Deutschland
Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt hat sich weiter verbessert. Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Mai 2,66 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet – ein Rückgang von 80.000 gegenüber dem Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6% (April: 6,3%) . Die Zahl der Erwerbstätigen stieg laut Statistischem Bundesamt (Destatis) im April auf 43,34 Millionen. Das sind 171.000 mehr als im März.
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Auch die sogenannte „tatsächliche“ Arbeitslosigkeit war im April rückläufig. Sie sank um rund 33.000 auf 3,53 Millionen. Die „tatsächliche“ Arbeitslosigkeit basiert auf Berechnungen der Bundestagsfraktion der Linken. Sie ergänzt die offizielle Meldung um Menschen, die sich etwa in Weiterbildungen oder sonstigen Maßnahmen befinden und die in der amtlichen Statistik nicht als Arbeitslose geführt werden.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind laut Destatis im Mai um 0,1% gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im April hatte die Inflationsrate noch bei -0,1% gelegen.
Die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland ist im letzten Jahr deutlich gesunken, wie aus dem aktuellen KfW-Gründungsmonitor hervorgeht. Demnach gab es 2015 nur noch 763.000 Gründungen – ein Minus von 17% gegenüber dem Vorjahr. Die KfW sieht den Grund für diese Entwicklung in der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: Wegen der guten Job-Perspektiven würden sich immer weniger Menschen aus Mangel an Alternativen selbstständig machen.
Die Finanzierungsbedingungen für deutsche Unternehmen sind weiterhin exzellent. Die vom ifo-Institut ermittelte Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft verharrte im Mai auf ihrem Rekordtief von 14,2%.
Immer weniger Beschäftigte in Deutschland werden nach branchenweit einheitlichen Tarifverträgen bezahlt, wie das aktuelle Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt. Demnach sank der Anteil der nach einem Branchentarifvertrag beschäftigen Angestellten im letzten Jahr auf 51%.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa sind die Zustimmungswerte für die Regierungsparteien auf ein neues Rekordtief gefallen. Würde am nächsten Sonntag gewählt werden, würden Union und SPD zusammen erstmals nicht mehr als 50% der Stimmen erhalten. Die AfD wäre derzeit die drittstärkste Kraft.
Eurozone und Europa
Die Europäische Zentralbank hat keine weitere Änderung ihrer Geldpolitik beschlossen. Konkretisiert wurden die Pläne für das im beschlossene Programm zum Ankauf von Unternehmensanleihen (CSPP). Es soll zum 8. Juni starten. Derweil befindet sich die aktuelle Euro-Inflationsrate weiterhin im negativen Bereich. Laut Angaben von Eurostat sanken die Verbraucherpreise im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,1% (April: -0,2%). Die Kerninflation stieg leicht auf 0,8% an.
Die Kreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen ist erneut angezogen. Die Banken im Euroraum reichten im April 1,2% mehr Darlehen aus (März: 1,1%). Die Kreditvergabe an private Haushalte schwächte sich dagegen leicht ab (1,5% nach 1,6% im März).
Die durchschnittlichen Kreditzinsen für Unternehmen in der Eurozone sind im April im Vergleich zum Vormonat um 4 Basispunkte auf 1,99% gesunken. Die durchschnittlichen Zinsen für Wohnungsbaukredite an private Haushalte lagen bei 2,09% (März: 2,11%).
Die durchschnittlichen Tagesgeldzinsen für Unternehmen in der Eurozone lagen im April bei 0,12%, ein Rückgang von einem Basispunkt gegenüber dem Vormonat. Der entsprechende Satz für private Haushalte blieb unverändert bei 0,11%.
Die Arbeitslosenquote in der Eurozone lag im April wie schon im Monat zuvor bei 10,2%.
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Frankreichs Wirtschaftsleistung ist im 1. Quartal etwas stärker gewachsen als zunächst gemeldet worden war. Wie das französische Statistikamt Insee mitteilte, legte das Bruttoinlandsprodukt um 0,6% gegenüber dem Vorquartal zu. Die erste Schätzung war von einem Plus von 0,5% ausgegangen.
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Dagegen wurde die Schätzung für die griechische Wirtschaftsleistung nach unten korrigiert. Laut Angaben der griechischen Statistikbehörde Elstat sank das Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal um 0,5% (Erste Schätzung: -0,4%).
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Die aktuellen Konjunkturindikatoren für die Eurozone fallen gemischt aus. Das von der EU-Kommission ermittelte Geschäftsklima stieg zum zweiten Mal in Folge etwas an.
Auch der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg leicht an.
