Fremde Federn

Paul Romer, Amazons Superstadt-Show, gespaltenes Europa

Diese Woche unter anderem in den Fremden Federn: Warum Angebot und Nachfrage in traditionellen Frauenberufen nicht funktionieren, wie man als Donald Trump die Welt erobern kann und mit welchen zehn Gebote die EU gegen ihre Polykrise vorgehen könnte.

Foto: Jojo Bombardo via Flickr (CC BY-ND 2.0)

In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.

Warum Weltbank-Chefökonom Paul Romer nach dem Skandal um Chiles Business-Ranking zurücktrat

piqer:
Alexandra Endres

Paul Romer ist nicht mehr Chefvolkswirt der Weltbank. Auslöser seines Rücktritts war ein Skandal um ein Interview, das er dem Wall Street Journal gegeben hatte.

Romer hatte darin gesagt, dass ein wichtiges Business-Ranking in der Weltbank nicht sauber berechnet worden sei – zulasten Chiles und dessen scheidender Präsidentin Michelle Bachelet bzw. ihrem Wunschnachfolger. Womöglich beeinflusste das Ranking sogar die chilenische Präsidentschaftswahl.

Ein paar Tage später machte Romer zwar einen Rückzieher. Er sei missverstanden worden, sagte er. Doch da war das Verhältnis zu seinem Arbeitgeber schon zerrüttet. Der Skandal um Chile war nicht das erste Mal, dass der Ökonom die Arbeit der Weltbank kritisiert hatte, und nicht der erste Streit.

Jetzt berichtet das Wall Street Journal, leider nur für Abonnenten, über Romers Abschiedsworte. Man kann sie so verstehen, dass er sagt: Bei der Weltbank wird die reine Forschung oft durch politische Entscheidungen beeinträchtigt.

“The World Bank must operate in the world of diplomacy,” Mr. Romer said in a statement (…), his first public remarks since his abrupt resignation. “This creates an inevitable tension between the domains of science and diplomacy.”

Romers Statement ist auch auf seinem Blog nachzulesen – dort natürlich kostenfrei. Interessant ist aber auch, wie das Wall Street Journal seine Worte einordnet. Das Ranking, in dem Chile benachteiligt wurde, soll jetzt durch ein externes Audit geprüft werden.

Many decisions of the World Bank, a multilateral development institution, are ultimately made by votes taken among member countries and rely on delicate consensus-building. The World Bank’s board of directors was in the awkward spot of saying they had “confidence in the Bank’s research” while also saying they “expressed regret and concern about the impact on Chile.”

The Bank has agreed to allow an external independent audit of its competitiveness rankings and defended the integrity of its staff.

Der Preis der Arbeit: Wie Städte sich für Firmen verkaufen

piqer:
Karsten Lemm

Jeff Bezos, Gründer und Chef von Amazon, hat einen großen Preis zu vergeben: Sein Unternehmen braucht mehr Platz zum Wachsen, eine zweite Firmenzentrale soll her – und statt im Stillen mit Gemeinden zu verhandeln, die in Frage kommen, hat er die Suche in einen öffentlichen Schönheitswettbewerb verwandelt. Eine Art Reality-TV-Show, die „Amazon sucht die Superstadt“ heißen könnte; mit dem Ziel natürlich, möglichst hohe Konzessionen herauszuschlagen.

Und es funktioniert. Stadtherren (es sind ja meistens Herren) überschlagen sich mit Offerten, die bisweilen bizarre Züge annehmen: Atlanta etwa bot an, dem Online-Händler eine eigene Satelliten-Stadt zu bauen. Namens Amazon, klar. Tucson schickte einen Kaktus. Die meisten anderen setzten auf Geld – vor allem in Form von Steuerersparnissen in Milliardenhöhe.

Amazon ist nur das jüngste, bisher dramatischste Beispiel dafür, wie sehr sich der Wettbewerb um Arbeitgeber zugespitzt hat. Natürlich buhlen Kommunen seit Jahrzehnten um Unternehmen. Je mehr aber Globalisierung und Digitalisierung die Wirtschaftswelt in Gewinner und Verlierer teilen, um so größer werden die Preise, die zu vergeben sind.

