In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.
Wie „Linke“ aus einem Wohnprojekt großen Reibach machen wollten
piqer:
Mohamed Amjahid
Dies ist ein Longread, der sich wirklich lohnt. Im Text wird eine Gruppe von „linken“ Journalist*innen zusammen mit ihren Bekannten und Partnern beschrieben, die vor Jahrzehnten das Haus in der Kreuzberger Oranienstraße 169 gekauft haben. Da die Autor*innen oft über Gerechtigkeit und Umverteilung publiziert haben und weiter publizieren, müsste man ja davon ausgehen, dass die Mieter*innen im Haus ein gutes Los gezogen haben. Es kommt aber anders: Die Eigentümergruppe möchte laut Spiegel-Recherche nicht nur ein Maximum an stattlichen Fördergelder rausholen. Sie wollen das Haus auch an einen Investor verkaufen – mit maximaler Gewinnabschöpfung:
1991 kauft Brigitte Fehrle mit fünf weiteren Partnern – Matthias Geis von der »taz«, heute bei der »Zeit«, einem freien Pressefotografen, der Fehrles Lebensgefährte ist, einer weiteren Journalistin, einem Juristen und einem Pädagogen – für 1,2 Millionen Mark, umgerechnet rund 600.000 Euro, das sanierungsbedürftige Haus in der Oranienstraße 169. Bis dahin gehörte es einer Ost-Berliner Erbengemeinschaft und wurde treuhänderisch verwaltet. Das Haus in der Oranienstraße 169 ist zu diesem Zeitpunkt ein Arme-Leute-Haus. Manche Mieter haben sich selbst Bäder eingebaut, die meisten Wohnungen haben Außentoiletten. Auf dem Hof und im Treppenhaus liegt Sperrmüll, überall sind Ratten. Das Dach ist undicht, Leitungen sind marode, der Großteil der Wohnungen ist winzig, zugig und mit Ofenheizung ausgestattet.
Die Gruppe rund um Fehrle investiert, gibt an, im Haus zu leben und beantragt Fördergelder für die Sanierung. Nur leben sie mehrheitlich eben nicht im Haus. Es sind reine Investor*innen, die dazu noch die Auflagen für die staatliche Förderung missachten und die Behörden täuschen (die sich aber auch irgendwie bewusst täuschen lassen, bekommt man den Eindruck bei der Lektüre). So wie bei der Vereinbarung, sozialen Projekten im Haus günstigen Raum zur Verfügung zu stellen:
Aus der Kneipe wird statt des in Aussicht gestellten Milchladens ein hochpreisiger italienischer Feinkostladen mit Restaurantbetrieb. Er nennt sich »La Tana dei Briganti«, was so viel wie »Räuberversteck« heißt. Die »taz« beschreibt den Laden in diesen Jahren als »Edel-Italiener«, in dem »Besserverdienende, die es mit Senatssubventionen zu Hauseigentum gebracht haben, Mittagspause« machen. Es klingt nicht bewundernd. (…) Gemäß den Förderrichtlinien müsste die Gruppe die freien Wohnungen dem Bezirk jetzt eigentlich melden. Aber sie macht es nicht. Eigentümernamen werden an Klingelschilder montiert, auf Briefkästen und Aufgänge, und Wohnungen werden unter der Hand vermietet.
Die Journalist*innen arbeiten oder arbeiteten für die „Süddeutschen Zeitung“, der „taz“, „Zeit“, der „Berliner Zeitung“ und den „Spiegel“. Einige von ihnen wehren sich gegen die Berichterstattung zum Fall in der Oranienstraße 169. Und so zeigt diese Geschichte (die man schon komplett lesen müsste, um die politische Dimension zu begreifen), wie wichtig Integrität vor allem im Medienbetrieb ist.
Warum Ökostromtarife oft Mogelpackungen sind
piqer:
Ralph Diermann
Klimaschutz verkauft sich gut. Auch beim Strom: Vermittlungsportale wie Verivox oder Check24 melden, dass weit mehr Ökostromtarife nachgefragt werden als konventionelle. Bei Verivox entscheiden sich gut zwei Drittel der Kunden für einen solchen Tarif.
