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Die irrationale Austeritäts-Obsession lässt befürchten, dass weder in den USA noch in Europa die öffentlichen Ausgaben demnächst ausgeweitet werden. Dabei wären gerade Investitionen zur Bekämpfung des Klimawandels dringend notwendig – und vielversprechend. Ein Kommentar von Simon Wren-Lewis.

In der Financial Times vom Montag knöpft sich Wolfgang Münchau das jüngste Beispiel für die deutsche Opposition, und insbesondere die von Finanzminister Wolfgang Schäuble, gegen die EZB-Politik vor. Allerdings denke ich, dass Münchau letztendlich das Ziel verfehlt. Er diskutiert die speziellen Probleme, die Negativzinsen für den deutschen Finanzsektor darstellen. In seinem letzten Absatz schreibt er:

„Diese Episode ist eine Erinnerung daran, dass der kollektive Geist, der in den ersten Jahren der Eurozone so präsent war, verschwunden ist. Das – und nicht Ungleichgewichte oder andere technische Probleme – stellen die größte Gefahr für die langfristige Lebensfähigkeit der europäischen Währungsunion dar.“

Ich meine jedoch, dass die Kausalität falsch ist. Jedweder kollektive Geist ist wegen dieser „technischen Probleme“ verschwunden. Das größte technische Problem besteht in einer Obsession von unangebrachter kollektiver Haushalskonsolidierung (Austerität). In der Eurozone wird die EZB dazu gezwungen, Negativzinsen auszuprobieren, weil es die Auswirkungen der Haushaltskonsolidierung zunichtemachen muss. Und der Mann, der für diese Obsession die größte Verantwortung trägt, ist Wolfgang Schäuble.

Gavyn Davies fasst meine eigene Sicht zu den Negativzinsen sehr schön zusammen: Ohne radikale institutionelle und soziale Veränderungen (die nicht sonderlich wünschenswert sein dürften), setzt die Profitabilität der Banken eine Grenze dafür, wie weit die Zentralbanken gehen können. Und aus diesem Grund könnte es kontraproduktiv sein, diese Grenzen auszukundschaften.

„Wir brauchen weniger finanziellen Einfallsreichtum und mehr gesunden Menschenverstand“

Aber die Alternative „mehr QE“, die möglicherweise auf andere Assets als Staatsschulden gerichtet ist, steht sehr weit unten in der Liste effektiver und verlässlicher Instrumente, mittels derer die Gesamtnachfrage gesteuert werden kann. Helicopter Money ist ein viel besserer Weg, um den Zentralbanken mehr Munition zu geben. Aber der Fokus sollte jetzt nicht auf einem dieser Elemente liegen, wenn wir uns ernsthaft Sorgen um die soziale Sicherheit machen. „Wir brauchen weniger finanziellen Einfallsreichtum und mehr gesunden Menschenverstand“, wie John Kay sagt.

Wir sollten lieber darüber reden, warum die Regierungen nicht mehr investieren. Weder in den USA, noch in Deutschland oder Großbritannien scheint ein deutlicher Anstieg der öffentlichen Investitionen ernsthaft in Frage zu kommen. In einem Beitrag mit dem Titel „Confronting the Fiscal Bogeyman“ schreibt Barry Eichengreen über Deutschland:

„Die ordoliberale Betonung der persönlichen Verantwortung hat eine ungerechtfertigte Feindseligkeit gegenüber der Idee gefördert, dass Handlungen, die in der Verantwortung des Einzelnen liegen, nicht automatisch für die Gemeinschaft erstrebenswerte Ergebnisse bringen. In anderen Worten: Sie hat die Deutschen allergisch gegenüber der Makroökonomie gemacht.“

In den Vereinigten Staaten hat der in der Vergangenheit begründete Antagonismus gegenüber der Zentralregierung dazu geführt, dass die Republikanischen Anführer