Dieser New-York-Times-Artikel beschreibt, wie beinahe verzweifelt US-Städte versuchen, Amazon in ihre Nähe zu holen – aber auch, wie viele Nachteile das mit sich bringt. Die Milliarden, die dem Online-Giganten hinterher geschmissen werden, könnten zum Beispiel in Bildung und Infrastruktur fließen oder in Förderprojekte für Gründer aus der Region.

Solche Initiativen aber brauchen Jahre, um Kapital abzuwerfen, wirtschaftlich wie politisch, und sie bringen den Stadtherren weit weniger Schlagzeilen ein als das Mitmachen bei der Amazon-Show. Am Ende, muss man wohl fürchten, wird es nur einen Gewinner geben: Jeff Bezos, der Milliarden kassiert, während überall dort, wo Amazon nicht hinzieht, sich wieder Lethargie breitmacht.

Wer sind die Langzeitarbeitslosen?

piqer:
Christian Huberts

Gute Nachrichten, die Anzahl der Arbeitsplätze in Deutschland steigt, die Arbeitslosenquote sinkt. Geschmälert wird der Optimismus jedoch durch die prekäre Ausgestaltung vieler der neuen Jobs, die mutmaßlich oft nur auf Grund des hohen gesellschaftlichen und bürokratischen Drucks auf Arbeitslose angenommen werden. Immerhin, auch wer sich in ein nicht armutssicheres Beschäftigungsverhältnis begibt, kann auf ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Anerkennung hoffen. Um eine andere Gruppe ist es da deutlich schlechter bestellt: die Langzeitarbeitslosen. Also jene aktuell rund 900.000 Menschen, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos gemeldet sind. Zuletzt diagnostizierte die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung bei 49,3% der deutschen Gesellschaft eine abwertende Einstellung gegenüber dieser Gruppe (Fun-Fact: bei Sympathisanten der »Kleine Leute«-Partei AfD sind es sogar 69%):

Ihnen werden der Missbrauch von Sozialleistungen, Faulheit sowie mangelnde Ambitionen und Motivation, etwas gegen ihre Arbeitslosigkeit zu tun, vorgeworfen, wodurch sie in den Fokus der Feindseligkeit geraten.

Natürlich ist es nicht so einfach. Bei den Langzeitarbeitslosen handelt es sich um eine heterogene Gruppen, deren Zugehörige aus verschiedensten Gründen keinen Halt mehr am Arbeitsmarkt finden. Schicksalsschläge, Überforderung, Jobverlust im fortgeschrittenen Alter, Depressionen (die sich im Rahmen gesellschaftlicher Ablehnung nur noch verstärken) sowie in sehr seltenen Fällen anzunehmender Unwille. Das MDR-Magazin exakt wirft im hier gepiqten Beitrag einen Blick auf konkrete Fälle. Und ebenso behandelt er das weitgehende Scheitern gezielter Förderprogramme für Langzeitarbeitslose. Viel Bürokratie, wenig Wirkung. Der Zustand scheint chronisch. Wie diesen Menschen eine würdige Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht werden kann, wenn rund die Hälfte der Gesellschaft glaubt, dass sie es nicht besser verdient haben, kann auch dieser Beitrag nicht beantworten.

Deutschland leidet unter Identitätsstress

piqer:
Ali Aslan Gümüsay

In einer Reihe von Interviews spricht die SZ mit Experten – die regierungsbildenden Parteien sitzen dabei unsichtbar am Tisch und sollten gut zuhören. Es geht um soziale Gerechtigkeit mit Jutta Allmendinger, Technik mit Armin Grunwald, Digitalisierung mit Isabel Schnabel und Integration mit Naika Foroutan.

Letzteres Gespräch möchte ich hier empfehlen (piqer Fabian Goldmann sieht es ähnlich), weil es zentral um die Gestaltung der Gesellschaft geht.

