Neues Studienangebot

Plurale Ökonomik mit europäischer Perspektive

Auch nach jahrelangen Diskussionen und zahlreichen Initiativen hat die Volkswirtschaftslehre immer noch zahlreiche Defizite. Ein neu konzipierter Masterstudiengang versucht nun, diesen aktiv zu begegnen. Ein Beitrag von Björn Hacker und Elisabeth Springler.

Foto: Pixabay

Den Anfang befeuerte die Queen. Elisabeth II. fragte anlässlich eines Besuchs an der renommierten London School of Economics auf dem Höhepunkt der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise im November 2008 die versammelte Zunft der Ökonom:innen:

“Why did nobody notice it?”

Volksnah, aber ein bisschen gemein. Schließlich kann niemand in die Zukunft sehen. Allerdings war es die Wirtschaftswissenschaft selbst, die den Glauben an die rationalen Erwartungen, an die Unfehlbarkeit individueller Entscheidungen der Wirtschaftssubjekte gepriesen hat. Mit der Mikrofundierung der Makroökonomie durch den utilitaristisch handelnden Homo oeconomicus konnte die wirtschaftspolitische Regulierung und Steuerung in den Hintergrund treten. Seit der paradigmatischen Wende von der Dominanz keynesianischer zu neoklassischen Konzepten in der Volkswirtschaftslehre in den ausgehenden 1970er und beginnenden 1980er Jahren schien klar: Das Zoon politikon wird für die Sphäre der Ökonomie kaum mehr benötigt, denn erfreulicherweise tendiert der Markt immer wieder von allein ins Gleichgewicht, wenn die Marktkräfte befreit sind von politischen Beschränkungen.

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