Investitionshemmnisse

Mehr Geld allein reicht nicht

Der Investitionsstau in Deutschland wird sich nicht allein mit mehr Finanzmitteln beheben lassen. Zugleich gilt es, sogenannte nicht-monetäre Hemmnisse abzubauen. Eine neue Studie zeigt, wie das gelingen könnte.

Corona hat noch einmal wie unter einem Brennglas verdeutlicht, dass Teile der öffentlichen Infrastruktur in Deutschland in den vergangenen Jahren vernachlässigt wurden. Das ließ sich schon vorher nicht nur an den konstant negativen Nettoanlageinvestitionen der Gemeinden ablesen, sondern auch am Zustand vieler Straßen, Schulgebäude oder Sportstätten. Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung und das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) haben bereits 2019 berechnet, dass bis zum Jahr 2030 insgesamt 457 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen nötig sein werden. Denn allein auf kommunaler Ebene liegt der Investitionsrückstand gemäß KfW-Kommunalpanel bei 149 Milliarden Euro.

Vor diesem Hintergrund wird aktuell über eine Investitionsoffensive diskutiert. Mit ihr soll die öffentliche Infrastruktur für Herausforderungen wie den Klimawandel fit gemacht werden. Fraglich ist jedoch, ob mehr Geld allein reichen wird. Denn schon jetzt werden öffentliche Fördermittel immer wieder nur schleppend oder nicht in vollem Umfang abgerufen. Als Ursache dafür werden sogenannte nicht-monetäre Investitionshemmnisse diskutiert. Das sind beispielsweise ausgelastete Kapazitäten des Baugewerbes, der sich verschärfende Fachkräftemangel in den kommunalen Planungsverwaltungen, aufwendige Beteiligungs- und Genehmigungsverfahren sowie komplexe Standards.

In den vergangenen Monaten haben wir uns in einer Gemeinschaftsstudie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) und des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung näher mit diesen Themen auseinandergesetzt und untersucht, inwieweit nicht-monetäre Hemmnisse öffentliche Investitionen behindern. Im diesem Beitrag stellen wir die wesentlichen Ergebnisse unserer Arbeit vor.

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