Neue EU-Fiskalregeln

Lindners Eigentor

In den Verhandlungen über die Reform der EU-Fiskalregeln hatte Finanzminister Christian Lindner auf mehr Strenge gedrängt. Wie eine neue Studie zeigt, dürfte dies der ohnehin schon angeschlagenen deutschen Wirtschaft noch weiteren langfristigen Schaden zufügen. Ein Beitrag von Sebastian Gechert und Philipp Heimberger.

Bild: Pixabay

Finanzminister Christian Lindner (FDP) betont in der laufenden Haushaltsdebatte, dass auch die neuen EU-Fiskalregeln Deutschland zum Sparen verpflichten. Die kürzlich reformierten EU-Regeln bringen für Deutschland in den kommenden Jahren jedoch zunächst geringe Konsolidierungsanforderungen. Die Sparvorgaben, die andere Euro-Staaten werden erfüllen müssen, sind hingegen teilweise massiv.

Dabei könnten sich die Annahmen der EU-Kommission, wie sich die Sparvorgaben auf das Wachstum und die Schuldenpfade der Mitgliedsländer auswirken, als deutlich zu optimistisch erweisen, wie wir in einer neuen Studie zeigen. Ein Hinterhersparen ähnlich den Eurokrisen-Jahren könnte die Folge sein. So könnte am Ende auch die kriselnde Bundesrepublik zu den großen Verlierern zählen, weil die Budgetkonsolidierung von wichtigen Handelspartnern wie Frankreich, Italien und Spanien das ohnehin schwächelnde deutsche Wirtschaftswachstum weiter dämpft.

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