Replik

Wieso das BGE-Pilotprojekt die Missverständnisse zum Grundeinkommen noch vergrößert

Das Pilotprojekt Grundeinkommen hat den Anspruch, zum „Gewinn neuer Erkenntnisse“ über die Wirkungen eines BGE beizutragen. Doch es ist stark zu bezweifeln, dass die Studie dies leisten kann – im Gegenteil. Eine Replik von Ralf Krämer.

Bild: Pilotprojekt Grundeinkommen

In seinem Makronom-Beitrag hat kürzlich Jürgen Schupp das Pilotprojekt zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) des Vereins Mein Grundeinkommen e.V. und des DIW Berlin erläutert. Schupp ist dabei auch auf einige Kritikpunkte eingegangen, die anlässlich des Projektstarts vorgebracht worden waren. Einen zentralen Einwand, der die Aussagekraft des gesamten Projekts grundsätzlich in Frage stellt, hat er aber nicht erwähnt, obwohl er ihm ausführlich dargestellt und begründet worden war. Auch weitere Aussagen in dem Text müssen kritisch hinterfragt werden.

Bei dem Pilotprojekt sollen die Wirkungen untersucht werden, die eine monatliche Zahlung von 1.200 Euro über drei Jahre, die mit keinerlei Bedingungen oder Gegenleistungen verbunden ist, auf die Begünstigten auslöst. Das grundlegende Problem dieser Studie in Bezug auf die Diskussionen um das Thema BGE liegt nicht in methodischen oder statistischen Fragen. Es geht hier auch nicht darum, ob man grundsätzlich für oder gegen ein BGE ist, und auch nicht um dessen konkrete Ausgestaltung, Finanzierung oder nachgelagerte makroökonomische Effekte. Sondern es geht darum, ob eine solche Studie, so wie sie geplant ist, überhaupt irgendwelche Aussagen über die Wirkungen eines BGE zulässt.

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