Doch tun die Kunden damit tatsächlich etwas für das Klima? Längst nicht in jedem Fall. Das liegt vor allem an den mitunter bizarr anmutenden Regeln des Energiemarktes. Wer nämlich seine Kunden mit Ökostrom versorgen will, muss dafür sogenannte Herkunftsnachweise erwerben. Die kaufen Versorger oft bei Betreibern von Wasserkraftwerken im Ausland. Mit diesen Nachweisen können die Unternehmen Energie, die sie als Graustrom an der Börse einkaufen oder selbst in Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerken produzieren, als grün etikettieren – legales Greenwashing.
Wie absurd dieses System ist, legt nun Hanno Böck in einer Recherche für klimareporter.de dar. Er hat sich den Strommarkt in Island angeschaut – die Insel ist zwar kein EU-Mitglied, nimmt aber dennoch am System der Ökostrom-Kennzeichnung teil. Böck arbeitet heraus, dass der in Island produzierte Wasserkraft-Strom doppelt als grün angerechnet wird: Das den dortigen Strommarkt dominierende staatliche Unternehmen verkauft die Herkunftsnachweise für den Strom, den es erzeugt, an Versorger im Ausland. Die dürfen damit dann ihre Tarife als „Öko“ kennzeichnen. Den Strom selbst verkauft der Staatsbetrieb unter anderem an drei große Aluminiumhütten im Land. Die Unternehmen werben damit, dass sie mit 100 Prozent erneuerbaren Energien produzieren – was physikalisch auch stimmt, nicht jedoch ökonomisch, weil der Versorger die Eigenschaft „Öko-Produktion“ ja gesondert ins Ausland verkauft hat.
Wer sicher sein will, dass sein oder ihr Stromtarif tatsächlich zum Klimaschutz beiträgt, sollte ein Produkt wählen, das mit dem „Grüner Strom Label“ oder dem „ok power“-Siegel ausgezeichnet ist. Damit garantieren die Versorger, dass pro verkaufte Kilowattstunde Strom ein kleiner Betrag in den Bau neuer Erneuerbare-Energien-Anlagen oder in andere Energiewende-Projekte fließt.
Wirtschaftswunderland Rumänien!
piqer:
Rico Grimm
Okay, die Überschrift ist ein ganz klein wenig überverkauft, aber nur ein wenig. Denn Rumänien ist nicht über Nacht, unbemerkt von der Weltöffentlichkeit, zu einem reichen Land geworden. Was es aber geleistet hat: schneller zu wachsen als andere Länder in Ost- und Südosteuropa. Mit 3,1 Prozent Wachstum rechnet der Weltwährungsfonds in diesem Jahr. Zum Vergleich: Ungarn wächst gar nicht und Polen um kaum ein Prozent.
Zwei Journalisten von Reuters haben recherchiert, wie Rumänien das gelungen ist. Von drei Entwicklungen profitiert das Land: Stabilität, EU-Hilfsgeldern und Firmen, die ihre Produktion aus Russland und der Ukraine wegverlagern. Insbesondere die ersten beiden Punkte machen Mut, weil sie zeigen, dass das grundsätzliche Versprechen der EU, mehr Wohlstand und Rechtsstaatlichkeit, einlösbar ist.
Historiker Peter Longerich über das Superkrisenjahr 1923
piqer:
Dirk Liesemer
1923, das dürfte für die deutsche Demokratie das schwerste Krisenjahr gewesen sein: Erst besetzten französische Truppen das Ruhrgebiet, dann schossen die Preise in eine Höhe wie nie zuvor, eine unvorstellbare Hyperinflation: ein einziges Roggenbrot kostete 356 Milliarden Mark. Und dann versuchte im November auch noch in München ein höchst verrückter Typ zusammen mit einem rechtsradikalen Ex-General einen Putsch anzuzetteln und die Regierung zu stürzen.
