Deutschland
Die durchschnittliche Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen ist am letzten Montag zum ersten Mal überhaupt auf 0,00% gefallen.
Einer Studie der DZ Bank zufolge sind den deutschen Privathaushalten durch die niedrigen Zinsen zwischen 2010 und 2015 rund 150 Milliarden Euro verloren gegangen. Die Summe setzt sich zusammen aus den Zinseinbußen bei der Geldanlage (rund 261 Milliarden) und den Einsparungen bei Kreditzinsen (108 Milliarden).
Dennoch ist das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland laut Bundesbank im 4. Quartal 2015 auf einen neuen Höchststand gestiegen. Demnach betrug das in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen gehaltene Vermögen 5.318,2 Milliarden Euro. Nach Abzug der Verbindlichkeiten ergibt sich ein Nettogeldvermögen von 3.680,7 Milliarden.
Das Kreditneugeschäft der Banken und Sparkassen mit deutschen Unternehmen und Selbstständigen (ohne Kredite für den Wohnungsbau und für finanzielle Unternehmen) ist laut Berechnungen der KfW im 4. Quartal 2015 erneut geschrumpft. Es lag im Schlussquartal 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3% niedriger.
Laut einem OECD-Bericht liegt die sogenannte Abgabenlast in Deutschland weit über dem Durchschnitt aller OECD-Länder. Der Studie zufolge musste etwa ein unverheirateter und kinderloser Angestellter mit Durchschnittsgehalt im vergangenen Jahr im Schnitt 49,4% seines Einkommens abliefern. Im OECD-Durschnitt sind es 35,9%.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.compareyourcountry.org zu laden.
Laut Angaben der IG Metall haben am Montag rund 45.000 Menschen am „Stahlaktionstag“ teilgenommen. Unter dem Motto „Stahl ist Zukunft“ wurde gegen die Billigkonkurrenz aus China demonstriert (hier mehr zu dem Thema). Die folgende Grafik zeigt, welche Branchen in Deutschland den höchsten Stahlbedarf haben:
Eurozone
Eurostat hat die Inflationsrate in der Eurozone leicht nach oben korrigiert. Die Preissteigerung lag im März im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 0,0% und nicht wie zunächst gemeldet bei -0,1%. Die Kerninflationsrate wurde bei 1% bestätigt.
Die Eurozone hat im Februar einen Außenhandelsüberschuss in Höhe von 19,0 Milliarden Euro erzielt. Gegenüber dem Vorjahresmonat legten die Exporte laut Eurostat um 1% zu, die Importe stiegen um 2%.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von cdn.tradingeconomics.com zu laden.
Quelle: tradingeconomics.com
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,8% gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr dehnte sich die Produktion laut Eurostat allerdings um 0,8% aus.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von cdn.tradingeconomics.com zu laden.
Quelle: tradingeconomics.com
Der Anstieg bei den Hauspreisen im Euroraum hat sich weiter beschleunigt. Die Preise legten im 4. Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,9% zu. Das ist der stärkste Anstieg seit dem Ausbruch der Finanzkrise.
Der deutsche Bankensektor baut seine „Funding Gap“ (Forderungen minus Verbindlichkeiten) gegenüber der Euro-Peripherie weiter ab. Wie dieser Chart aus dem Research der US-Bank Morgan Stanley (via Acemaxx-Analytics) zeigt, ist die Finanzierungslücke von 513 Milliarden Euro im Jahr 2009 inzwischen auf 186 Milliarden geschrumpft.
German banks have materially shrunk their funding gap in EA to €186bn, chart @MorganStanley pic.twitter.com/tKp08Zkp43
— ACEMAXX ANALYTICS (@acemaxx) 14. April 2016
Brexit
In dieser Woche sind die Wahlkampf-Kampagnen zum britischen Referendum über einen EU-Verbleib offiziell gestartet. Passend dazu ist die Zahl der unentschlossenen Wähler auf den bisher tiefsten Stand gefallen (12%). Einen sehr gelungenen Überblick der aktuellen Umfragen bietet der „Brexit Tracker“ des Economist:
The Economist’s Brexit poll-tracker: use it to track public opinion https://t.co/nQRv3M2mc8 pic.twitter.com/6G8jbDhN1Y
— The Economist (@TheEconomist) 15. April 2016
USA
Die US-Inflationsrate ist im März leicht gesunken. Sie liegt jetzt bei 0,9% (Februar: 1%). Die Kerninflation sank erstmals seit zehn Monaten wieder und liegt jetzt bei 2,2% (Februar: 2,3%).
Die US-Industrieproduktion ist im März um 0,6% im Vergleich zum Vormonat geschrumpft. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 2%.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von cdn.tradingeconomics.com zu laden.
Quelle: tradingeconomics.com
Auch aus dem Einzelhandel kamen schwache Zahlen. Die Umsätze sanken im März im Vergleich zum Vormonat um 0,3%.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von cdn.tradingeconomics.com zu laden.
Quelle: tradingeconomics.com
China
Das chinesische Bruttoinlandsprodukt ist offiziellen Angaben zufolge im 1. Quartal 2016 um real 6,7% gegenüber dem Vorjahresquartal gewachsen. Das ist der niedrigste Wert seit der globalen Finanzkrise von 2009.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von cdn.tradingeconomics.com zu laden.
Quelle: tradingeconomics.com
Die chinesischen Exporte sind im März kräftig gestiegen. Sie legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,5% zu. Allerdings sollte dieser Anstieg genau wie der Rückgang im Februar (mehr dazu hier) nicht überbewertet werden, da die Zahlen unter anderem durch das chinesische Neujahrsfest verzerrt sind.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von cdn.tradingeconomics.com zu laden.
Quelle: tradingeconomics.com
In jedem Fall scheinen sich die zu Jahresbeginn aufgekommenen Ängste vor einer „harten Landung“ der chinesischen Wirtschaft deutlich abzumildern. Ablesbar ist dies unter anderem am China Economic Panel, einer vom ZEW erhobenen Umfrage zu den Konjunkturerwartungen von internationalen Finanzexperten. Der CEP-Index stieg im März von -25,7 auf -3,5 Punkte.
Weltwirtschaft
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum erneut nach unten korrigiert. In seinem in dieser Woche vorgestellten World Economic Outlook erwartet der Fonds nun für 2016 ein Wachstum von 3,2% und für 2017 von 3,5% (vorher: 3,4% bzw. 3,6%). Somit setzt der IWF seine Tradition der gesenkten Wachstumsprognosen weiter fort, wie diese Grafik zeigt (der aktuelle WEO ist noch nicht enthalten):
Finanzmärkte
Die weltweit wichtigsten Aktienmärkte zogen in dieser Woche teils kräftig an.
Auch die Ölpreise legten vor dem OPEC-Treffen am Sonntag unterm Strich um knapp 2% zu, wobei die Marken Brent und WTI allerdings ihre kräftigen Anstiege vom Wochenanfang nicht ganz bestätigen konnten.
Vermischtes
Einer Studie des UNO-Kinderhilfswerks Unicef zufolge ist Dänemark das Land, in dem die Ungleichheit unter Kindern am geringsten ist. Deutschland landet auf Platz 14. Basis des Rankings sind vier Subindizes zur Ungleichheit bei Einkommen, Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Eine Kernaussage der Studie ist, dass in den Industrieländern die Ungleichheit unter Kindern zwischen 2008 und 2013 zugenommen habe.