Frau Foroutan sagt:

Neben der steigenden sozialen Ungleichheit beherrschen Abwertungen und mangelnde Anerkennung unsere Gesellschaft. Wir sollten die zentralen Probleme der Gesellschaft nicht länger gegeneinander ausspielen.

Das Land steht unter erheblicher Spannung und leidet unter einem Identitätsstress. Nehmen Sie den Anstieg der AfD, den messbaren Zuwachs des Rechtspopulismus und damit einhergehend die Infragestellung vermeintlich sicherer Regeln unserer liberalen Demokratie. Oder nehmen Sie die Tatsache, dass eine bestimmte soziale, ethnische oder regionale Herkunft bis heute Aufstiegschancen verhindert. Das passt nicht zur Selbsterzählung dieses Landes, das sich als weltoffen und liberal, das sich als leistungsorientiert und also gerecht und nicht als herkunftsorientiert oder feudal wahrnimmt. Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit erzeugt Spannungen – man spricht auch von kognitiven Dissonanzen – zwischen dem, was man als richtig gelernt hat, und dem, was tatsächlich passiert.

Und das ist erst der Anfang des Interviews. Es geht weiter um eine „emotionale, affektive Unruhe“ und eine „Sehnsucht nach Eindeutigkeiten“, welche „ein revisionistischer Traum“ seien.

Ich zitiere dieses Mal so viel, weil hier brillante Formulierungen mit klarer Analyse und gesellschaftlichen Gestaltungsempfehlungen Hand in Hand gehen.

Der Politik wird empfohlen:

Sie muss sich wieder mehr zutrauen; Sie sollte die Gesellschaft mehr gestalten. Mehr aus der Zukunft heraus denken, statt Entwicklungen und Stimmungen hinterherzulaufen.

Der (endgültige?) Niedergang der Sozialdemokratie

piqer:
Eric Bonse

In Griechenland und Frankreich sind sie schon von der Bildfläche verschwunden. In den Niederlanden sind sie nicht mehr an der Regierung beteiligt. Und in Deutschland droht den Sozialdemokraten der Abstieg von der Volks- zur Mehrheitsbeschaffer-Partei – auch und gerade mit der neuen GroKo.

Was steckt dahinter? Gibt es so etwas wie einen europäischen Trend, der sich gegen die Genossen wendet? Wenn man sich die Zahlen und Grafiken in diesem Beitrag anschaut, kann man eigentlich zu keinem anderen Schluss kommen. Nur in Bulgarien geht es mit den Sozis noch kräftig aufwärts.

Ansonsten geht es fast nur noch nach unten – so sehr, dass ein Aussterben der Sozialdemokratie nicht mehr völlig ausgeschlossen werden kann. Der entscheidende Test dürfte bei der Wahl in Italien Anfang März kommen. Wenn Matteo Renzis „Partito Democratico“ dort auch noch verliert, wird es ernst.

Warum Angebot und Nachfrage in traditionellen Frauenberufen nicht funktionieren

piqer:
Antje Schrupp

Ginge es nach klassischen ökonomischen Mechanismen, müssten Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Erzieherinnen viel mehr verdienen als sie es tun. Denn sie sind Mangelware. 30.000 Pflegekräfte fehlen allein in Deutschland, auch der Markt für Erzieherinnen ist leergefegt. Und trotzdem verdienen sie schlecht. Der angebliche „Fachkräftemangel“ ist in vielen Fällen also bloß die Unwilligkeit der Arbeitgeber, Marktpreise zu bezahlen.

Dieser Artikel geht für den Bereich der Altenpflege der Frage nach, warum das so ist. Da wäre einerseits die Tatsache, dass internationale Investoren deutsche Altenheime seit einiger Zeit als Kapitalanlage entdeckt haben. Doch das erklärt ja nur, warum sie die Löhne niedrig halten wollen – nicht, warum sie es können. Im zweiten Teil geht es dann um den wirklichen Grund: Die fehlende Bereitschaft von Pflegekräften, zu streiken und Druck zu machen, die viel mit der traditionellen Vorstellungen von Hilfe zu tun haben. Nicht nur sind diese Berufe nämlich „weiblich“, weil sie fast ausschließlich von Frauen ausgeübt werden (im Bereich der Altenpflege stellen sie 85 Prozent). Sie sind auch „weiblich“, weil ihr Image eines ist, das mit traditioneller Weiblichkeit assoziiert wird: sich für andere aufopfern, keine eigenen Ansprüche stellen.

