Economists for Future

Wie der Überfluss an Finanzvermögen globale Abhängigkeiten schafft

Die „Internationale Finanzielle Subordination“ zementiert eine hierarchische Weltwirtschaft – die sich in instabilen Kapitalströmen, hohen Finanzierungskosten und der Dominanz des US-Dollars zementiert. Ein Beitrag von Annina Kaltenbrunner.

Foto: Pixabay

Unsere Gesellschaft befindet sich inmitten eines tiefgreifenden Transformationsprozesses. Im Zentrum: die Wirtschaft und die Suche nach Wegen zur Nachhaltigkeit. Die nächsten Jahre werden entscheiden, ob uns dieser Wandel by disaster passiert – oder by design gelingt.

Die Debattenreihe Economists for Future (#econ4future) widmet sich den damit verbundenen ökonomischen Herausforderungen und diskutiert mögliche Lösungsansätze. Die Beiträge analysieren Engführungen in den Wirtschaftswissenschaften und Leerstellen der aktuellen Wirtschaftspolitik. Zugleich werden Orientierungspunkte für ein zukunftsfähiges Wirtschaften aufgezeigt und Impulse für eine plurale Ökonomik diskutiert, in der sich angemessen mit sozial-ökologischen Notwendigkeiten auseinandergesetzt wird.

Die Kooperation zwischen Economists for Future e.V. und Makronom startete mit der ersten Ausgabe 2019. Seitdem ist jährlich eine neue Reihe mit wechselnden Themenschwerpunkten erschienen. Die mittlerweile sechste Staffel beleuchtet nun Aspekte rund um das Thema Überfluss. Hier finden Sie alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Serie erschienen sind.

Ein Merkmal der hierarchischen Weltwirtschaft ist die Konzentration von Finanzvermögen und Finanzmärkten im globalen Norden. Diese Konzentration des Finanzkapitals versetzt die Länder des globalen Südens in eine untergeordnete Rolle im internationalen Finanz- und Währungssystem, das durch eine ausgeprägte Hierarchie gekennzeichnet ist. Der amerikanische Dollar steht an der Spitze dieser Währungshierarchie, die einerseits dem Dollar und der amerikanischen Wirtschaft ein „exorbitantes Privileg“ verleiht und andererseits katastrophale Auswirkungen auf die makroökonomische Stabilität der Länder des globalen Südens hat. Während die USA in der Lage sind, große und langanhaltende Leistungsbilanzdefizite in der eigenen Währung zu finanzieren, stellt der Mangel an Devisen – beispielsweise zur Finanzierung notwendiger Importe – ein gravierendes und strukturelles Entwicklungsproblem für viele Länder des globalen Südens dar.

Kostenpflichtiger Inhalt

Bitte melden Sie sich an, um weiterzulesen

Noch kein Abo?