„feindselig gegenüber jedweder Ausübung föderaler Macht mit Ausnahme der Durchsetzung von Verträgen und des Wettbewerbs [sind] – eine Feindseligkeit, die insbesondere die anti-zyklische makroökonomische Politik beinhaltet. Willkommen beim Ordoliberalismus, Dixie-Style. Wolfgang Schäuble, treffen Sie mal Ted Cruz.“

Eichengreen schließt mit den Worten:

„Tief in der Vergangenheit verwurzelte ideologische und politische Vorurteile werden überwunden werden müssen, um die momentane Stagnation zu beenden. Wenn eine ausgedehnte Periode niedrigen Wachstums in der Folge einer Krise nicht der richtige Zeitpunkt ist, um diese anzugreifen, wann dann?“

Eichengreen erwähnt nicht Großbritannien, wo der Antagonismus gegenüber öffentlichen Investitionen offenbar nicht historisch erklärbar und vielleicht nur Ausdruck einer aus den USA importierten Dummheit oder Ideologie ist.

Wenn ich über öffentliche Investitionen rede, denken die Leute meistens an große Projekte, wie z. B. das britische HS2-Schnellstraßenprojekt. Ich würde gerne darauf hinweisen, dass einfachere und vielleicht langweiligere Dinge wie die Ausbesserung von Straßen mindestens genauso wichtig sind und auch sofort umgesetzt werden könnten. Aber wenn es ein Gebiet gibt, bei dem jetzt wesentlich mehr getan werden muss, dann ist es die Investition in erneuerbare Energien.

Die neuesten Nachrichten zum Klimawandel sind nicht gut. Es ist albern, zu viel aus einer oder zwei Monatszahlen herauszulesen, aber dieser Chart ist nichtsdestotrotz ziemlich beängstigend:

Globaler Land-Ozean Temperatur Index
Klimawandel_Temperaturen_Monatswerte_Nasa
Der Index zeigt an, um wie viel Grad Celsius die jeweiligen monatlichen Durchschnittstemperaturen über den jeweiligen monatlichen Durchschnittswerten in der Zeit von 1951 bis 1980 lagen. Quellen: NASA, Makronom

Der Chart ist deshalb beängstigend, weil wir von verschiedenen Wendepunkten wissen (wie etwa der Schmelze des Arktischen Eises oder der massenhaften Entweichung von Methan aus dem Permafrost), die die globale Erwärmung beschleunigen könnten. Die meisten Klimamodelle nehmen an, dass wir den Kohlendioxid-Ausstoß rechtzeitig kontrollieren werden, um das zu verhindern – aber wir können uns dessen nicht sicher sein, weil wir uns in unerforschten Gebieten befinden.

Wie wissen, dass wir einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien brauchen. Aber ein Problem, das verhindert, dass dies zu einer vollständigen Lösung für den Klimawandel wird, ist, dass manchmal weder der Wind weht noch die Sonne scheint. Wir müssen in der Lage sein, kostengünstig Energie zu sparen, aber unsere momentane Speichertechnologie ist nicht gut genug.

Der Staat als Innovationstreiber

Die Speichertechnologie ist auch entscheidend, um Elektroautos so attraktiv wie auf Benzinantrieb basierende Autos zu machen. Aber die Technologie könnte die Rettung sein. Existierende Batterien könnten viel effizienter oder neue komplett neue Speichertechnologien realisiert werden. Eine effizientere Energieübertragung könnte ebenfalls helfen.

Wenn Sie sich alle diese drei Links anschauen, werden Sie wohl einen gemeinsamen Faktor feststellen: Diese potentiellen Durchbrüche stammen allesamt aus der im öffentlichen Sektor betriebenen Forschung. Wie Mariana Mazucato folgert, ist der Staat viel eher in der Lage, „die Toptalente anzuziehen und nach radikalen Innovationen zu streben“.

