Weltklimakonferenz

Klimapolitik in einer polarisierten Welt

Rund um den Globus werden Gesellschaften von den Diskussionen um die ökonomischen Auswirkungen klimapolitischer Maßnahmen zerrissen. Der Kampf gegen den Klimawandel kann nur gewonnen werden, wenn die internationale Gemeinschaft Entwicklungen wie eine steigende Ungleichheit berücksichtigt.

Während in Madrid die jährliche Weltklimakonferenz stattfindet, gehen rund um den Erdball Menschen auf die Straße. Proteste, Streiks und sogar gewaltsame Auseinandersetzungen sind von Lateinamerika bis Iran allgegenwärtig. So komplex die Hintergründe im Einzelnen oft sind, Auslöser sind in vielen Fällen moderate Preiserhöhungen für Treibstoff oder den öffentlichen Personenverkehr. Diese Politikmaßnahmen sind häufig der Funke, der in einer bereits angespannten gesellschaftlichen Situation politische Proteste und Unruhen entfacht.

Insbesondere aus klimapolitischer Sicht sind diese Unruhen besorgniserregend. Sie zeigen die potentiell hohen politischen Kosten einer CO2-Bepreisung auf – die allerdings unerlässlich ist, um die Pariser Klimaziele einzuhalten, und zwar nicht nur für Industrienationen: Es ist es dringend notwendig, dass auch viele Entwicklungs- und Schwellenländer heute die Weichen stellen, um nicht die großen Emittenten von morgen und übermorgen zu werden.

Genau wie im Westen treffen die politischen Reformversuche auch im Globalen Süden auf eine politisierte und zunehmend polarisierte Gesellschaft, die von wachsender Ungleichheit gespalten wird

Im Globalen Süden ist zwar historisch gesehen nur ein geringer Teil der Emissionen entstanden. Doch Beispiele wie China, Indien oder auch Vietnam zeigen, dass sich dies durch eine schnelle wirtschaftliche Entwicklung rasch ändern kann. Aus unserer eigenen Forschung wissen wir, dass auch in mehreren afrikanischen Ländern aktuell Entscheidungen getroffen werden, die zukünftige Emissionen massiv beeinflussen werden. So könnten insbesondere in Subsahara-Afrika die geplanten Investitionen in Kohle in den nächsten Jahren zu stark steigenden Emissionen führen.

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