Klimakabinett

CO2-Steuer und grüne Investitionen – warum nicht beides?

Vieles spricht dafür, die Einführung einer CO2-Steuer einer Ausweitung des Emissionshandels vorzuziehen. Für sich genommen sind aber auch CO2-Steuern nicht wirksam genug, um der Nachhaltigkeitspolitik zum dringend notwendigen Erfolg zu verhelfen – dafür braucht es zugleich deutlich mehr staatliche oder staatlich geförderte grüne Investitionen.

Die deutsche Bundesregierung bewegt sich nun endlich in Richtung der ehrgeizigen Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 und will den CO2-Ausstoß so einschränken, dass der globale Temperaturanstieg die Marke von 1,5 Grad nicht überschreitet. Wie dies konkret gelingen soll, ist momentan noch offen, könnte sich aber in der nächsten Woche entscheiden, wenn am 20. September das Klimakabinett der Bundesregierung zusammenkommt.

In der Nachhaltigkeitspolitik sind zwei Konzepte in der Diskussion: die CO2-Bepreisung und „grüne Investitionen“. Letztere könnten wiederum durch die Ausgabe „grüner Staatsanleihen“ finanziert werden, also durch Anleihen, die die öffentliche Hand zweckgebunden für grüne Investitionen vergibt. Das Bundesfinanzministerium trieb unlängst Überlegungen in diese Richtung voran. Grüne Staatsanleihen sind auch das Kernstück der Europapolitik der neuen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Der Zusammenhang zwischen beiden Instrumenten und der mögliche Mehrwert durch den gleichzeitigen Einsatz wird oft ignoriert. In der Praxis der Nachhaltigkeitspolitik einiger Länder und in der wissenschaftlichen Forschung ist jedoch die Wichtigkeit und Wirksamkeit eines simultanen Einsatzes längst erkannt. So sprechen sich etwa der Internationale Währungsfonds und die Weltbank für beide Instrumente aus, wie beispielsweise ein jüngst erschienenes Forschungspapier der Weltbank dokumentiert.

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