Zum Thema sind einige Bücher erschienen, darunter „1923. Ein deutsches Trauma“ des irischen Historikers Mark Jones sowie „Außer Kontrolle. Deutschland 1923“ vom Zeithistoriker Peter Longerich.
Von Letzterem habe ich ein zehnminütiges Gespräch gepiqd, das kurz alles zusammenfasst und nach den Lehren aus dem Krisenjahr fragt. Longerich sagt, dass das Chaos recht glücklich überwunden wurde, aber dass es verpasst worden sei, die strukturellen Probleme zu beseitigen: Der Staat hätte den verarmten Massen viel mehr helfen müssen, und die Rechtskonservativen hätten sich von den Rechtsextremen verabschieden müssen. Weil beides nicht geschah, konnte sich die nächste große Wirtschaftskrise so folgenreich katastrophal auswirken.
Als Lehre von 1923 folgert der Historiker, man müsse bei sich abzeichnenden Großkrisen frühzeitig gegensteuern und dabei ruhig Risiken eingehen. Abwarten sei falsch, weil ein System viel schneller kollabieren könne, als man meine, das gelte auch für heutige Demokratien. Niemand solle sich sicher sein, dass sich alles stabil und sicher weiterentwickele.
Wer sich ausführlicher mit dem Thema 1923 befassen will, dem sei dieses einstündige Hörstück von „Eine Stunde History“ empfohlen.
Noch mehr Atombomben in den Weltmeeren
piqer:
Nick Reimer
Im Jahr 2022 wurde ein neuer Rekord des Wärmegehalts der Weltmeere in null bis 2000 Meter Tiefe aufgezeichnet. Die Temperaturen übertrafen das bisherige Rekordmaximum von 2021. Das Ozeanwasser hat seither etwa zehn weitere Zetta-Joule an Energie aufgenommen. Das entspricht ungefähr der 100-fachen Energie der weltweiten Stromerzeugung im Jahr 2021: die Vorsilbe „Zetta“ steht für eine 1 mit 21 Nullen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Advances in Atmospheric Science“ veröffentlicht.
Nur 29 Prozent der Erde sind mit Land bedeckt, das Ozeanwasser kann Wärme viel einfacher aufnehmen als beispielsweise Erde oder Holz: Die Weltmeere haben in den vergangenen Jahrzehnten laut Weltklimarat IPCC 93 Prozent jener Wärmeenergie absorbiert, die durch den menschengemachten Treibhauseffekt zusätzlich auf der Erde geblieben ist. Bis 2019, ermittelte ein Forscherteam um den Atmosphärenphysiker Lijing Cheng, haben die Ozeane die unvorstellbare Wärmemenge von 228 Zettajoule aufgenommen. Um diesen Wert anschaulich zu machen, verglichen die Forscher die Energiemenge mit jener der Hiroshima-Bombe: „Über die letzten 25 Jahre haben wir den Meeren die Wärme von 3,6 Milliarden Hiroshima-Atombomben zugeführt“, so Cheng. Das entspricht etwa vier Hiroshima-Bomben pro Sekunde. Ein Vierteljahrhundert lang.
Dass dies nicht ohne Folgen bleibt, ist mittlerweile gut erforscht. Bereits heute verfügen die Meere über etwa zwei Prozent weniger Sauerstoff als vor einem halben Jahrhundert, da dessen Löslichkeit mit steigenden Temperaturen abnimmt. Der Weltklimarat IPCC erwartet, dass bereits bei einem Anstieg der globalen Temperatur um 1,5 Grad Celsius zwischen 70 bis 90 Prozent aller Korallen abgestorben sind, bei zwei Grad sogar 99 Prozent. Die Wassertemperaturen sind nicht nur das stärkste Signal des Klimawandels, ihre Veränderungen beeinflussen auch das Wettergeschehen der Erde. Steigende Temperaturen in den oberen Meeresschichten bedingen zum Beispiel insgesamt häufigere und intensivere Wirbelstürme, denen sie ihre Energie zuführen.
