Einmal pro Monat stellen wir neuerschienene Bücher und Videos mit wirtschaftspolitischem Bezug vor. Dabei handelt es sich nicht um Kaufempfehlungen. Wir verdienen auch kein Geld damit, falls Sie auf einen der Links unter den Produkten klicken.
Videos
Arte
Wie gefährlich ist die Deutsche Bank?
Die Deutsche Bank steht unter Druck: Schlechte Bewertungen des Internationalen Währungsfonds und Milliardenstrafen von Behörden – erstmals in ihrer langen Geschichte ist die Deutsche Bank gezwungen, öffentlich um Vertrauen zu werben. Top-Manager äußern sich in dieser Arte-Dokumentation zu der Frage: Wie gefährlich ist die Deutsche Bank?
France 24
Modern-day Slaves
Jedes Jahr werden in Südeuropa fünf Millionen Tonnen an Früchten und Gemüse geerntet, um in Supermärkten verkauft zu werden. Aber diese Supermärkte wollen die Preise dafür noch weiter senken und nutzen Migranten und Saisonarbeiter aus. Reportern von France 24 ist es gelungen, mit einigen dieser Arbeiter über das illegale System zu sprechen – und mit Menschen, die versuchen, diesen „Modern-day Slaves“ zu helfen.
EconStories
Share Wars
Die Macher der Webseite econstories.tv haben sich mit einer neuen Miniserie zurückgemeldet. In den „Share Wars“ parodieren sie die Schattenseiten der Sharing Economy. Aufs Korn genommen werden unter anderem Uber, Airbnb und Crowdfunding-Kampagnen.
Ihren ersten großen Erfolg hatten die EconStories im Jahr 2010, als sie das Duell zwischen Keynes und Hayek in zwei Rap Battles darstellten. Hier nochmal die Videos für alle, die sie noch nicht kennen:
Bücher
Andrew Watt, Hansjörg Herr & Jan Priewe (Hg.)
Saving the Euro
Einige meinen, die Eurokrise sei vorbei, weil in vielen Ländern der Währungsunion das Wachstum wieder angezogen hat. Somit könne eine tiefergehende Reform der Eurozone warten. Die Autoren dieses Sammelbands argumentieren dagegen, dass die der Krise zugrundeliegenden Probleme weiterhin existieren und stellen weitreichende Reformvorschläge vor.
Kerstin Jürgens, Reiner Hoffmann & Christina Schildmann
Arbeit transformieren!
Die Arbeitswelt wird sich in den kommenden Jahrzehnten fundamental verändern. Welche Kräfte wirken auf dem Arbeitsmarkt? Mit welchen Veränderungen ist zu rechnen? Und was bedeutet dies für die arbeitsmarktpolitischen Akteure? Dieser Abschlussbericht der Kommission „Arbeit der Zukunft“ liefert eine Diagnose der aktuellen Lage und gibt einen Ausblick auf die Zukunft der Arbeit. Außerdem gibt die mit Mitgliedern aus Wissenschaft und Praxis, Wirtschaft und Gewerkschaften zusammengesetzte Kommission Denkanstöße dafür, wie die Gesellschaft den rasanten Wandel so meistern kann, dass Arbeit in der digitalen Ökonomie mehr als die bloße Existenzsicherung garantiert.
Mervyn King
Das Ende der Alchemie
Während Alchemisten ihrem Ziel, wertlose Materialien in Gold zu verwandeln, bislang nicht näher gekommen sind, können moderne Banken eine bessere Erfolgsbilanz aufweisen: Gold können sie zwar nicht erschaffen, dafür jedoch neues Geld – und das aus dem Nichts.
In dieser „modernen Alchemie“ verortet Mervyn King, ehemaliger Gouverneur der britischen Zentralbank, die grundlegenden Probleme des heutigen Kapitalismus, deren Ausmaße in der weltweiten Finanzkrise virulent wurden und bis heute die Weltwirtschaft in ständiger Unsicherheit halten. Statt Banken mit der Möglichkeit zu adeln, neues Geld zu schaffen, müssten laut King endlich wirksame Regularien des Bankensektors in Kraft gesetzt werden. Damit sich eine Krise dieser historischen Dimension nicht wiederholt und die weltweite Wirtschaft sich nachhaltig erholt, brauche es kreative Ideen.
Benjamin Pütter
Kleine Hände – großer Profit
Kinderarbeit ist international verboten. Trotzdem schuften Millionen Kinder unter den unwürdigsten Bedingungen für unsere Produkte, z.B. für Schmuck, Teppiche und Natursteine. Der Kinderarbeitsexperte Benjamin Pütter ist schon über 80-mal durch Indien gereist, das Land mit den meisten Kinderarbeitern. Er berichtet von Mädchen und Jungen, die teilweise bereits mit fünf Jahren ganztags arbeiten müssen, prangert die Machenschaften skrupelloser Firmenchefs an und deckt auf, warum auch wir unwissentlich Produkte aus Kinderarbeit kaufen.
