Fremde Federn

Klimabericht, Putins Krieg, demokratische Rezession

Diese Woche unter anderem in den Fremden Federn: Die Beziehung zwischen Automatisierung und gestiegener Mortalität, warum junge Menschen (nicht) coden lernen müssen und spannende Überlegungen zum Eigentums-Begriff.

Foto: Jojo Bombardo via Flickr (CC BY-ND 2.0)

In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.

Wir steuern auf eine Katastrophe zu

piqer:
Daniela Becker

Der am Montag vorgestellte Sachstandsbericht der Arbeitsgruppe II des Weltklimarats IPCC befasst sich mit der Frage, wie der Mensch sich an den Klimawandel anpassen kann.

Die Antwort der Wissenschaftler:innen ist eindeutig: Um die zunehmende Verluste von Menschenleben, biologischer Vielfalt und Infrastruktur zu vermeiden, seien „ehrgeizige, beschleunigte“ Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erforderlich, die mit einer raschen und tiefgreifenden Senkung der Treibhausgasemissionen einhergehen.

„Wir befinden uns in einer Notlage, die auf eine Katastrophe zusteuert“, warnt Inger Andersen vom UN-Umweltprogramm UNEP eindringlich. „In fünf Jahren werden wir bereits in einer anderen Welt leben“, sagt Debra Roberts, die Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe II. Deshalb müssten wir unsere Handlungen und Planungen schneller anpassen.

Der Bericht betont, dass Ausmaß und Tragweite des Klimawandels größer seien als in früheren IPCC-Berichten geschätzt. Schon jetzt stoßen Pflanzen und Tierarten an die Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit. „In vielen Fällen“ verringere sich die Fähigkeit der Natur, „die wesentlichen Leistungen zu erbringen, auf die wir zum Überleben angewiesen sind“. Dazu gehören der Küstenschutz, die Nahrungsversorgung oder die Klimaregulierung durch die Aufnahme und Speicherung von Kohlenstoff, etwa in Wäldern und Mooren.

Die Botschaft der Wissenschaftler ist glasklar und eindeutig: Weil die Herausforderung so groß ist, braucht es jeden Einzelnen, um sie zu bewältigen.

Neue US-Studie: Höherer Mindestlohn senkt die Mortalität

piqer:
Ole Wintermann

Der verstärkte Einsatz von Robotern zwecks Automatisierung in der US-Industrieproduktion hat einer neuen Studie zufolge zu einer gestiegenen Mortalität insbesondere unter Männern zwischen Mitte 40 und Mitte 50 infolge von Selbstmord und dem Missbrauch von Opioiden geführt. Krebserkrankungen und Herzkreislauferkrankungen, die mit der Automatisierung kausal in Verbindung gebracht werden können, haben sogar zu einer gestiegenen Mortalität in verschiedenen Altersgruppen sowie bei Männern und Frauen geführt.

“The study, published Feb. 23 in the journal Demography, found evidence of a causal link between automation and increasing mortality”

Politische Maßnahmen wie ein geeignetes soziales Sicherungsnetz, höhere Mindestlöhne und eine eingeschränkte Verschreibung der Opioide könnten helfen, die Mortalitäten abzusenken.

Die infolge der Automatisierung und des Kostendrucks erschwerten Arbeitsbedingungen insbesondere der geringer Qualifizierten resultieren direkt (erschwerter Zugang zu Gesundheitsleistungen durch sinkende Löhne) oder indirekt (sinkender sozioökonomischer Status) in einer erhöhten Mortalität in dieser Alters- und Geschlechtskohorte.

Die Beziehung zwischen der Automatisierung und der gestiegenen Mortalität kann quantitativ sogar genau beziffert werden:

„According to the study, each new robot per 1,000 workers led to about eight additional deaths per 100,000 males aged 45 to 54 and nearly four additional deaths per 100,000 females in the same age group. (…) Automation could be linked to 12% of the increase in drug overdose mortality among all working-age adults during the study period.“

Die Mortalitäten sind in den Bundesstaaten, die über einen geringen gewerkschaftlichen Organisationsgrad und einen niedrigeren Mindestlohn verfügen, stärker angestiegen als in den anderen Bundesstaaten.

