Economists for Future

Die Autoindustrie demokratisieren?

In kaum einem anderen Bereich stehen kurzfristige, private Interessen so stark im Konflikt mit langfristigen, gesellschaftlichen Interessen wie in der Autoindustrie. Wie könnte diese Diskrepanz langfristig verringert werden?

Bild: Pixabay

Was folgt aus der Klimakrise für unsere Wirtschaft(sweisen) und das Denken darüber? Im Angesicht der Fridays-for-Future-Proteste hat sich aus dem Netzwerk Plurale Ökonomik eine neue Initiative herausgebildet: Economists for Future. Mit der gleichnamigen Debattenreihe werden zentrale Fragen einer zukunftsfähigen Wirtschaft in den Fokus gerückt. Im Zentrum stehen nicht nur kritische Auseinandersetzungen mit dem Status Quo der Wirtschaftswissenschaften, sondern auch mögliche Wege und angemessene Antworten auf die dringlichen Herausforderungen. Dabei werden verschiedene Orientierungspunkte für einen tiefgreifenden Strukturwandels diskutiert. 

Wöchentlich erscheint wieder ein ausgewählter Beitrag, der sich kritisch-konstruktiv mit aktuellen Leerstellen und Herausforderungen in der Ökonomik und Wirtschaftspolitik auseinandersetzt. Die dritte Runde legt ihren Schwerpunkt auf Themen für die anstehende Bundestagswahl im September. Hierzu werden unterschiedliche Aspekte und Maßnahmen für eine sozial-ökologische 1,5-Grad-Politik beleuchtet. 

Alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Economists-for-Future-Serie erschienen sind, finden Sie hier.

Es gibt keinen realistischen Weg zum 1,5 Grad-Ziel, der nicht eine drastische Reduktion in der Nutzung privater Automobile beinhaltet. Denn auch die E-Mobilität löst nicht alle Ressourcenprobleme des motorisierten Individualverkehrs, wie zum Beispiel Herstellungs- und Entsorgungsemissionen. Daneben hängt der Erfolg von E-Mobilität entscheidend vom Strommix und dem Ausbau erneuerbarer Energien ab. Eine Strategie, die weiter darauf setzt, dass mehr als 80% der Wege in privaten PKWs zurückgelegt werden, ist nicht zukunftsfähig.

Dass es effizientere Wege gibt, Mobilität zu gestalten, als Millionen von Menschen alleine in tonnenschweren Blechkisten zu transportieren, dürfte allen unmittelbar einleuchten. Eine ernsthafte sozial-ökologische Transformation des Verkehrssektors würde unter anderem Autobahnbaustopp, erhöhte CO2-Steuern und staatliche Investition in neue Technologien und Infrastruktur bedeuten. Damit stellt sich auch die Frage, wie wir als Gesellschaft mit der Automobilindustrie umgehen wollen. Und vielleicht noch wichtiger: Welche sozialen Kräfte können eine notwendige Transformation – in der Automobilindustrie und darüber hinaus – herbeiführen?

Kostenpflichtiger Inhalt

Bitte melden Sie sich an, um weiterzulesen

Noch kein Abo?