Postwachstum

Müssen wir den Kapitalismus überwinden, um das Klima zu retten?

Die Notwendigkeit einer ökologischen Transformation unserer Wirtschaft ist unbestritten. Kontrovers ist allerdings, ob diese Transformation innerhalb des kapitalistischen Systems möglich ist. Ein Beitrag von Hermann Adam.

Der Wettbewerb in der kapitalistischen Marktwirtschaft zwingt die Unternehmen, immer wieder neue Techniken einzusetzen, um die Arbeitsproduktivität zu steigern und Kosten zu senken. Das ermöglicht Wachstum, führt aber gleichzeitig zu höherer Umweltbelastung. Viele Umweltaktivisten fordern deshalb, die höhere Arbeitsproduktivität allein für Arbeitszeitverkürzung zu nutzen. Doch davon hätten allein die Arbeitnehmer einen Vorteil. Denn die Rentabilität des eingesetzten Kapitals würde sinken.

Bei sinkender Kapitalrentabilität hätten die Unternehmen keinen Anreiz zu Innovationen. Es gäbe weder neue Erfindungen und Produkte, noch effizientere Produktionsverfahren. Damit sich Investitionen in technische Neuerungen lohnen, muss die höhere Arbeitsproduktivität auch für Wachstum genutzt werden. Kapitalismus und Wachstum sind aufs engste miteinander verwoben: So wie ein Fahrrad umfällt, wenn es steht, so kippt die kapitalistische Wirtschaft, wenn sie stagniert.

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