Putin ist nicht allein – Demokratien vor globalen Herausforderungen

piqer:
Thomas Wahl

Wir sind zu Recht empört und entsetzt über Putins Vorgehen in Europa. Aber er ist bei Weitem nicht allein. Wie Yascha Mounk in „The Atlantic“ vermerkt, erleben Demokratien eine globale Rezession ihres Gesellschaftsmodells. Autokraten begehen offen Staatsstreiche, Wahlen werden gestohlen, Terrororganisationen besetzen ganze Regionen und man droht anderen Ländern mit Einmarsch. Im Grunde steht das ganze Prinzip universeller Menschenrechte, des geregelten Völkerrechts und der Glaube an die Völker als Souverän unter gewaltigem Druck. Aber auch unter dem Verdacht, schwach zu sein und scheinheilig. Putin adressiert mit seinem Einmarsch und seiner Propaganda auch diesen globalen Trend:

Though Putin insisted that Russia was merely carrying out a “special military operation,” he clearly intended the world to hear his message. The global order that had emerged after the fall of the Soviet Union is a thing of the past. Putin no longer intends to let even the most basic international norms—like the prohibition on territorial conquest by military means—limit his ambitions.

Zufällig fiel der Angriff auf die Ukraine mit der Veröffentlichung eines Freedom-House-Berichts über den Zustand der Demokratie in der Welt zusammen. Der Bericht konstatiert, dass in der Welt das 16. Jahr in Folge die Zahl der Länder, die aus dem demokratischen System ausstiegen, die Zahl derer, die zu Demokratien wurden, überstieg. Der Politikwissenschaftler Larry Diamond charakterisiert das als „demokratische Rezession“.

Democratic institutions and civil rights deteriorated in 60 countries, with Afghanistan, Nicaragua, Tunisia, and Sudan experiencing especially precipitous declines. At the beginning of the democratic recession, about half of the world’s population lived in a country classified as “free.” Now only two out of every 10 people do, while four in 10 live in “partly free” nations like India, and another four in 10 live in “unfree” nations like Saudi Arabia.

Dazu kamen Tendenzen in Staaten, deren demokratische Institutionen Politikwissenschaftler immer als „konsolidiert“ angesehen hatten. Etwa in den USA mit dem Sturm auf das Kapitol, um die friedliche Machtübergabe an den gewählten neuen Präsidenten zu verhindern. Man kann also sagen, dass sich das Vorgehen Putins in einen globalen Prozess einordnet, bei dem die Angriffe auf die Demokratie immer offener und mächtiger werden.

The changes of the past three decades have fundamentally reduced the appeal of democracy. Those who are primarily interested in material wealth can now aspire to live in affluent autocracies such as China or the United Arab Emirates; for many citizens of the world’s poorest countries, the dream of living the good life is no longer synonymous with the dream of living in a democratic country. Many democracies are now rife with acrid divisions and face domestic challenges to their stability; this strain on democratic institutions is especially pronounced in the United States. And the power of the democratic world is being challenged by a rising China and a revanchist Russia; the world’s dictators can turn to resurgent authoritarian regimes for economic investments, military supplies, and international legitimacy.

Die Demokratie in der Krise bedeutet auch, dass die Feinde der offenen Gesellschaft – religiös, links oder rechts – keinen Grund mehr haben, ihre autokratischen Ambitionen zu maskieren. Die Freunde und Verteidiger sollten schleunigst überlegen, wie sie die Krise überwinden und aus der Defensive herauskommen können. Es gilt Demokratie, Menschenrechte und ihre Voraussetzungen oder Begründungen realistisch neu zu überdenken. So wie es beispielsweise auch H. Münkler anregt:

Diese Aversion gegenüber dem Denken des Worst-Case-Szenarios betrifft jedoch nicht nur die Politik selbst, sondern gilt auch für mein Fach der Politikwissenschaft. Im Bereich der internationalen Beziehungen war ein normativer Institutionalismus dominierend, sodass die wenigen, die in realpolitischen Kategorien gedacht haben, an den Rand gedrängt wurden. Insofern ist die aktuelle Situation auch das Desaster einer bestimmten Wissenschaftsrichtung.

