Essay

So schön könnte Deutschlands KI-Zukunft aussehen

Deutschland schaut zutiefst pessimistisch auf Künstliche Intelligenz. Das ist nicht nur schade, sondern Diebstahl an der eigenen Zukunft. Denn wir hätten das Kapital und die Köpfe, um KI in großem Stil gewinnbringend zu nutzen. Ein Essay von Thomas Ramge.

Bild: Pixabay

Stellen Sie sich bitte folgendes vor: Haus der Bundespresskonferenz, Dezember 2030. Die fünf Wirtschaftsweisen stellen ihr Jahresgutachten vor. Boomer gehen weiter scharenweise in Rente, aber der Arbeitskräftemangel jenseits der demografischen Abbruchkante ist doch kein so großes Problem wie in früheren Gutachten vorausgesagt. Denn die Arbeitsproduktivität, so stellen die Wirtschaftsweisen leicht verblüfft fest, wächst deutlich schneller als von ihnen prognostiziert.

In den Unternehmen übernehmen KI-Agenten jetzt viele Routineaufgaben, die früher den halben Arbeitstag raubten. Kein Sachbearbeiter muss mehr händisch Daten in der SAP-Maske nachbearbeiten, weil die Umsatzsteuer in der falschen Zeile eingetragen wurde. Die Roboterquote in der Produktion ist radikal gestiegen, besonders die von Co-Bots, die Hand in Hand mit Menschen arbeiten und ihnen vor allem die schweren körperlichen Arbeiten abnehmen. Chatbots treiben Kunden nicht mehr in den Wahnsinn, sondern helfen tatsächlich, Probleme zu lösen. Seit 2029 gibt es sogar eine KI im ERP-System, die mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zurechtkommt.

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