Economists for Future

Ohne eine Rohstoffwende werden wir die Klimaziele nicht erreichen

Oft wird so getan, als wenn es für den Kampf gegen den Klimawandel „nur“ einer Transformation des bisherigen Wirtschaftens bedarf. Doch die Klimakrise ist eine Krise des vorherrschenden Produktionsmodells – und der dafür benötigten Ressourcen.

Nickelfabrik in Neukaledonien. Bild: Jeremy Bezanger via Unsplash

Unsere Gesellschaft befindet sich inmitten eines tiefgreifenden Transformationsprozesses. Im Zentrum: die Wirtschaft. Die nächsten Jahre werden entscheiden, ob uns der Wandel by disaster passiert oder uns by design gelingt.

Die Debattenreihe Economists for Future widmet sich den damit verbundenen ökonomischen Herausforderungen. Sie beleuchten einerseits kritisch-konstruktiv Engführungen in den Wirtschaftswissenschaften sowie Leerstellen der aktuellen Wirtschaftspolitik. Andererseits diskutieren wir Orientierungspunkte für eine zukunftsfähige Wirtschaft und setzen Impulse für eine plurale Ökonomik, in der sich angemessen mit sozial-ökologischen Notwendigkeiten auseinandergesetzt wird.

Die erste Ausgabe der Debattenreihe erschien zwischen September und Dezember 2019. Der zweite Teil der Serie startete im September 2020, der dritte im Juni 2021. In der neuesten Ausgabe werden in den kommenden Monaten Aspekte rund um Macht & Märkte thematisiert. Hier finden Sie alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Serie erschienen sind.

Mitten im ecuadorianischen Regenwald tönten auf einmal Kettensägen. Das Krachen von umfallenden Bäumen durchzog die Stille. 1.300 Hektar Regenwald fielen der Errichtung der Mirador-Kupfermine von 2009 bis 2017 zum Opfer. Das Kupfer wird nach China exportiert und landet als Kupferfolien in den Anoden von batteriebetriebenen Autos von Volkswagen. Proteste gegen die Errichtung der Mine sowie Hinweise auf die sozialen und ökologischen Risiken werden jedoch seit Jahren ignoriert. Der deutsche Automobilkonzern wollte sich auf Nachfrage von Rettet den Regenwald und PowerShift zu seiner Lieferkette und dem Bezug von Kupfer nicht äußern, versprach aber der Sache intern nachzugehen. Eine weitere Kommunikation ist seit November 2021 ausgeblieben.

Die Klimakrise ist eine Krise des vorherrschenden Produktionsmodells. Vor allem die Nutzung fossiler Energieträger muss radikal und zeitnah reduziert werden. Gleichzeitig vermitteln politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger*innen den Eindruck, dass es „nur“ einer Transformation des bisherigen Wirtschaftens bedarf und der Großteil der Gesellschaft ihr Leben mit möglichst wenigen Veränderungen fortführen kann, anstatt grundlegende Änderungen auf den Weg zu bringen.

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