Um es deutlich zu sagen, es reicht nicht empört und moralisch auf die Menschenrechte zu verweisen, die jeder hat. Man muss vor allem wissen, wie man sie dauerhaft durchsetzen und stark machen kann.

Vor dem Krieg: Wie Putin an Geschichtsfälschung schraubte

piqer:
Susanne Franzmeyer

Christine Hamel, Autorin des aktuell vom Bayerischen Rundfunk urgesendeten Features „Wo Putin Russlands Geschichte fälscht: Weißes Meer – Schwarzes Meer. Solowki – Krim“ war noch im Herbst 2021 auf den Solowezki-Inseln im Norden Russlands und der von Russland annektierten Krim unterwegs.

In der Anmoderation zum Feature erklärt der Redakteur Till Ottlitz, dass just in dem Moment, wo die Sendung im Studio produziert wurde, Putin die Ukraine angegriffen hat. Es wurde überlegt, wie damit nun umzugehen sei, aber da das Feature viel Informatives zu Putins Denk- und Handelsweise und Hintergrundwissen zu seinen Plänen mit Russland liefert, beschlossen sie, das Feature dennoch zu senden.

„Es heißt auf der Krim im Schwarzen Meer zeige sich Russlands pathologische Sehnsucht nach imperialer Größe.“

In turbulenten Zeiten wie diesen sind Features, die enorm viel Aufwand und Zeit in ihrer Entwicklung und Produktion kosten, nicht das Mittel, um schnell an aktuelle Informationen zu gelangen. Dafür sind Nachrichtensendungen oder – mit Bedacht genutzt – Social-Media-Kanäle sicher besser geeignet. Aber ein Radiofeature bietet oft die Möglichkeit, ein tiefergehendes Verständnis zu erlangen für die Dinge, die aktuell geschehen. Ich habe jedenfalls sehr interessiert zugehört und möchte die Sendung ausdrücklich empfehlen.

„Ausgerechnet zwei Inseln an der Peripherie stoßen Entwicklungen an, die Russland tiefgreifend und für immer verändern. Beide Inseln gelten als heilig. Beide Inseln sind Unrechtsinseln. Beide Inseln rahmen schwarz auf weiß die russische Gegenwart und sind trotzdem grundverschieden. Die Solowezki-Inseln im Weißen Meer, etwa 1000 km nördlich von St. Petersburg, und die von Russland annektierte Halbinsel Krim im Schwarzen Meer.“

Die Autorin spricht mit Einheimischen, schildert ihre Beobachtungen und macht sich ein Bild von Putins Einflussnahme auf allen Ebenen – mit Mitteln der Überwachung, historischen Umdeutungen, Propaganda. Ein eingängiger Popsong proklamiert die Zugehörigkeit der Krim zu Russland in patriotisch-euphorischem Gesang, milliardenschwere Investitionen Putins lassen den Kurort Artek, ein Badeparadies am Schwarzen Meer, in neuem Glanz erscheinen. Die Autorin aber kommt nicht rein:

„Artek ist zu. Für Journalisten jedenfalls. Von den AfD-Abgeordneten, die 2018 die Krim besucht haben, gibt es auch ein Foto in Artek. Ich muss mich indes mit Gursuf, ukrainisch Hursuf, begnügen, dem Ort gleich neben Artek. Bei einem ersten Stadtrundgang fallen die vielen Kameras und Uniformierten auf, die einen im Dienst, die anderen im Urlaub. Der Kurort wird lückenlos überwacht. Auf einem kleinen Platz schmettern ein paar Frauen vielleicht etwas zu fröhlich russische Volkslieder. Ein Mann begleitet sie am Akkordeon. Sie haben keinen Hut aufgestellt, es geht ihnen offenbar nicht um Geld. Sollen sie für etwas Leichtigkeit sorgen in dieser kontrollierten Umgebung?“

