Geldpolitik

Warum unabhängige Zentralbanken zu mehr Ungleichheit geführt haben

Es gibt weder eine ökonomisch noch politisch sinnvolle Alternative zur politischen Unabhängigkeit von Zentralbanken. Jedoch gibt es Alternativen, ein gerechteres Wirtschaftssystem zu schaffen. Ein Beitrag von Andreas Kern.

Bild: Pixabay

Das Thema dieses Beitrags ist einigermaßen kontrovers, und gleiches dürfte für unsere Forschungsergebnisse gelten, die ich im Folgenden vorstellen möchte. Lassen Sie mich zu Beginn daher eines klarstellen: Es gibt aus meiner Sicht weder eine ökonomisch, noch eine politisch sinnvolle Alternative zur politischen Unabhängigkeit von Zentralbanken.

Das Konzept der Unabhängigkeit von Zentralbanken in den letzten Jahren in vielen Ländern in das Kreuzfeuer der Politik geraten. In den USA konnte sich noch vor kurzem Ex–Präsident Donald Trump nicht entscheiden, ob die Federal Reserve oder doch die Volksrepublik China Amerikas größter Staatsfeind ist. In Indien, der Türkei und vielen anderen Ländern haben Zentralbanken dem politischen Druck nicht standhalten können und ihre politische Unabhängigkeit bereits verloren. In Europa fragen sich derzeit viele, ob die Europäische Zentralbank vielleicht ihre politischen Freiräume zu stark auslebt und sich damit jeglicher demokratischen Legitimität entzieht.

Gleichzeitig hat sich nicht zuletzt aufgrund der stark gewachsenen Rolle von Zentralbanken in der Bekämpfung diverser Krisen ein weiterer Debattenzweig aufgetan: Sind Zentralbanken und ihre Politikmaßnahmen verantwortlich für den Anstieg der Einkommensungleichheit?

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