China hat 2014 über 80 Milliarden US-Dollar in den Sektor der erneuerbaren Energien gesteckt. Das ist fast 1% seines Bruttoinlandsprodukts. Es hat zugesagt, über die nächsten 15 Jahre das 25-fache dieser Summe für saubere Energie auszugeben. Sowohl die USA als auch Europa geben dafür wesentlich geringere Summen aus (38 bzw. 58 Milliarden US-Dollar), obwohl ihre Volkswirtschaften viel größer sind (die Zahl für die USA liegt bei etwa 0,07% des BIP). In Dollar gerechnet hat die chinesische Regierung ebenfalls mehr für grüne Forschung und Entwicklung ausgegeben als Europa oder die USA (wenn wir die F&E-Ausgaben der Unternehmen mit einbeziehen, liegt Europa in US-Dollar gerechnet vor China, aber China liegt immer noch vor den USA).

Es ist Zeit für einen intellektuellen Frontalangriff

Der Spielraum für die US-amerikanische und die europäischen Regierungen, mehr Geld für die Erforschung und Entwicklung grüner Technologien auszugeben, ist riesig. Dennoch hat etwa die britische Regierung zuletzt ihre Unterstützung für die erneuerbaren Energien zurückgefahren, obwohl dafür dringender Bedarf besteht.

Der Klimawandel dürfte das wichtigste Beispiel sein, aber er ist nicht das einzige. Es ist absurd, wenn das Potenzial des technologischen Wandels Leute dazu bringt, über die Übernahme der Roboter zu schreiben, während sich das Produktivitätswachstum überall verlangsamt. Laut einem IWF-Bericht ist „Innovation hochgradig von der Politik der Regierungen abhängig“. Ich denke, dass Brad DeLong vollkommen richtigliegt, wenn er Eichengreens Artikel mit den Worten kommentiert, dass „ein intellektueller Frontalangriff auf diese gefährlichen und destruktiven Ideologien längst überfällig“ sei.

 

Zum Autor:

Simon Wren-Lewis ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Oxford University und Fellow am Merton College. Außerdem betreibt Wren-Lewis den Blog Mainly Macro, wo dieser Beitrag zuerst auf Englisch erschienen ist.

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QE-Käufe und EZB-Bilanz

Die Bezeichnung QE-Programm (Quantitative Easing) ist nicht die offizielle Bezeichnung des Programms der EZB, sondern bezeichnet lediglich eine geldpolitische Methode, bei der die Zentralbank Schuldtitel kauft, um das Niveau der Marktzinsen nach unten zu drücken. Das QE-Programm heißt im offiziellen EZB-Sprachgebrauch Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme, APP) und wurde Anfang 2015 beschlossen. Das APP bestand zunächst aus drei Einzelprogrammen zum Ankauf

  • gedeckter Schuldverschreibungen (CBPP 3, Start Oktober 2014),
  • forderungsbesicherter Wertpapiere (ABSPP, Start November 2014) und
  • von Wertpapieren des öffentlichen Sektors (PSPP, Start März 2015).
  • Im Juni 2016 kam das Programm zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors (CSPP) hinzu.

Eine genauere Beschreibung der einzelnen Programme finden Sie am Ende dieses Beitrags.

Die EZB hat für die einzelnen Programme keine konkreten Kaufvolumina, sondern lediglich monatliche Zielmarken für das gesamte APP festgelegt.

  • März 2015 bis März 2016: 60 Milliarden Euro
  • April 2016 bis März 2017: 80 Milliarden Euro
  • April 2017 bis Dezember 2017: 60 Milliarden Euro
  • Januar 2018 bis September 2018: 30 Milliarden Euro

Was kauft die EZB genau?

Der Blick auf die pro Monat aufgekauften Wertpapiere zeigt, dass die EZB durchaus die Zusammensetzung ihrer Käufe variiert hat und im Rahmen der einzelnen Programme unterschiedlich aktiv war. Auch lag das monatliche Kaufvolumen nicht immer präzise bei den angekündigten 60 bzw. 80 Milliarden Euro – allerdings hat die EZB während der jeweiligen Phasen im Durchschnitt doch ziemlich exakt das angekündigte Volumen gekauft.

