Twitter-Ranking Januar 2018

Diese ÖkonomInnen und JournalistInnen haben momentan den größten Einfluss auf Twitter

In der Jubiläumsausgabe unseres Twitter-Rankings gab es an der Spitze von zwei Einzelwertungen Führungswechsel. Erfreulich ist vor allem, dass die deutschsprachige Twecon-Szene in den letzten Monaten qualitativ neuen Schwung bekommen hat.

Mit unserem Twitter-Ranking geben wir einmal pro Quartal einen Eindruck darüber, welchen ÖkonomInnen, JournalistInnen und BloggerInnen es am besten gelingt, ihre Analysen, Berichte und Meinungen über den Kurznachrichtendienst zu verbreiten und zu diskutieren. Mit dem Ranking wollen wir auch dazu beitragen, dass sich die deutsche Ökonomenszene (noch) stärker als bisher in die öffentlichen Debatten einbringt, ob nun auf Twitter oder anderswo. Unser erstes Ranking hatten wir im Januar 2017 veröffentlicht, es folgten Updates im April, Juli und Oktober. Hier nun die Ausgabe zum einjährigen Jubiläum.

Kurzzeitig hatten wir überlegt, ob wir anlässlich des 1. Geburtstags eine neue Wertung einführen sollen. Die Idee war, die Durchschnittswerte der letzten vier Quartale zu bilden, um so einzelne Ausreißerwerte zu glätten und eine Art „Gelbes Trikot“ für besonders konstante Twitterer verleihen zu können.

Allerdings haben wir diese verlockende Idee erstmal aufgeschoben, weil unsere Datenbasis dafür noch zu dünn ist: In unserem ersten Ranking hatten wir nur rund 240 Accounts berücksichtigt, mittlerweile ist das Teilnehmerfeld auf über 400 angewachsen – teils deswegen, weil die deutschsprachige Twecon-Szene weiterhin kräftig wächst. Anderseits natürlich auch, weil wir nach wie vor nicht alle in Frage kommenden Accounts berücksichtigt haben, wie in der aktuellen Ausgabe zwei Neuzugänge in den Top 10 der ÖkonomInnen-Einzelwertung demonstrieren.

Daher hier wie immer der Hinweis: Wenn Sie der Meinung sind, dass wir Sie oder jemand anderes in unserem Ranking vergessen haben, können Sie uns via Twitter oder per formloser Mail an [email protected] darauf hinweisen. Außerdem bitten wir um Verständnis, wenn wir nicht jeden der von uns abgelehnten „Anträge“ einzeln beantwortet und begründet haben – das wäre einfach nicht zu stemmen gewesen. Korrekturen (z. B. bei den Affiliations oder Arbeitgebern) setzen wir natürlich ebenfalls gerne um.

Die Kriterien für die Aufnahme sind eine Tätigkeit in oder Herkunft aus den DACH-Ländern, ein wirtschaftspolitischer oder volkswirtschaftlicher Schwerpunkt und mindestens 150 Follower. Unsere Datenbasis ist der Klout-Score – der nicht perfekt, aber gut geeignet ist, um den Einfluss eines Accounts auf Twitter zu messen  (eine detaillierte Erklärung der Methode des Rankings, der Einzelwertungen und der Aufnahmekriterien gibt es auf der Seite mit den Gesamtrankings im Reiter „Methodik“).

Das deutschsprachige Twecon-Twitter hat neuen Schwung bekommen

Bevor wir zum neuesten Ranking kommen, wollen wir es uns doch nicht nehmen lassen, kurz einen subjektiven Eindruck der Entwicklungen des letzten Jahres zu geben. Denn unserer Meinung nach hat die deutsche Twecon-Szene – vielleicht im Gegensatz zum allgemeinen Trend des Kurznachrichtendienstes – in den letzten Monaten eindeutig neuen Schwung bekommen und sich weiter dem Niveau angenähert, das man aus dem angelsächsischen Raum kennt.

Dies machen wir einerseits an der Zahl der Neuanmeldungen von ÖkonomInnen fest, vor allem aber an den zahlreichen, intensiven und oft auch qualitativ hochwertigen Debatten, die man inzwischen mit gewisser Regelmäßigkeit finden kann. Econ-Twitter wird keine ökonomischen Fachseminare oder gründliche journalistische Recherchen ersetzen können, liefert aber oft genug Denkanstöße, lesenswerte Texte oder einfach gute Unterhaltung.

Hier nun die aktuellen Top 10-Platzierungen. Die Gesamtrankings finden Sie hier. Die Datenerhebung erfolgte am Samstag, dem 27. Januar.

 

Einzelwertung

Ökonomenranking

Erstmals überhaupt hat Max Roser seine Spitzenposition abgeben müssen. Neuer Erstplatzierter ist der Verhaltensökonomen Andreas Staub von der Consulting-Firma Fehr Advice, auch Unternehmensgründer Gerhard Fehr schaffte es auf Anhieb in die Top 10. Ansonsten finden sich auf den Spitzenplätzen viele Gesichter, die auch schon in früheren Rankings weit vorne rangiert hatten, wenn auch in stetig wechselnder Reihenfolge.

 

Teamwertung

Ökonomenranking

Die Econ-Teamwertung ist traditionell die engste und umkämpfteste Kategorie, und auch hier gab es ein Novum. Der Hans-Böckler-Stiftung ist es gelungen, sich vor die Dauersieger DIW Berlin und INSM zu schieben. Mit dem WSI schaffte es zudem noch eines der Böckler-Institute in die Top 10.

Sprintwertung

Ökonomenranking

Die Econ-Sprintwertung geht mit deutlichem Abstand an David Zenz vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw). Wie so oft handelt es sich bei den Top-Sprintern meist um Accounts, deren Klout Scores zuvor relativ niedrig waren. Allerdings gibt es in den Top 10 auch einige Vertreter, die mit mittleren bis hohen Ausgangsscores deutliche Verbesserungen erzielen konnten.

Einzelwertung

Medienranking

Die beiden Spitzenplätze der Medien-Einzelwertung gehen bereits zum zweiten Mal in Folge an die Welt-Journalisten Holger Zschäpitz und Olaf Gersemann. Nichtsdestotrotz sind die Top 10 inzwischen etwas vielfältiger geworden. Im letzten Quartal hatten Welt und FAZ noch jeweils drei Vertretern gestellt, jetzt sind es nur noch zwei Journalisten pro Medium.

Teamwertung

Medienranking

An der Spitze der Medien-Teamwertung gibt es traditionell die geringste Bewegung, und das aktuelle Ranking macht da keine Ausnahme: Neun der Top 10-Plätze gehen an Medien, die schon im letzten Quartal dort platziert waren.

Sprintwertung

Medienranking

Erstmals konnte in der Medien-Sprintwertung während der letzten drei Monate kein einziger Account ein zweistelliges Plus beim Klout Score verzeichnen. Der Spitzenplatz ging an n-tv-Autor Hannes Vogel, gefolgt vom Blog Arbeit & Wirtschaft.