverhalten ändern wird, wenn sie nur noch eine kleinere Summe an Staatsanleihen aufkaufen muss.
Bilanzsumme
Die im Rahmen des QE-Programms getätigten Käufe machen inzwischen fast die Hälfte der insgesamt knapp 4,4 Billionen Euro großen EZB-Bilanz aus. Wenn die EZB die Summe der monatlichen Anleihekäufe ab Januar senkt, ist in der kurzen Frist zu erwarten ist, dass sich die EZB-Bilanz zunächst etwas langsamer ausweiten wird. Um die tatsächliche expansive Wirkung der Geldpolitik zu beurteilen ist es aber auch notwendig zu beobachten, wie sich die übrigen Posten der Bilanz verändern, was aus heutiger Sicht aber nicht abschätzbar ist.
Glossar: Die Programme im Detail
Das erste Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (Covered Bond Purchase Programme, CBPP) wurde bereits 2009 von der EZB beschlossen, um nach der Finanzkrise den Markt für diese Papiere (z. B. Pfandbriefe) zu stabilisieren und Refinanzierungsproblemen der Banken entgegenzuwirken. Innerhalb eines Jahres wurden Wertpapiere im Gesamtvolumen von 60 Milliarden Euro angekauft. Ein zweites CBPP mit folgte dann von November 2011 bis Oktober 2012. Das aktuell laufende dritte CBPP wurde im Oktober 2014 verabschiedet.
Das Programm zum Ankauf forderungsbesicherter Wertpapiere (Asset Backed Securities Purchase Programme, ABSPP) wurde im September 2014 in Verbindung mit dem Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (CBPP 3) beschlossen. Dabei werden ABS-Papiere am Primär- und Sekundärmarkt aufgekauft.
Im Rahmen des Programms zum Ankauf von Wertpapieren des öffentlichen Sektors (Public Sector Purchase Programme, PSPP) werden seit März 2015 Wertpapiere des öffentlichen Sektors wie Staatsanleihen sowie Schuldtitel europäischer Institutionen und Agenturen gekauft. Für die Ankäufe im Rahmen des PSPP gibt es detaillierte Regeln. So dürfen Staatsanleihen beispielsweise wegen des Verbots der monetären Staatsfinanzierung nur am Sekundärmarkt erworben werden. Es dürfen nur Papiere mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr aufgekauft werden. Zudem will die EZB nicht mehr als 33% aller auf den Sekundärmärkten befindlichen Papiere aufkaufen.
Mit dem Programm zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors (Corporate Sector Purchase Programme, CSPP) werden seit Juni 2016 auch Anleihen von Unternehmen in der Eurozone erworben. Ausgeschlossen sind Kreditinstitute und Unternehmen, deren Anleihen von den Ratingagenturen nicht mindestens als „Investment Grade“ bewertet werden. Die Anleihen müssen Laufzeiten zwischen sechs Monaten und 30 Jahren haben und können sowohl am Primärmarkt als auch am Sekundärmarkt gekauft werden.