*APP tatsächlich: Diese Linie zeigt, wie viel die EZB während der bisherigen drei Phasen des APP (Zielwert März 2015 bis März 2016: 60 Milliarden Euro, Zielwert April 2016 bis März 2017: 80 Milliarden Euro, Zielwert April 2017 bis Dezember 2017: 60 Milliarden Euro) durchschnittlich pro Monat gekauft hat. Quellen: EZB, eigene Berechnungen

Die unterschiedliche Gewichtung der Unterprogramme wird im folgenden Chart noch etwas deutlicher. Dieser zeigt, wie hoch der Anteil der jeweiligen Programme während der einzelnen Monate seit Start des APP im März 2015 war. Daraus wird ersichtlich, dass die EZB den Anteil der gekauften Staatsanleihen zuletzt wieder etwas reduziert hat (von in der Spitze über 90% auf zuletzt etwa 80%).

Quellen: EZB, eigene Berechnungen

Worauf es zu achten gilt: Konkrete Umsetzung und Reinvestitionen fälliger Anleihen

In den kommenden Monaten gilt es also vor allem zu beobachten, wie die EZB die angekündigte Reduzierung ihres Aufkaufvolumens konkret umsetzt, weil sich dies auf die betroffenen Marktsegmente unterschiedlich auswirken wird. So hat die EZB wie oben gezeigt seit Start ihrer Aufkaufprogramme demonstriert, dass sie in der Lage und gewillt ist, die angekündigten Kaufvolumina auch tatsächlich umzusetzen. Das heißt, dass die gesamten APP-Bestände in ihrer Bilanz ungefähr dem im folgenden Chart skizzierten Verlauf (rote gestrichelte Linie) folgen und Ende September 2018 ein Gesamtvolumen von ca. 2,6 Billionen Euro erreichen dürften – die Frage ist eben lediglich, durch welche Wertpapiere die große weiße Lücke im Chart konkret gefüllt wird.

Anmerkung: Die Bestände werden immer am Ende eines Quartals um Amortisierungen bereinigt. Das bedeutet, dass der Wert von unter ihrem Nominalwert gekauften Anleihen nach oben korrigiert werden, wenn sie näher an ihren Fälligkeitstermin kommen. Für über Nominalwert gekaufte Anleihen gilt entsprechend eine Abwärtskorrektur. *Erwarteter Verlauf auf Basis der EZB-Ankündigung, ab Januar 2018 im Rahmen des APP monatlich Wertpapiere im Wert von 30 Milliarden Euro erwerben zu wollen. Die Reinvestionsvolumina sind nicht dabei nicht berücksichtigt. Quellen: EZB, eigene Schätzungen

Es muss auch berücksichtigt werden, dass das APP noch lange über sein eigentliches Ende hinaus Wirkung entfalten wird. So hat die EZB bereits im Dezember 2015 angekündigt, die Einkünfte aus bis zur Fälligkeit gehaltenen Anleihen wieder zu reinvestieren und dieses Versprechen auf der Oktober-Ratssitzung noch einmal erneuert und präzisiert. Sollte also beispielsweise eine deutsche Staatsanleihe 2019 fällig und die EZB vom deutschen Staat ausbezahlt werden, wird sie – Stand heute – dieses Geld für den erneuten Erwerb einer (deutschen) Staatsanleihe nutzen. Ihre Bestände an Staatsanleihen werden sich somit nicht zwangsläufig verringern und ihre Präsenz auf den Märkten auch nicht sehr viel kleiner werden – sie schafft nur kein neues Geld, um Staatsanleihen zu erwerben.

