#Economists4Future

Postwachstum in Zeiten von Corona

Es stimmt hoffnungsvoll zu sehen, welche weitreichenden Maßnahmen die Politik ergreifen kann, wenn eine Situation einmal als Krise identifiziert wurde. Doch in der Klimakrise reicht der politische Wille allein nicht, solange bestehende Diskurse darüber, weshalb und wie investiert und reguliert werden soll, unangetastet bleiben. Ein Beitrag von Birte Strunk.

Vor einem Jahr hat das Netzwerk Plurale Ökonomik im Angesicht der Klimakrise und der Fridays-for-Future-Proteste unter #Economists4Future dazu erstmals aufgerufen, Impulse für neues ökonomisches Denken zu setzen und bislang wenig beachtete Aspekte der Klimaschutzdebatte in den Fokus zu rücken. Das Ergebnis war eine im Makronom erschienene Debattenreihe.

Nun folgt die zweite Runde der Debattenreihe. Wieder erscheint wöchentlich ein ausgewählter Beitrag, der sich kritisch-konstruktiv mit aktuellen Leerstellen und Herausforderungen in der Klimaökonomik auseinandersetzt. Dabei geht es beispielsweise um die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit, mentale Infrastrukturen, institutionelle Pfadabhängigkeiten und Wachstumszwänge oder Klimapolitik auf EU-Ebene. Alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Economists for Future-Serie erschienen sind, finden Sie hier.

Ob sich die Corona-Krise positiv oder negativ auf Klimaschutz auswirkt, wird kontrovers diskutiert. Einerseits sind Krisenmomente potenziell Chance und Katalysator für radikale Veränderungen. Andererseits bringen sie auch große Unsicherheiten mit sich, welche den politischen Druck, zur „Normalität“ zurückzukehren, erhöhen.

Allerdings darf es angesichts der Klimakrise kein Zurück zum „business-as-usual“ geben. Klimaschutz wird nur dann effektiv sein, wenn er eine sozio-ökologische Transformation mit sich bringt. Das heißt konkret, dass wir einen Weg in eine Postwachstumsökonomie finden müssen, in welcher unsere sozialen Systeme weitgehend unabhängig von Wirtschaftswachstum sind.

Vor diesem Hintergrund werde ich im Folgenden zwei Fragen nachgehen. Erstens: Wie sind die bereits verabschiedeten Corona-Hilfspakete aus einer Nachhaltigkeits-Perspektive zu bewerten? Und zweitens: Wie müsste ein Corona-Paket aussehen, welches uns in Richtung einer Postwachstumsökonomie führen könnte?

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