Hans Petschar & Günter Bischof
Der Marshallplan
Am 5. Juni 1947 hält George Marshall in Harvard eine Rede, die die Welt verändert. Der amerikanische Secretary of State und Vertraute Präsident Trumans begründet das Europäische Wiederaufbauprogramm ERP. Es wird zum erfolgreichsten politischen Projekt der amerikanischen und europäischen Geschichte. 14 Milliarden Dollar, finanziert von den amerikanischen Steuerzahlern, fließen zwischen 1948 und 1952 in den Marshallplan. Bis heute profitieren Staat, Wirtschaft und Gesellschaft von diesen Geldern. Günter Bischof und Hans Petschar erzählen die Erfolgsgeschichte des Marshallplans und sein Fortwirken bis zum heutigen Tag.
Gerd Müller
Unfair! Für eine gerechte Globalisierung
Sie schuften für 50 Cent am Tag, damit wir unseren Kaffee und unsere Schokolade genießen können – und sollen selbst zurückbleiben in Armut, ohne gerechten Anteil am Wohlstand der anderen? Dass viele, vor allem junge Menschen aus Afrika, die Flucht Richtung Europa ergreifen – wen wundert es? Laut Entwicklungshilfeminister Gerd Müller fehlt es uns heute weder an Wissen, noch an Technologien, noch an Geld, um endlich zu mehr Fairness gegenüber den unterentwickelten Ländern dieser Welt zu kommen.
Martin Schulz
Was mir wichtig ist
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz versucht zu vermitteln, für welche Politik er als Regierungschef stehen würde. In insgesamt elf Kapiteln legt er seine Positionen zu Themen wie der Zukunft Europas, der sozialen Gerechtigkeit und dem Bildungssystem dar.
Philip Kovce (Hg.)
Soziale Zukunft: Das bedingungslose Grundeinkommen
Wie wollen wir künftig miteinander leben und arbeiten? Philip Kovce hat verschiedene Plädoyers für und wider ein bedingungsloses Grundeinkommen in einem Band versammelt. Zu den Gastautoren zählen unter anderem Gregor Gysi, Anke Domscheit-Berg, Norbert Blüm und Thomas Straubhaar.
Roland Sturm, Tim Griebel & Thorsten Winkelmann (Hg.)
Austerität als gesellschaftliches Projekt
Aufgrund der weitreichenden Wirkungen von Austerität wird auch von manchen Beobachtern bereits von einem „age of austerity“ gesprochen. Das Buch spürt den komplexen Ursachen und Wirkungen dieser Wirtschaftspolitik nach. Schwerpunkte des Bandes bilden unter anderem die diskursive Konstruktion sowie die sozioökonomischen und politischen Folgen von Austerität.
Karl Morasch & Florian Bartholomae (Hg.)
Handel und Wettbewerb auf globalen Märkten
Im Mittelpunkt dieses Lehrbuchs stehen die Beziehungen zwischen Außenhandel und Wettbewerb. Die Autoren konzentrieren sich auf die realwirtschaftlichen Aspekte der internationalen Wirtschaft und beschäftigen sich dabei im Einzelnen mit der Empirie des Außenhandels, der Vorteilhaftigkeit und der Struktur des Handels bei vollkommenem und unvollkommenem Wettbewerb, der Theorie der Handelspolitik und den handelspolitischen Institutionen wie WTO und EU sowie den Implikationen von Außenhandel und Globalisierung für Unternehmensstrategie und -verhalten.
Jedes Kapitel beginnt mit einem Themenüberblick, dem am Ende des Kapitels eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse gegenübersteht. Kontroll- und Übungsaufgaben unterstützen die Erarbeitung des Stoffes. Das Buch wendet sich an Studierende der Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Bachelor-, Master- und MBA-Studiengängen.
J. Hofmann, R. Grieser, J. Hässig, J. Beyen, M. Berger-Lenz & D. Knäbke
Bedingungsloses Grundeinkommen: Allheilmittel für soziale Probleme?
„Nur wer arbeitet, soll auch essen.“ Franz Müntefering ist dieser Satz damals vermutlich leicht über die Lippen gekommen. Er hat sein Einkommen und sein Auskommen. Gegenwärtig muss der Sozialstaat nicht nur die zunehmende Bevölkerungsarmut in Deutschland bewältigen, auch die schwierige Arbeitsmarktlage und die demografische Entwicklung sind große Herausforderungen. Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens, das jedem Bürger ein fixes Einkommen garantiert, klingt da sehr verführerisch. Doch wäre das bedingungslose Grundeinkommen sozialstaatlich gerecht? Würde die Einführung das Ende aller sozialen Probleme bedeuten? Und wäre es überhaupt finanzierbar? Diesen und weiteren Fragen werden in dem Sammelband diskutiert.
Financial Times
Martin Wolfs Sommerlektüre
Eine sehr schöne Literaturliste für die Sommermonate hat auch Financial Times-Kolumnist Martin Wolf zusammengestellt. Unter den zwölf Büchern befinden sich beispielsweise Stephen D. Kings Grave New World oder Kate Raworth´ Doughnut Economics.