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Warum Chinas „Schockzahlen“ eigentlich gar nicht so schlimm sind

Chinas Exporte sind im Februar so stark eingebrochen wie seit 2009 nicht mehr. Der Grund dafür ist allerdings ein Basiseffekt.

Am gestrigen Dienstag sorgten mal wieder neue Konjunkturdaten aus China für Schlagzeilen. Die Exporte der Volksrepublik waren im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25,4% eingebrochen – so stark wie seit der Finanzkrise von 2009 nicht mehr. Grund genug, die medialen Alarmglocken zu läuten.

Die jüngsten „Schockzahlen“ sollte man allerdings nicht überbewerten. Denn der drastische Export-Einbruch relativiert sich ziemlich stark, wenn man sich den Vergleichswert anschaut: Im Februar 2015 hatten die chinesischen Ausfuhren im Vergleich zum Vormonat noch um 17% zugelegt. Das chinesische Neujahrsfest dürfte ebenfalls eine Rolle gespielt haben.

Chinas Außenhandelsdaten schwanken traditionell sehr stark. Daher ist es sinnvoller, anstatt von isolierten Monatsdaten eher die gleitenden Monatsdurchschnitte zu betrachten, um die Basiseffekte abzumildern. Hier zeigt sich, dass der Trend für Chinas Exporte seit dem Sommer letzten Jahres sogar eher leicht nach oben geht, wie dieser Chart aus dem Research der Danske Bank verdeutlicht.

Im März dürften Chinas Exporte übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder für Schlagzeilen sorgen – allerdings für positive. Denn wie der obige Chart zeigt, waren die Exporte im März des letzten Jahres im Vergleich zum Februar drastisch eingebrochen. Das heißt, dass die Ausfuhren im laufenden Monat dann im Vergleich zum Vorjahresmonat höchstwahrscheinlich kräftig zulegen werden. Auch das sollte man dann aber nicht überbewerten.