Chartbook

Was letzte Woche wichtig war

Ein investitionsfreudiger Verkehrsminister, eine zurückhaltende Fed und glückliche Skandinavier – das waren die wichtigsten und spannendsten Charts der letzten Woche.

Deutschland

Die privaten Konsumausgaben in Deutschland sind laut Angaben des Statistisches Bundesamtes (Destatis) 2015 so stark gestiegen wie zuletzt im Jahr 2000. Sie legten im Vergleich zum Vorjahr um real 1,9% zu.

Deutschland_Privater Konsum
Quelle: Destatis

Allerdings relativiert sich diese Zahl sehr stark, wenn man sich den Anteil der privaten Konsumausgaben am verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte anschaut. Diese Konsumquote ist auf den tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken. Hier die privaten Konsumausgaben in Deutschland, gleitende Vierquartalssummen in % des…

Deutschland_Konsumquote
Quellen: Destatis, weitwinkelsubjektiv.com

Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat den neuen Bundesverkehrswegeplan vorgestellt. Insgesamt sollen bis zum Jahr 2030 260 Milliarden Euro in die deutsche Infrastruktur investiert werden. Hier die Aufteilung nach Bundesländern:

Deutschland_Bundesverkehrswegeplan_2030_Bundesländer
Quelle: Bundesverkehrswegeplan 2030

 

Eurozone

Die Industrieproduktion in der Eurozone hat laut Eurostat im Januar kräftig zugelegt. Im Vergleich zum Vormonat stieg sie um 2,1%. Das ist deutlich mehr als im Durchschnitt der letzten drei Jahre, als die Produktion monatlich im Schnitt um lediglich 0,1% ausgeweitet wurde. Analysten führen den starken Anstieg vor allem auf die milden Temperaturen (die über den Bausektor auch auf die Industrie gewirkt haben) und einen Arbeitstag-Effekt (Weihnachten) zurück.

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Quelle: tradingeconomics.com

 

Der Außenhandelsüberschuss der Eurozone ist laut Eurostat im Januar deutlich gesunken. Er lag bei 6,2 Milliarden Euro, im Vormonat waren es noch mehr als 25 Milliarden gewesen. Grund für den Rückgang waren die Exporte, die sich im Vergleich zum Dezember um 2% abschwächte.

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Quelle: tradingeconomics.com

 

USA

Die Federal Reserve hat wie erwartet bei ihrer Sitzung am Mittwoch auf eine Anhebung der Leitzinsen verzichtet. Die sogenannten „Fed Dots“, die die Erwartungen der Mitglieder des Offenmarktausschusses für die Zinsentwicklung markieren, deuten darauf hin, dass die US-Notenbank die Zinsen langsamer als noch im Dezember geplant erhöhen wird.

Keinen Gegenwind für weitere Zinserhöhungen liefert die Preisentwicklung. Zwar ist die US-Inflationsrate ist im Februar auf 1,0% gesunken. Allerdings legte die Kerninflationsrate bereits den vierten Montat in Folge zu. Sie liegt jetzt bei 2,3%.

USA_Inflation_Kerninflation_Fed
Quellen: FRED, Makronom

Ein Grund für die zögerlichere Haltung der Fed dürfte auch in den jüngsten Konjunkturdaten liegen, die sehr gemischt ausfielen. So ist der US-Einzelhandel schwach ins neue Jahr gestartet. Die Verkäufe sanken im Februar im Vergleich zum Vormonat um saisonbereinigt 0,1%. Bereits im Januar hatte es gegenüber Dezember ein Minus gegeben.

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Quelle: tradingeconomics.com

Dazu passend ist auch das Verbrauchervertrauen im Februar erneut zurückgegangen.

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Quelle: tradingeconomics.com

Bessere Zahlen kamen dagegen aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Die Produktion beschleunigte sich erneut und legte im Februar um 1,8% gegenüber dem Vorjahresmonat zu.

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Quelle: tradingeconomics.com

Die Industrieproduktion gab dagegen erneut deutlich nach. Sie sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,0% – es war bereits das vierte Minus in Folge.

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Quelle: tradingeconomics.com

 

Japan

Auch die Bank of Japan hat ihre Geldpolitik weitestgehend unverändert gelassen. Sie verkündete lediglich eine Ausnahmeregelung für die Erhebung von Negativzinsen: Geldreservefonds, die über Treuhandbanken Geld bei der Zentralbank deponieren, müssen keine Negativzinsen zahlen.

Derweil konnte Japans Maschinenbausektor positive Zahlen vermelden. Die Auftragseingänge legten im Februar im Vergleich zum Vormonat um 15% zu und stiegen damit so stark wie zuletzt vor fast zehn Jahren.

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Quelle: tradingeconomics.com

 

Finanzmärkte

Die wichtigsten Aktienmärkte haben in der letzten Woche mit Ausnahme der Börse in Tokyo allesamt Gewinne verbuchen können. Die US-Börsen haben die zu Jahresbeginn erlittenen Verluste inzwischen wieder vollständig kompensiert.

aktienmärkte_weltweit
Entwicklung in %. Quellen: finanzen.net, Makronom

Die Ölpreise konnten ihren Aufwärtstrend aus der Vorwoche nur geringfügig fortsetzen. Die Sorten WTI und Brent notieren weiterhin knapp oberhalb der Marke von 40 US-Dollar pro Barrel.

Ölpreise_WTI_Brent
Preise in US-Dollar pro Barrel. Quellen: finanzen.net, Makronom

Welche tiefen Spuren der Ölpreis-Crash in einigen vom Schwarzen Gold abhängigen Volkswirtschaften hinterlassen hat, zeigt das Beispiel Norwegen: Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins auf das neue Rekordtief von 0,5% gesenkt.

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Quelle: tradingeconomics.com

 

Nichtsdestotrotz ist Norwegen übrigens das viertglücklichste Land der Welt – so zumindest die Aussage des neuen World Happiness Report der UN. Diese vom US-Ökonomen Jeffrey Sachs geleitete Untersuchung erstellt auf Basis von Faktoren wie dem Pro-Kopf-Einkommen oder der Lebenserwartung für insgesamt 156 Länder das sogenannte Ranking of Happiness. Platz 1 erreicht in diesem Jahr Dänemark, gefolgt von der Schweiz und Island. Deutschland landet auf Platz 16. Hier die Top 20:

World_Happiness_Report_Top 20_Länder
Quelle: World Happiness Report 2016