Die Solowezki-Inseln im Weißen Meer im Norden Russlands, sind heute ein beliebtes Pilgerziel für orthodoxe Gläubige. Doch während auf der Krim Lager zur Erholung entstanden, entstand auf den Solowezki-Inseln ein erstes Arbeitslager des Schreckens – die „Mutter aller Gulags“, wie es im Feature heißt. Die Autorin fährt dorthin und spricht mit einer Art „historischem Archivar“ der Inseln. Juri Brodski ist jemand, der die Geschichte des Gulags in seinen Büchern festhielt.

„Das erste Buch habe ich im Untergrund geschrieben. Man durfte über die Verbrechen der Bolschewiki nicht sprechen und das Lager noch nicht einmal erwähnen.“

Heute geht man anders vor. Es scheinen sich die orthodoxen Gläubigen in einem Wettstreit mit der Erinnerungskultur des Gulags zu befinden, es wird mit allen Mitteln versucht, die Grausamkeiten, die mit dem Ort verbunden sind, zu verdrängen. Das Gulag wurde dort 1923 in einem Kloster eingerichtet, an dem die Bolschewiki nicht viel zu ändern gehabt hätten, denn „das Kloster war ein orthodoxes Alcatraz“, heißt es im Feature.

„An das Lager will sich niemand mehr erinnern. Die Mönche haben hier immer auch als Gefängniswärter gearbeitet. 1927 waren 112 Mönche als Lageraufseher tätig. Sie trugen eine spezielle Uniform und haben gleichzeitig Gott und dem Geheimdienst gedient.“

Riegel, Gitter, Zeichnungen an den Zellenwänden – alles, was an das Gefangenenlager erinnerte, wurde inzwischen ausgewechselt und überpinselt. Heute wird an ehemaligen Hinrichtungsstätten gebetet und Gott gepriesen. Die Autorin sucht vergeblich nach Hinweisen vor Ort, die an die schrecklichen Ereignisse erinnern, daran, dass hier einst Intellektuelle, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, eine geistige Elite eingesperrt waren – zusammengepfercht auf engstem Raum mit Kriminellen. Nichts. Brodski aber weiß Bescheid. Er kennt noch den ursprünglichen Zustand, als die Wände noch voller Zeichnungen von Gefangenen waren und das Kloster noch mehr nach Gefängnis aussah.

„Hier wurden die Normen erarbeitet, die später für das ganze Land galten: Wie viele Kalorien braucht ein Gefangener, wieviel Schlafplatz braucht ein Gefangener, wieviele Wächter braucht man für 100 Gefangene, wohin zielt man am Besten bei Massenerschießungen, was tut man mit den Leichen, wie nutzt man die Arbeitskraft der Gefangenen? Das alles wird hier erarbeitet.“

Geschichtsfälschung, Umdeutungskampagnen, Propaganda – Putin weiß, an welchen Schrauben er drehen muss, um sein Volk unkritisch und unwissend zu halten. Nun ist Krieg, und es heißt ja, im Krieg sterbe die Wahrheit zuerst. Unter Putin ist sie schon längst gestorben, es begann die Vorbereitung dieses Krieges im Grunde viel früher – in den Köpfen. Aber es gibt immer auch Menschen wie Brodski, der die Spuren der Vergangenheit mit eigenen Augen sah und dokumentierte und sich nicht für dumm verkaufen lässt. Ich wünsche sehr, dass dies auch für Zeugen der aktuellen Geschehnisse gilt.

Technologische Kompetenz – braucht das jede:r?

piqer:
Anja C. Wagner

In den Diskussionen rund um digitale Bildung taucht regelmäßig die Forderung auf, junge Menschen bräuchten mehr technologische Skills, um die Welt von morgen mittels innovativer Zukunftstechnologien mitentwickeln und gestalten zu können. Dazu zählen logisches Denken und Grundlagen des Codens, aber auch kritisches und innovatives Denken etc.