Ja, Altenpflegerinnen streiken nicht, obwohl sie eine Super-Verhandlungsposition hätten. Sie stimmen aber mit den Füßen ab. Viele verlassen den Beruf, und sie empfehlen ihn nicht an andere weiter. Den Investoren ist es egal, sie pressen halt raus, was sie kriegen können, und ziehen irgendwann weiter. Die Leidtragenden sind die alten Leute. Und die Pflegekräfte, die noch ausharren. Klar ist: Der Markt wird die Care-Krise nicht regeln. Aber wer dann?

Nationalismus, Wut und Populismus – Die Spaltung Europas am Beispiel Ostdeutschlands

piqer:
Alexander Sängerlaub

Politologe aus Bulgarien, das klingt wie Schnaps aus Mazedonien. Westeuropäer haben es nicht so mit dem Osten, und der gemeine Westdeutsche hat es nicht so mit Ostdeutschland. Eine fremde Welt, die zu viel Geld kostet, zu wenig Dankbarkeit zeigt und zu oft Populisten wählt. Eine Welt, in der früher der Kommunismus herrschte und vielleicht ein neuer Faschismus droht, was die Utopie eines gemeinsamen, Frieden stiftenden Europas zerstören könnte.

So schmissig beginnt die Einleitung des Spiegel-Gesprächs mit Ivan Krastev, Politologe aus Bulgarien. Was der Mann zu sagen hat, ist eine spannende Bereicherung des Diskurses, weil es die Perspektive über die zunehmenden Nationalismen in Europa weitet.

Denn: Das was hierzulande bei uns mit der AfD passiert, so Krastev, ist ein Stück weit „europäische Normalität“, auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen – und selbstverständlich als Demokraten auch nicht mögen – aber, um dagegen vorzugehen, zumindest besser verstehen – müssen.

Das westliche Modell galt dabei nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht ohne Grund als „das Idealmodell“, nach dem sich die Staaten in Osteuropa versucht haben zu verändern (und der Ostteil der Bundesrepublik ja ebenfalls). Doch aus dieser starken Position heraus hat der Westen selbst den Blick dafür verloren, was in seinem eigenen System kaputt ist – „wir“ wurden quasi kritikunfähig und „alternativlos“.

„Als Repräsentanten einer untergegangenen Kultur“ fühlen sich daher nicht nur die Ostdeutschen identitätslos, so Krastev, sondern sehr viele Menschen in Osteuropa. Dabei bricht sich die Wut auch in Nationalismen ihre Bahn. Die asymmetrische Beziehung zwischen den osteuropäischen Staaten, die versuchen, „die Originale zu kopieren“ und Brüssel, die den Erfolg dieser beurteilen, ist Teil des Problems. [In Deutschland kann man den Blick von Westdeutschland in die neuen Bundesländer ähnlich definieren.]

Die ökonomischen Unterschiede erklären dabei nur einen Teil der wahrgenommenen Ungerechtigkeiten, sind aber dennoch ein wichtiger Teil der Gleichung. Doch die Frage nach der eigenen Identität wiegt genauso schwer: Nicht umsonst ist eine der Antworten, die wiederum die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping im Gespräch mit vorrangig ostdeutschen Männern immer wieder hört: „Warum integriert ihr nicht erst einmal uns?“

Die Bahnen sind groß, Gründe auch in der Historie und dem Umgang mit ihr verwurzelt. Krastev spricht von der Pathologie des Kommunismus:

