Infografik

Die Tourismus-Weltkarten

Mehr als eine Billion US-Dollar werden pro Jahr im Tourismus-Sektor umgesetzt. Diese interaktiven Weltkarten zeigen, welche Volkswirtschaften zu den größten Anbietern und Konsumenten von touristischen Aktivitäten zählen.



Reisen in andere Länder sind nicht nur eine Form der Erholung oder der Horizonterweiterung – sie sind auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Laut Daten der Weltbank haben Menschen im Jahr 2014 weltweit etwa 1,3 Billionen US-Dollar für touristische Aktivitäten in anderen Ländern ausgegeben – das entsprach knapp 2% der globalen Wirtschaftsleistung.

Für die folgenden Grafiken haben wir die Weltbank-Daten für 122 Länder ausgewertet und uns angeschaut, welche Länder wie viele Einnahmen mit touristischen Angeboten machen und welche wie viel dafür ausgeben. Abschließend zeigen wir, wie die „Netto-Tourismus-Bilanz“ (Einnahmen minus Ausgaben) der einzelnen Staaten aussieht. Wer sich noch eingehender mit diesen Berechnungen auseinandersetzen möchte, kann hier das Datenset herunterladen, das den Karten zugrunde liegt.

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Einnahmen

Traditionell sind es vor allem kleinere Volkswirtschaften, in denen die Einnahmen aus dem Tourismussektor einen besonders hohen Anteil am BIP ausmachen. In der Spitzengruppe der von uns betrachteten Länder sind wenig überraschend bekannte Reiseziele wie die Kapverdischen Inseln (25%), Jamaica (16%) oder Kambodia (19%) zu finden. Aber auch einige europäische Staaten wie Kroatien (18%) oder Montenegro (21%) weisen sehr hohe Quoten auf.

Das mit Abstand meiste Geld geben Touristen allerdings in den USA aus – 220 Milliarden US-Dollar waren es im Jahr 2014. Dahinter folgen mit etwas mehr als 60 Milliarden Frankreich, Spanien und Großbritannien.

 

Ausgaben

Die USA nehmen nicht nur am meisten Geld durch ausländische Besucher ein, sie gehören auch selbst zu den größten Konsumenten. 146 Milliarden US-Dollar gaben Touristen mit Wohnsitz in den USA im Jahr 2014 im Ausland aus. Nur China weist mit 167 Milliarden einen höheren Wert aus. Deutschland folgt mit 107 Milliarden auf Platz 3.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt sind dies allerdings nur Größenordnungen im Bereich von 1 bis 3%. Die höchsten Anteile in dieser Statistik haben Albanien, der Libanon und Armenien mit jeweils um die 10%.

Saldo (Einnahmen – Ausgaben)

Verrechnet man die Einnahmen und Ausgaben miteinander, belegen die USA mit einem Saldo von +75 Milliarden US-Dollar den ersten Platz, gefolgt von Spanien und Thailand. Das größte „Tourismus-Defizit“ weisen China (-107,95 Milliarden) und Deutschland (-50,71 Milliarden auf). In Relation zum BIP dieser Länder sind dies aber keine relevanten Größenordnungen (die Werte liegen im Bereich von +1 bis -1%).

 

Die Zahlen zeigen auch, dass der Tourismus nur sehr bedingt dazu beiträgt, die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den reicheren und ärmeren Ländern auszugleichen. So nimmt die Gruppe der von der Weltbank als „high income“ definierten Länder zusammen deutlich mehr durch touristische Aktivitäten ein, als sie dafür ausgibt (hier mehr zu dieser Klassifizierung). Vielmehr sind es die „upper middle income“-Staaten (dazu zählen Schwellenländer wie China oder Brasilien), die ein deutliches Defizit aufweisen und maßgeblich für die Überschüsse in den anderen drei Gruppen verantwortlich sind.

 

Hinweis:

Der Anstoß für diesen Beitrag entstand durch eine Visualisierung auf der Webseite howmuch.net