Chart

Je ärmer ein Land, desto wichtiger ist die Religion

Eine weltweite Umfrage zeigt einen erstaunlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Pro-Kopf-Einkommen eines Landes und der Bedeutung von Religion für seine Bürger.

Laut Kurt Tucholsky hat der Mensch zwei Überzeugungen: „Eine, wenn’s ihm gut geht und eine, wenn’s ihm schlecht geht. Die letzte heißt Religion.“ Wenn Tucholsky noch leben würde, dürfte ihm folgender Chart sicher gefallen:

Generally, poorer nations tend to be religious; wealthy less so, except for U.S.

Die Abbildung basiert auf einer Umfrage des US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Pew Research. Das Institut hatte Menschen weltweit gefragt, ob die Religion „sehr wichtig“, „nicht besonders“ oder „überhaupt nicht“ wichtig für ihr Leben sei.

Die vertikale Achse zeigt den Anteil der Menschen in einem Land, die sagen, die Religion sei „sehr wichtig“. Die horizontale Achse zeigt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in dem jeweiligen Land an.

Der Zusammenhang ist ziemlich eindeutig: Je reicher ein Land, desto geringer ist die Bedeutung der Religion – nur die USA und China fallen nicht in dieses Muster. Die stärkste Bedeutung hat die Religion in Afrika und im Nahen Osten. Gerade in Afrika gibt es kaum jemanden, der sagt, sie spiele für das tägliche Leben keine Rolle.

Am unwichtigsten ist die Religion dagegen für Menschen in China, Japan und Frankreich. In Deutschland sagen immerhin 21%, dass die Religion „sehr wichtig“ für ihr Leben sei. Hier noch die Ergebnisse im Einzelnen.

U.S. is in the middle of pack when it comes to importance of religion in people's lives