Europäisches Parlament zieht Konsequenzen aus „Katar-Gate“
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Jürgen Klute
Das Jahr 2023 begann nicht gut für das Europäische Parlament. Kurz vor Ende des alten Jahres hatten belgische Behörden einen der bisher größten Korruptionsskandale des Europäischen Parlaments aufgedeckt. Da er anfangs allein mit Katar in Verbindung gebracht wurde, heftet dem Skandal der Titel „Katar-Gate“ an, obgleich mittlerweile aufgedeckt wurde, dass auch marokkanische Akteure in diesen Skandal verwickelt sind.
Keine politische Institution ist vor Korruption und Skandalen geschützt. Entscheidend ist daher, wie und wie schnell eine betroffene Institution auf solche kriminellen Aktivitäten in den eigenen Reihen reagiert. In der Bundesrepublik geht die Reaktion in solchen Fällen eher in Richtung Aussitzen. Auf EU-Ebene erfolgen Reaktionen in der Regel unverzüglich. So auch im vorliegenden Falle. Bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres hat die Parlamentsführung unter seiner Präsidentin Roberta Metsola einen 14-Punkte-Plan vorgelegt. Benjamin Fox und Eleonora Vasques von Euractiv haben sich den Plan angeschaut und für Euractiv die Kernpunkte vorgestellt sowie über die ersten Reaktionen aus den Fraktionen des EP berichtet.
Vorbild Microsoft – Ab sofort unbegrenzte Zahl an Urlaubstagen
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Ole Wintermann
Der Plattform „The Verge“ liegt ein internes Microsoft-Memo vor, in dem angekündigt wird, dass Angestellte von Microsoft in den USA zukünftig eine nicht limitierte Zahl von jährlichen Urlaubstagen werden nutzen können. Diese Regelung gilt aufgrund national anders ausgestalteter Regeln zum Urlaubsanspruch nur in den USA und auch nicht für Menschen, die auf Stundenbasis für Microsoft arbeiten.
Damit geht Microsoft in beeindruckender konsistenter Weise den Weg der letzten Jahre weiter, in dem das Unternehmen den Angestellten immer mehr freigestellt hat, wo, wann und wie die Arbeit für den Arbeitgeber erledigt wird.
Neben der unbegrenzten Zahl an Urlaubstagen wird es weitere 10 zugesicherte Urlaubstage für besondere Anlässe (Trauerfälle et al.) geben. Microsoft denkt selbst an die Angestellten, die nicht genutzte Urlaubstage in das Jahr 2023 mitgenommen haben; diese werden ausgezahlt.
Ich halte diesen Schritt von Microsoft für absolut wegweisend, zeigt er doch, dass das Unternehmen die Angestellten als mündige Arbeitnehmer wahrnimmt, die über das Aufenthaltsbestimmungsrecht und die eigene Arbeitsplanung vollumfänglich selbst bestimmen können. Die Konkurrenz von Technologiefirmen untereinander um die Fachkräfte lässt hoffen, dass sich dieser Wandel auch in anderen Unternehmen – und in Deutschland speziell auch in den KMU – weiter fortsetzen wird.
KI zwischen Mathe und Marienerscheinung
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Jannis Brühl
Dieser lange Zeit-Artikel ist einer der plastischsten Texte über künstliche Intelligenz (KI) und deshalb auch dem Laien empfohlen, der noch quasi gar nichts zum Thema gelesen hat (aber auch was für euch, ihr Stable-Diffusion-Freaks). Er widmet sich anschaulich der poetischen Grundfrage, die hinter der Debatte über derzeit meist profane KI lauert: Kann KI irgendwann wirklich „menschlich“ werden?
