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Wie groß ist der gesellschaftliche Rückhalt für eine Circular Economy?

Die Circular Economy als Zielbild für eine ressourcenschonende Wirtschaft ist noch nicht Teil eines breiten öffentlichen Diskurses. Das Interesse und die Aktivität unterschiedlicher gesellschaftlicher Akteure nimmt aber stetig zu. Ein Beitrag von Armando García Schmidt.

In der Serie „Circular Economy und Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft” werden die vielfältigen Chancen, Risiken und Handlungsbedarfe des Konzepts einer Circular Economy (CE) für das Erreichen einer Nachhaltigen Sozialen Marktwirtschaft beleuchtet. Die Serie entsteht in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung und wird in unregelmäßigen Abständen im Makronom erscheinen. Im Fokus liegen dabei vor allem die möglichen Zielkonflikte, die mit der zirkulären Transformation verbunden sein können. Hier finden Sie alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Serie erschienen sind.

Die Circular Economy (CE) als Zielbild für eine nachhaltige und ressourcenschonende Wirtschaft ist in Deutschland noch nicht Teil eines breiten öffentlichen Diskurses. Vielleicht wird die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), die aktuell unter Federführung des Bundesumweltministeriums entsteht, etwas daran ändern. Im Herbst 2023 soll es einen öffentlichen Konsultationsprozess geben, an dem sich Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürger beteiligen können.

Dazu würde es allerdings einer zusätzlichen Anstrengung bedürfen. Denn bisher ist die Chance verpasst worden, den Dialog mit der Öffentlichkeit als eines der zentralen Handlungsfelder der Strategie zu etablieren. Die acht gesetzten Handlungsfelder liegen ausschließlich in technologisch-stoffspezifischen („Zirkuläre Produktionsprozesse“, „Kunststoffe“ usw.) oder politisch-verwaltungspraktischen („Öffentliche Beschaffung“) Sphären. So abgesteckt, bleiben überwältigendes öffentliches Interesse und breite Beteiligung unwahrscheinlich.

Dabei ist der gesellschaftliche Rückhalt für die Transformation zur CE von zentraler Bedeutung. Nur wenn die CE als Ziel bekannt wäre und von der Bevölkerung mitgetragen würde, werden Menschen bereit sein, ihre Gewohnheiten und Entscheidungspräferenzen zu verändern, beispielsweise indem sie wiederverwendbare Produkte kaufen, Nutzgegenstände reparieren lassen oder recyclingfähige Materialien und Produkte zu den entsprechenden Sammelstellen bringen. Erst ein größeres Bewusstsein für die Relevanz einer nachhaltigen Wirtschaft kann auch insgesamt die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten im Sinne der CE oder den Trend hin zu Modellen des Teilens, Mietens oder Leasens verstärken. Dies kann wiederum Unternehmen dazu ermutigen, auf den Wandel zu setzen und z. B. in die Entwicklung kreislauffähiger Produkte zu investieren.

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