#EconTwitter

Ein Ranking mit Freundschaftsspiel-Charakter

400 Profile und knapp 111.000 ausgewertete Tweets: Die neueste Ausgabe des Twitter-Rankings zeigt, wer in der deutschsprachigen #Econtwitter-Szene während des 4. Quartals 2019 den größten Einfluss hatte.

In unserem Twitter-Ranking ermitteln wir jedes Quartal, welche Profile aus der deutschsprachigen Ökonomenszene den größten Einfluss auf dem Kurznachrichtendienst haben. Dafür werten wir alle Tweets aus, die von den Accounts in unserem Ranking abgesendet wurden. Im 4. Quartal 2019 waren das insgesamt 110.935 Tweets. Die Aufnahmekriterien erfüllt haben genau 400 Accounts.

Das Ranking selbst setzt sich wie gehabt aus vier Teilwertungen zusammen:

Follower Power: Theoretisch können Profile mit vielen Followern deutlich mehr andere Nutzer erreichen als Profile mit weniger Followern – mehr Follower bedeuten schlicht und ergreifend auch mehr Reichweite. Daher messen wir in dieser ersten Kategorie, wie viele Follower ein Profil hat.

Mass Appeal: Hier werten wir aus, wie viele Retweets und Likes die Profile mit ihren Tweets insgesamt während eines Quartals erhalten haben. Da Interaktion ein wichtiger Teil von Twitter ist, haben wir alle Tweets (ohne reine Retweets, aber inklusive Antworten auf andere Tweets sowie kommentierende Retweets) ausgewertet, die die derzeit berücksichtigen Profile im letzten Quartal abgesetzt haben.

Ultra Faktor: Bei diesem Indikator geht es uns darum zu zeigen, wie enthusiastisch Follower auf Tweets eines Accounts reagieren. Dabei messen wir, wie viele Retweets und Likes ein Tweet im Durchschnitt erzielt und setzen diesen Durchschnittswert dann in Relation zur Followerzahl des betroffenen Accounts. Antworten oder Folgetweets innerhalb eines Threads werden dabei nicht berücksichtigt, um keine Accounts abzustrafen, die sich intensiv in Twitter-Diskussionen engagieren oder Threads veröffentlichen. Um zu verhindern, dass hohe Followerzahlen zu stark (negativ) ins Gewicht fallen, ziehen wir zudem deren Wurzel.

Dicke Spinnen: In diesem Kriterium ermitteln wir, welche Profile innerhalb der deutschsprachigen Twitter-Szene die größte Reichweite haben, also quasi die dicksten Spinnen im Twecon-Netz sind. Dies messen wir auf zwei Wegen: Erstens schauen wir uns an, wie viele andere der im Ranking gelisteten Accounts einem bestimmten Account folgen. Zweitens zählen wir, wie oft ein Account von anderen Accounts innerhalb des Rankings in Tweets erwähnt wurde und wie viele Retweets und Likes diese Erwähnungen wiederum erhalten haben. Dadurch werden auch Profile belohnt, die sich besonders in Debatten engagieren. Beide Komponenten zusammen ergeben gleichwertig gewichtet den finalen Score für dieses Kriterium.

Aus diesen vier Kriterien erzeugen wir eine Art „Magisches Viereck“, in das alle Kriterien gleichgewichtet einfließen. Die finale Punktvergabe erfolgt nach einem Benchmarking-System: Alle berücksichtigten Accounts teilen wir für jede Gruppe (Econ-Einzel- und Teamwertung, Medien-Einzel- und Teamwertung) in Dezile auf. Die Twitterer im obersten Dezil bekommen 10 Punkte, im untersten nur einen. Im 2. Dezil gibt es 2 Punkte, im 9. Dezil 9 Punkte, usw. Bei Punktgleichheit rangiert der Account höher, der weniger Tweets im letzten Quartal abgesendet hat, also weniger Aufwand betreiben musste, um auf die entsprechende Punktzahl zu kommen. Die ausführliche Beschreibung der Ranking-Methodik und der Aufnahmekriterien finden Sie hier.