Im Hinterkopf dabei schweben den meisten die Berufsbilder von heute: Software-Entwicklung, Datenanalysen, Robotik-Entwicklung o.ä. Die Frage ist, springen wir nicht zu kurz, wenn wir so sehr betonen, allen Kindern und Jugendlichen die Welt der Nullen und Einsen nahebringen zu wollen und uns freuen, wenn sie coden können?

Im hinterlegten Artikel wird von der neuesten Errungenschaft der Google-Firma DeepMind berichtet, die in einem Wettbewerb der Computerprogrammierung mit 5.000 Teilnehmer:innen ihr KI-basiertes System AlphaCode in den Top 54% platzieren konnte. Damit überraschten sie auch Expert:innen, die es aktuell noch nicht für möglich hielten, dass die KI in klassischen Situationen die Qualität von durchschnittlichen Programmierer:innen erlangen könne.

Allerdings stellte es sich heraus, dass eine kreative, komplexe Lösungsorientierung noch nicht über Machine Learning abbildbar ist:

Die Probleme in den Wettbewerben werden von der KI während des Trainings nicht gesehen, und dass ihre Lösung eine Kombination aus kritischem Denken, Logik, Algorithmen, Kodierung und natürlichem Sprachverständnis erfordert.
Typische Probleme sind die Suche nach Möglichkeiten, Straßen und Gebäude innerhalb bestimmter Grenzen zu platzieren, oder die Entwicklung von Strategien, um Brettspiele zu gewinnen.

Aber Algorithmen weiterzuentwickeln zur Problemlösung schafft KI durchaus, insofern ist es mehr als eine plumpe Abarbeitung vorher bekannter Routinen.

Es wird interessant sein zu beobachten,

  • wie schnell die Entwicklung solcher KI-Systeme sein wird,
  • wann sie an die Qualität exzellenter Software-Entwickler:innen heranreicht, und
  • ob solche Systeme über ihre bislang vorgesehenen Einsatzbereiche eines Tages hinausgehen können.

Schließlich bleibt die Frage bestehen: Müssen alle jungen Menschen coden lernen?

Spannende Überlegungen zum Eigentums-Begriff

piqer:
Su Fenner

Die Interviewee, Silke van Dyk, stellt die Komplexität des Eigentum-Begriffs vor und was er in allen (neueren) Forschungs-Betrachtungen bedeutet / bedeuten kann. Mir gefällt dass sie einerseits sehr engagiert berichtet – dabei aber auf einfache Antworten verzichtet, sondern konsequent die Vielschichtigkeit der Fragen verfolgt.

Schummeln manche Länder bei ihren Covid-Todeszahlen?

piqer:
Hristio Boytchev

Der Artikel berichtet über einen interessanten Ansatz, um die Covid-Todeszahlen verschiedener Länder auf statistische Plausibilität zu untersuchen. Denn Todeszahlen schwanken normalerweise rein zufällig von Tag zu Tag. Wie groß die zu erwartende Schwankung ist, lässt sich statistisch berechnen.

Der Statistiker Dmitry Kobak hat diese zu erwartende Schwankung mit den offiziellen Zahlen verschiedener Länder verglichen. Bei den meisten Staaten sind der erwartete und gemeldete Wert ähnlich hoch. Doch Kobak findet auch Staaten, wo die gemeldete Schwankung viel geringer ist – ein starker Hinweis darauf, dass die Zahlen nicht echt, sondern womöglich manipuliert sind. Was wiederum für die Plausibilität der Ergebnisse spricht: Die verdächtigen Staaten sind zu einem großen Teil solche ohne funktionierende Demokratie.

Der Artikel kann nach einer E-Mail-Registrierung gelesen werden. Die nicht begutachtete Studie von Kobak findet sich hier.