Rendite ohne Risiko

Der öffentlich-private Finanzierungscocktail  

Die „Mobilisierung“ privaten Kapitals soll nach dem Willen der Bundesregierung eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der ökologischen Transformation spielen. Doch dies kann nur unter gewissen Bedingungen zum Erfolg führen.

Bild: Pixabay

Der sozial-ökologische Wandel unserer Produktions- und Lebensweise benötigt enorme finanzielle Mittel. Es bedarf Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, ob Verkehr, Energie oder die energieeffiziente Sanierung von Gebäuden. Mit der Schuldenbremse hat sich die deutsche Haushaltpolitik den Spielraum allerdings stark eingeschränkt. Die Idee der Bundesregierung ist daher, privates Kapital auf der Suche nach Rendite auf der einen Seite und die Staatskasse auf der anderen Seite zusammenzubringen und so genügend Gelder für wichtige Investitionen zu akquirieren.

Im „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Umwelt (BMU) heißt es: „Öffentliche Haushalte alleine können den enormen Finanzierungsbedarf beim natürlichen Klimaschutz nicht decken, weshalb auch private Finanzakteure beim Erhalt der Kohlenstoffsenken eingebunden werden müssen.“ Das BMU will den Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung damit beauftragen, konkrete Handlungsoptionen für die „Mobilisierung“ privaten Kapitals zu erarbeiten.

Dabei wird häufig übersehen, dass eine private Finanzierung meist teurer ist als eine reine Staatsfinanzierung. Das liegt daran, dass jeder private Investor für seine Refinanzierung eine Risikoprämie auf die Rendite der sicheren Staatsanleihen zahlt. Für das Aktionsprogramm des BMU heißt das: Die privaten Investitionen in Projekte zur CO2-Reduzierung müssen sich für Investoren rentieren.

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