Schuldenbremse

Wie kann man aus der schwäbischen Hausfrau eine Unternehmerin machen?

Die Schuldenbremse wird in Deutschland zunehmend in Frage gestellt – zu Recht, denn die Fiskalregel sollte tatsächlich überarbeitet werden. Doch wie könnte eine Reform aussehen, die der Staatsverschuldung Grenzen setzt und gleichzeitig nicht als Investitionsbremse wirkt? Ein Beitrag von Tom Krebs.

Die schwäbische Unternehmerin würde Investitionsausgaben durch Kreditaufnahme finanzieren und ihren Kindern einen gut aufgestellten Betrieb übergeben. Bild: Pixabay

Es kommt Bewegung in die deutsche Ökonomenszene. Beflügelt durch einen Vortrag des ehemaligen IWF-Chefökonomen Olivier Blanchard hat sich auch hierzulande eine lebhafte Debatte zur Schuldenbremse entwickelt, in der alte Fragen neu gestellt werden: Ist es wirklich richtig, dass die Schulden von heute die Steuererhöhungen von morgen sind? Sind Schulden immer schlecht für das Wirtschaftswachstum? Und ist es nicht an der Zeit, die Erzählung der schwäbischen Hausfrau durch das Leitbild der schwäbischen Unternehmerin zu ersetzen?

In diesem Beitrag versuche ich, die wesentlichen ökonomischen Argumente zum Thema theoretisch einzuordnen. Dazu werde ich zunächst in groben Zügen die „ökonomische Theorie der schwäbischen Hausfrau“ und die Kosten einer Politik skizzieren, die sich einseitig auf diese Theorie stützt. Abschließend nutze ich die gewonnenen Einsichten, um mögliche Reformen der deutschen Schuldenbremse zu evaluieren.

Grundzüge der Ökonomie der schwäbischen Hausfrau

Beginnen wir mit den ökonomischen Ideen, die das Fundament der Theorie der schwäbischen Hausfrau bilden und letztlich zur Übernahme der Schuldenbremse ins deutsche Grundgesetz geführt haben. Diese Theorie hat zwei wesentliche Bausteine.

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