Aus dieser Methodik lässt sich wohl bereits ablesen, welchen Stellenwert wir selbst unserem Ranking geben: Zwar gehen wir zwar bei der Auswertung enorm penibel und wissenschaftlich vor, haben unser Indikatoren-System aber so ausgelegt, dass es einen sportlichen und spaßigen, quasi einen Freundschaftsspiel-Charakter erhält. Das hat den Hintergrund, dass wir selbst die Ergebnisse von Rankings im Allgemeinen und unserem im Speziellen nicht allzu hoch gewichten wollen, sondern dadurch eher einen kleinen Anreiz geben, sich in öffentlichen Debatten, in diesem Fall auf Twitter, zu engagieren.

In diesem Sinne hier nun die Top 10-Platzierungen des Twitter-Rankings für das 3. Quartal 2019. Die kompletten Listen gibt es hier.

 

 

Einzelwertung

Ökonomenranking

Platz+/-NameFollower PowerFollower PowerFollower PowerFollower PowerGesamt
1
+2 Marcel Fratzscher
DIW Berlin
10 10 10 10 40
2
Claudia Kemfert
DIW Berlin
10 10 9 10 39
3
+10 Christian Odendahl
Centre for European Reform
10 10 10 9 39
4
+4 Max Roser
Oxford University
10 10 10 9 39
5
+1 Jens Suedekum
DICE
9 10 10 10 39
6
-2 Dina Pomeranz
Uni Zürich
10 10 10 9 39
7
-2 Adam Tooze
Columbia University
10 10 10 9 39
8
-1 Peter Bofinger
Uni Würzburg
9 9 9 10 37
9
+23 Gustav Horn
Uni Duisburg-Essen / SPD
9 9 9 10 37
10
+13 Daniel Stelter
Think BTO
9 10 10 8 37

 

 

Teamwertung

Ökonomenranking

Platz+/-NameFollower PowerFollower PowerFollower PowerFollower PowerGesamt
1
+1 Hans-Böckler-Stiftung
9 10 10 9 38
2
-1 DIW Berlin
10 9 8 10 37
3
ifo Institut
10 10 7 9 36
4
Plurale Ökonomik
7 9 10 9 35
5
+1 Wuppertal Institut
9 9 9 8 35
6
+2 The Hertie School
9 9 9 7 34
7
-2 Institut der deutschen Wirtschaft
10 8 5 10 33
8
+1 Agenda Austria
7 9 8 7 31
9
+9 Steuermythen
3 10 10 8 31
10
+1 Agora Energiewende
8 10 10 2 30

 

 

Einzelwertung

Medienranking

Platz+/-NameFollower PowerFollower PowerFollower PowerFollower PowerGesamt
1
Olaf Gersemann
Welt
10 10 10 10 40
2
Holger Zschäpitz
Welt
10 10 10 10 40
3
+1 Daniel Eckert
Welt
10 10 10 9 39
4
+1 Thomas Sigmund
Handelsblatt
10 10 10 9 39
5
-2 Wolfgang Münchau
Eurointelligence
10 9 9 10 38
6
+1 Mark Schieritz
Zeit
9 10 9 10 38
7
+2 Norbert Häring
Handelsblatt / Norberthäring.de
8 10 10 9 37
8
-2 Patrick Bernau
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
10 8 9 10 37
9
+4 Philip Plickert
Frankfurter Allgemeine Zeitung
10 10 10 7 37
10
+2 Martin Greive
Handelsblatt
8 9 9 10 36

 

 

Teamwertung

Medienranking

Platz+/-NameFollower PowerFollower PowerFollower PowerFollower PowerGesamt
1
Handelsblatt
10 10 9 10 39
2
+1 Frankfurter Allgemeine Zeitung
10 10 7 10 37
3
-1 Wirtschaftswoche
10 9 7 9 35
4
Makronom
6 8 10 10 34
5
OXI Blog
5 10 10 7 32
6
+1 Manager Magazin
9 8 4 8 29
7
+1 Arbeit & Wirtschaft
4 8 10 6 28
8
+1 Deutsche Welle
8 9 9 2 28
9
-3 Süddeutsche Zeitung
9 7 4 7 27
10
+3 Wirtschaftsdienst
3 4 7 9 23