„Zwei-Klassen-Medizin"

Wie stark das deutsche Gesundheitssystem Privatpatienten bevorzugt

Ein wichtiger Leistungsindikator für die Bewertung von Gesundheitssystemen ist der gerechte Zugang zur Gesundheitsversorgung. Doch neue Evidenz zeigt, dass sich dieser in Deutschland zwischen privat und gesetzlich Versicherten signifikant unterscheidet.

Bild: Pixabay

Ein funktionierendes Gesundheitswesen ist essenziell – doch spätestens die Corona-Krise hat gezeigt, dass es in Deutschland diesbezüglich einige Defizite gibt. In einer neuen Makronom-Serie diskutieren wir, wie Finanzierung, Struktur und Effizienz verbessert werden können. Hier finden Sie alle Beiträge, die bisher in der Serie erschienen sind.

Immer wieder heißt es, Privatpatienten bekämen schneller einen Arzttermin als gesetzlich Versicherte. So erklärte der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beim deutschen Ärztetag 2018, dass er die längeren Wartezeiten für gesetzlich Versicherte nicht für ein gefühltes Problem halte, sondern dies viel zu häufig vorkäme (Welt, 2018). Der derzeitige Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) forderte medienwirksam sogar schon im Jahr 2008 — auch auf Basis einer eigenen wissenschaftlichen Studie — die Vereinheitlichung von Beitragssätzen, um die strukturellen Unterschiede der Wartezeiten im deutschen Gesundheitssystem einzuebnen (Lüngen et al. 2008, Deutsches Ärzteblatt, 2008).

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