…das Krankhafte, Dysfunktionale dieser Ära. Aber die meisten Menschen, die heute 50 oder 60 Jahre alt sind, erinnern sich an einen Alltag, der weicher war, an ihre Jugend, an ihre Ambitionen, die möglicherweise nichts mit Politik zu tun hatten. Die Erfahrungen im Kommunismus zu normalisieren, oder auch die Erfahrungen im Faschismus, werden durch die lektionsorientierte Geschichtsschreibung aber infrage gestellt. Deutschlands Botschaften für Osteuropa 1989 hießen, auch wenn ich das jetzt etwas verknappe: Wir waren erfolgreich (…) und wir haben uns gewandelt. Also solltet ihr in Osteuropa das auch tun.

Und was daraus folgt: „Wir in Osteuropa mochten den Westen, aber nur wie wir ihn uns vorstellten, als wir ihn noch nicht kannten, viel mehr als den real existierenden Westen.“

Daraus folgt aber auch, dass die Botschaft der Wähler der AfD im Osten nicht zwangsläufig (nur) mit Nationalismen korrespondiert, sondern stattdessen auch sei: „Eure Welt ist nicht so perfekt, wir sind in diesem Deutschland unglücklich.“

Zehn Gebote gegen die Polykrise

piqer:
Eric Bonse

Die EU kommt nicht aus der Krise. Kaum war die Eurokrise überstanden, begann die Flüchtlingskrise. Danach kam der Brexit. Dann die Populisten. Kaum waren sie in Frankreich gebannt, errangen sie in Deutschland einen historischen Sieg. Und in Österreich sind sie schon an der Regierung.

Weil das alles so komplex ist, spricht EU-Kommissionschef Juncker gern von einer Polykrise. Eine einfache Lösung gibt es nicht. Doch es gibt immerhin einige Lösungsansätze. Zehn davon hat der dänische Ökonomieprofessor und Buchautor Uffe Ostergard aufgeschrieben. Sie sind lesenswert.

Denn zum einen atmen sie einen nordisch-liberalen Geist – das findet man selten im Land der Besserwisser. Zum anderen sind sie durchaus geeignet, die aktuelle EU-Reformdebatte zu befruchten. Die läuft nämlich fast nur noch deutsch-französisch, abweichende Meinungen kommen kaum noch vor…

Make Civilization Great Again: Als Donald Trump im Strategiespielklassiker

piqer:
Rainer Sigl

Ein Spiel, so hat Sid Meier, Schöpfer der berühmten „Civilization“-Reihe einmal gesagt, ist eine Reihe interessanter Entscheidungen. Dank großer Modding-Community, die laufend neue Inhalte generiert, wächst diese Reihe potenziell interessanter Entscheidungen kontinuierlich und lässt auch so manches Experiment zu. Matt McDonald hat mit seiner Civ-6-Mod „Realistic Donald Trump“ genau so eines geschaffen: Nicht nur, dass Trump als „Anführer“ der amerikanischen Zivilisation mit ganz spezifischen Eigenschaften, Boni und Mali ausgestattet ist, lassen sich auch aktuelle politische Entscheidungen laufend in die Modifikation einpflegen und so in ihren Auswirkungen auf die Welt von „Civilization VI“ überprüfen.

 …if Trump changes his mind on something, I decided I need to change the mod, too. I want everything in the mod to be fact checkable. That is my armor vs. the hate I knew this mod would generate.Trying to decide what goes into the mod is mostly about if I can convert this policy change into something that works in Civilization’s logic. […]If there is any limiting rule I have imposed, it is the change must be because of something Trump or his administration has done, and it must been a noticeable difference when compared to previous administrations.

Wenn Trump also bei der Wissenschaft kürzt, findet das ebenso Eingang ins Spiel wie erhöhte Militärausgaben oder protektionistische Wirtschaftspolitik – dass die amerikanische Zivilisation im Spiel durch einen erratischen Anführer wie Trump ein Handicap hat, ist für McDonald Teil der Herausforderung.

Ein Interview mit dem Modder über sein Projekt, die Reaktion der Spielerschaft und Politik.