Reporterin Ann-Kathrin Nezik ist nach Kalifornien und Amsterdam gereist, um zwei Hauptpersonen von Googles KI-Forschung zu treffen. Zum einen Blake Lemoine, jener Google-Entwickler, der überzeugt war, dass Googles KI Lambda ein Bewusstsein entwickelt hatte. Zu menschlich und selbstreflektiert erschienen ihm die Antworten des Chatbots. Es war eine Art Marienerscheinung in der Maschine. Als er deshalb Welle machte, wurde er gefeuert. Nezik nimmt ihn glücklicherweise ernst, auch wenn der Verdacht nahe liegt, dass er ein Spinner ist.
Zum anderen Blaise Aguera y Arcas, einer von Googles KI-Leitern, der Nezik von seinem eigenen Versuchen erzähl, der Brillanz von Lambda auf den Grund zu gehen. Gefunden hat er: eine besondere Form von Intelligenz, aber kein Bewusstsein. Die beiden Männer stehen für zwei unterschiedliche Vorstellungen von KI:
Aguera y Arcas, Sohn eines Arztes und einer Lehrerin, war schon als Kind fasziniert von Robotern. Er hält das Gehirn für eine Maschine, die elektrischen und chemischen Signalen folgt. Er glaubt an Physik, an Biologie, nicht an eine höhere Macht, die allen Kreaturen eine Seele einhaucht. Wenn LaMDA ein Netzwerk künstlicher Neuronen ist, wie soll das Programm da ein Bewusstsein haben?
Lemoine glaubt an alle möglichen Dinge jenseits der Rationalität. Seine Eltern erzogen ihn katholisch, später, im College, interessierte er sich auch für andere Religionen. Überall schaute er sich etwas ab: beim Buddhismus, in der nordischen Mythologie. Vor einigen Jahren hat er mit Freunden sogar eine eigene Glaubensgemeinschaft gegründet: The Cult of Our Lady Magdalene, der Kult unserer geliebten Magdalena, eine Mischung aus Spiritualität und praktischer Lebenshilfe.
Das ist die wahre Stärke der Reportage. Sie wird selbst zur Metapher für die Diskussion, die Ängste und Träume der Menschen in der KI-Debatte, die Technologie scheint ein Rorschachtest zu sein: Hoffnung und Paranoia, kühles Verständnis der Technologie bei den einen (Es ist nur Mathe!), und bei den anderen: religiöse Ergriffenheit und Furcht, die man bösartig als Aberglaube und Technophobie abtun kann, oder positiv als Gefühl dafür, dass KI eben irgendwie doch mehr ist als Mathematik: Weil die Technologie oft zu Überraschungen fähig ist, unsere Tricks und Lügen wiederholt, mit uns zu spielen scheint, Dinge wie mit menschlicher Kreativität „erfindet“. Irgendwo in der Black Box der KI wirkt – oder besser: rechnet – eben doch ein „Faktor X“, der das Ganze spannender, faszinierender macht als die Vorstellung, dass das ganze einfach nicht mehr als ein gigantischer Taschenrechner ist. Fest steht: Es wird noch lustig werden, wenn KI irgendwann überall ist.
Der Preis einer globalisierten Frucht
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Goethe-Institut
Woran liegt es, dass die Avocado, eine weltweit beliebte Frucht, zu einem Synonym für ein drastisches Umweltproblem geworden ist? In diesem Artikel erklärt die Journalistin Juliana Vaz aus Rio de Janeiro die Fakten.
Avocado-Toast, Avocado-Smoothies, Avocado-Butter, Guacamole und sogar eine gebratene Variante: In den Sozialen Netzwerken tritt die Avocado in den unterschiedlichsten Varianten auf. Die digitale Popularität dieses „Superfood“ spiegelt den aktuellen Konsum-Boom wider: Bis 2030 wird Avocado die zweitmeist gehandelte tropische Frucht sein, noch vor Mango und Ananas, übertroffen nur von der Banane – so die Prognose der Welternährungsorganisation FAO der Vereinten Nationen sowie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Bedingungen, unter denen Avocados produziert werden, sind deutlich weniger glänzend. Während manchen beim Anblick der Frucht das Wasser im Mund zusammenläuft, fehlt anderen genau das: Wasser.