Rezension

Vom Sinn und Unsinn einer postkapitalistischen grünen Schrumpfkur

Mit „Das Ende des Kapitalismus“ hat Ulrike Herrmann ein sprachlich brillantes und inspirierendes Buch geschrieben – das jedoch an einer entscheidenden Stelle einen gewaltigen Fehler macht. Eine Rezension von Jan Priewe.

In ihrem neuesten Buch Das Ende des Kapitalismus widmet sich Ulrike Herrmann dem wohl wichtigsten Thema unserer Zeit: der schwierigen Beziehung von Wirtschaftswachstum und Klimaschutz. Sie argumentiert, dass diese nicht vereinbar seien, und beschreibt, warum Kapitalismus und Wirtschaftswachstum untrennbar verbunden sind und was das für unsere Zukunft im 21. Jahrhundert bedeutet.

In zwei von drei Teilen ihres Bestsellers erklärt die Autorin den historischen Aufstieg des fossilen Kapitalismus und die Unmöglichkeit grünen Wachstums. Im brisanten dritten Teil fordert sie grünes Schrumpfen und ein Ende des Kapitalismus durch Verzicht beim privaten Konsum. Herrmann schreibt gewohnt kenntnisreich, verständlich, auf den Punkt und in weiten Teilen mit scharfem, kritischen Verstand, der faszinieren und begeistern kann. Sie hat ein sprachlich brillantes Buch geschrieben, das selbst dann interessant und stimulierend ist, wenn man nicht zustimmen mag – und an einer entscheidenden Stelle einen gewaltigen Fehler macht.

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