Arbeitswelt

Wann eine Arbeitszeitverkürzung Produktivität und Wohlbefinden steigert – und wann nicht

Inzwischen weisen einige Studien daraufhin, dass eine Reduktion der Arbeitszeit mit einer steigenden Produktivität einhergehen kann – was für einen gleichbleibenden Lohnausgleich sprechen würde. Allerdings müssen dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Bild: Kevin Ku via Unsplash

Vor einigen Wochen veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeinsam mit  der Internationalen Arbeiter Organisation (ILO) eine Übersichtsarbeit, die die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von zu langen Arbeitszeiten verdeutlichte. Demnach sind lange Arbeitszeiten eines der größten Risiken für die Gesundheit von Beschäftigten. Die WHO empfiehlt daher kürzere Arbeitszeiten.

Auch seitens der Beschäftigten in Deutschland wird der Wunsch nach einer Arbeitszeitverkürzung deutlich. So wünschten sich 60% der Beschäftigten im Jahr 2017 eine geringere Arbeitszeit als vertraglich vereinbart. Seit einigen Jahren fordern auch deutsche Gewerkschaften, wie beispielsweise die IG Metall, eine Verkürzung der Arbeitszeit, um den steigenden Krankheitszahlen entgegenzuwirken.

Da eine alleinige Reduktion der Arbeitszeit mit Einkommenseinbußen auf finanzieller Ebene für viele einen großen zusätzlichen Stressfaktor darstellen würde, wäre eine Möglichkeit, die Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohnausgleich zu reduzieren. Dies stößt insbesondere bei Arbeitgebern auf reflexhafte Ablehnung, da sie intuitiv befürchten, für den selben Preis (Lohn) weniger Gegenleistung (Arbeit) zu erhalten. Doch diese Sorge könnte unbegründet sein: Erste Studien weisen darauf hin, dass unter bestimmten Voraussetzungen eine Reduktion der Arbeitszeit sogar mit einer steigenden Produktivität einhergehen kann – was für einen gleichbleibenden Lohnausgleich sprechen würde.

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