QE-Käufe nach Ländern

Die EZB hat beim Start des PSPP (also des Staatsanleihen-Programms) angekündigt, dass sich das Kaufvolumen am Kapitalschlüssel der beteiligten Länder orientieren soll. Jedoch ist die EZB von diesem Ziel deutlich abgewichen: Sie hat mehr Staatsanleihen der großen Eurostaaten gekauft, als dies eigentlich nach dem Kapitalschlüssel angemessen gewesen wäre. So machen beispielsweise deutsche Staatsanleihen mittlerweile knapp 27% des aufgekauften Staatsanleihen-Portfolios aus, obwohl der deutsche Kapitalschlüssel nur bei knapp 18% liegt.

Quellen: EZB, eigene Berechnungen

Diese „Bevorzugung“ der großen Staaten könnte unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass es bei den kleineren Ländern schlicht nicht genug Anleihen gibt, damit die EZB ihr angepeiltes Kaufvolumen erreichen kann. Es wird sich zeigen, ob die EZB somit ihr Kaufverhalten ändern wird, wenn sie nur noch eine kleinere Summe an Staatsanleihen aufkaufen muss.

Bilanzsumme

Die im Rahmen des QE-Programms getätigten Käufe machen inzwischen fast die Hälfte der insgesamt knapp 4,4 Billionen Euro großen EZB-Bilanz aus. Wenn die EZB die Summe der monatlichen Anleihekäufe ab Januar senkt, ist in der kurzen Frist zu erwarten ist, dass sich die EZB-Bilanz zunächst etwas langsamer ausweiten wird. Um die tatsächliche expansive Wirkung der Geldpolitik zu beurteilen ist es aber auch notwendig zu beobachten, wie sich die übrigen Posten der Bilanz verändern, was aus heutiger Sicht aber nicht abschätzbar ist.

Quelle: EZB

 

Glossar: Die Programme im Detail

Das erste Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (Covered Bond Purchase Programme, CBPP) wurde bereits 2009 von der EZB beschlossen, um nach der Finanzkrise den Markt für diese Papiere (z. B. Pfandbriefe) zu stabilisieren und Refinanzierungsproblemen der Banken entgegenzuwirken. Innerhalb eines Jahres wurden Wertpapiere im Gesamtvolumen von 60 Milliarden Euro angekauft. Ein zweites CBPP mit folgte dann von November 2011 bis Oktober 2012. Das aktuell laufende dritte CBPP wurde im Oktober 2014 verabschiedet.

Das Programm zum Ankauf forderungsbesicherter Wertpapiere (Asset Backed Securities Purchase Programme, ABSPP) wurde im September 2014 in Verbindung mit dem Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (CBPP 3) beschlossen. Dabei werden ABS-Papiere am Primär- und Sekundärmarkt aufgekauft.

Im Rahmen des Programms zum Ankauf von Wertpapieren des öffentlichen Sektors (Public Sector Purchase Programme, PSPP) werden seit März 2015 Wertpapiere des öffentlichen Sektors wie Staatsanleihen sowie Schuldtitel europäischer Institutionen und Agenturen gekauft. Für die Ankäufe im Rahmen des PSPP gibt es detaillierte Regeln. So dürfen Staatsanleihen beispielsweise wegen des Verbots der monetären Staatsfinanzierung nur am Sekundärmarkt erworben werden. Es dürfen nur Papiere mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr aufgekauft werden. Zudem will die EZB nicht mehr als 33% aller auf den Sekundärmärkten befindlichen Papiere aufkaufen.

Mit dem Programm zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors (Corporate Sector Purchase Programme, CSPP) werden seit Juni 2016 auch Anleihen von Unternehmen in der Eurozone erworben. Ausgeschlossen sind Kreditinstitute und Unternehmen, deren Anleihen von den Ratingagenturen nicht mindestens als „Investment Grade“ bewertet werden. Die Anleihen müssen Laufzeiten zwischen sechs Monaten und 30 Jahren haben und können sowohl am Primärmarkt als auch am Sekundärmarkt gekauft werden.

Profitabilität der Banken
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