Komplexitätsökonomie

Modellierte Agenten zum Aufspüren von Systemrisiken

Die Abkehr von (insularen) Modellen könnte die Identifizierung und Mitigation von Systemrisiken in der globalen Finanzwelt sehr erleichtern. Dafür bedarf es der Anwendung des agentenbasierten Modelling und eines interdisziplinären sowie koordinierten Vorgehens. Ein Beitrag von Silvio Andrae und Patrick Pobuda.

Seit Ende der 1980er Jahre untersuchen Ökonom:innen die Wirtschaft als ein sich entwickelndes komplexes (adaptives) System (Santa Fe Institut). Daraus ist der Ansatz der Komplexitätsökonomie entstanden. Der Begriff Komplexität scheint jedoch mittlerweile in der theoriefreudigen Welt der Volkswirtschaftslehre überstrapaziert bzw. überakademisiert worden zu sein. Denn es geht weniger um die Vision einer großen Komplexitätstheorie, die alles zusammenfasst, oder eine Strömung, welche gefühlt die Grenzen der Mathematik herausfordert. Vielmehr liegt der Blick auf dem praktischen Wirtschaftsgeschehen, welches so vielfältig und verflochten ist, dass einfache analytische Modelle der Gesamtwirtschaft – Modelle, die durch eine Reihe von analytisch lösbaren Gleichungen spezifiziert werden können – womöglich nicht hilfreich sind, um die vielen Fragen zu verstehen, die Ökonom:innen angehen sollten.

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