Dagegen trübte sich die Stimmung im der Industrie ein. Der entsprechende Markit-Einkaufsmanagerindex sank im Mai auf 51,5 Punkte ab.
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Einen Impuls für die europäische Konjunktur wollte die EU-Kommission mit ihrer Investitionsoffensive geben. Ein knappes Jahr nach dem operativen Start des „Juncker-Plans“ hat die Kommission nun verkündet, dass sie den entsprechenden Fonds auch über das Jahr 2018 hinauslaufen lassen will. Entsprechende Gesetzesvorschläge sollen im Herbst gemacht werden. Seit dem Start wurden in 26 EU-Staaten 64 Infrastrukturprojekte und 185 Vereinbarungen mit Banken und anderen Finanzintermediären zur KMU-Finanzierung genehmigt. Den größte Anteil daran hatten laut einer Studie des Thinktank Bruegel bisher Projekte in Frankreich, Italien und Großbritannien.
USA
Das Jobwachstum in den USA hat sich deutlich verlangsamt. Im Mai hat die US-Wirtschaft so wenig neue Stellen geschaffen wie zuletzt vor fünf Jahren. Die Arbeitslosenquote sank dennoch auf 4,7%.
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Aufgrund des schwachen Stellenwachstums wird an den Finanzmärkten kaum noch damit gerechnet wird, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung am 14. und 15. Juni eine weitere Zinserhöhung beschließen wird. Hier die anhand der Fed Fund Future Rates gemessenen Wahrscheinlichkeiten für die weiteren Zinsschritte.
Wenig Klarheit über den künftig Verlauf der US-Konjunktur lieferten auch weitere Wirtschaftsdaten. So wuchsen die Konsumausgaben im April gegenüber dem März um 1%. Das ist das stärkste monatliche Plus seit sieben Jahren.
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Allerdings trübte sich das Verbrauchervertrauen laut dem vom Conference Board ermittelten Consumer Confidence-Indikator im Mai deutlich ein. Das Barometer sank von 94,2 auf 92,6 Punkte.
Verbessert hat sich die Stimmung in der US-Industrie. Der entsprechende ISM-Einkaufsmanagerindex stieg auf 51,3 Punkte.
China
Der offizielle chinesische Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe lag wie schon im April bei 50,1 Indexpunkten.
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Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex sank geringfügig um 0,2 Punkte und liegt jetzt bei 49,2 Indexpunkten.
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Japan
Die Regierung von Premierminister Shinzo Abe will die ursprünglich für April 2017 geplante Anhebung der Konsumsteuer von 8 auf 10% erst 2019 vornehmen. Begründet wurde der Schritt mit der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung. Die letzte Anhebung der Steuer (von 5 auf 8%) hatte 2014 zu einer Rezession geführt.
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Argumente für diese Verschiebung lieferte auch die jüngste Entwicklung der Verbraucherpreise. Im April lag die japanischen Inflationsrate zum zweiten Mal in Folge im negativen Bereich.
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Für eine positive Überraschung sorge die japanische Industrie. Sie wuchs im April trotz mehrerer Erdbeben um 0,3% gegenüber dem Vormonat. Im Jahresvergleich entspricht dies aber immer noch einem Minus von 3,5%.
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Brasilien
Das brasilianische Bruttoinlandsprodukt ist im 1. Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,3% geschrumpft – das ist bereits der fünfte Rückgang in Folge.
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Angesichts dieser Zahlen ist es auch wenig überraschend, dass sich die Lage auf dem brasilianischen Arbeitsmarkt weiter verschlechtert hat. Die Arbeitslosenquote stieg im April auf das neue Rekordhoch von 11,2%.
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Finanzmärkte
Die weltweiten Aktienmärkte haben die Woche uneinheitlich beendet. Deutlich im Plus lag nur die Börse in Shanghai.
Die Ölpreise gaben in dieser Woche leicht nach, nachdem sich die Opec-Staaten bei ihrem Treffen in Wien erneut nicht auf eine Deckelung der Ölförderung hatten einigen können.
Vermischtes
Nach 17 Jahren Bauzeit wurde der neue Gotthard-Tunnel eingeweiht. Damit hat die Schweiz jetzt den längsten Tunnel der Welt. Das Mega-Infrastrukturprojekt kostete insgesamt 11 Milliarden Euro.
Laut des von der Walk Free Foundation herausgegeben neuen Global Slavery Index gibt es auf der Welt derzeit 45,8 Millionen „moderne Sklaven“. Der Index definiert Sklaverei als eine Form der Ausbeutung, der sich die Betroffenen nicht entziehen können, ohne Gewalt und Drohungen fürchten zu müssen oder Opfer von Machtmissbrauch zu werden.