Wohngipfel

Warum mehr öffentlicher Wohnungsbau in Deutschland ökonomisch sinnvoll ist

Die derzeitige Wohnungskrise ist auch das Ergebnis einer fehlgeleiteten Politikberatung, die ein ökonomisches Dogma unkritisch zur Analyse aller erdenklichen Fragen verwendet hat. Es ist an der Zeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Ein Beitrag von Tom Krebs.

Wohnhaus in Berlin: Selbst Familien mit mittleren Einkommen können sich eine Wohnung in den städtischen Ballungsräumen sehr oft nicht mehr leisten. Foto: Pixabay

An diesem Freitag wird das Problem der Wohnungsnot in Deutschland wieder im Zentrum der öffentlichen Debatte stehen. Für diesen Tag haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) zu einem „Wohngipfel“ ins Kanzleramt geladen. Neben Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen werden auch Repräsentanten der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, des Mieterbundes, der Gewerkschaften und der Bauwirtschaft erwartet. Der Hintergrund des Gipfels: Bezahlbarer Wohnraum ist knapp und selbst Familien mit mittleren Einkommen können sich eine Wohnung in den städtischen Ballungsräumen sehr oft nicht mehr leisten.

Wie konnte es dazu kommen? Es ist einfach, Politikversagen für die Wohnungsnot in den Städten verantwortlich zu machen. Doch die Politik der letzten 30 Jahre hat im Wesentlichen nur ausgeführt, was die Experten empfohlen haben: Vertraue auf den Markt und alles wird gut. Ich will die Politik nicht vollständig aus der Verantwortung entlassen, aber man kann durchaus argumentieren, dass die derzeitige Wohnungskrise eher das Ergebnis fehlgeleiteter Politikberatung ist. Und es ist an der Zeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.

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