Economists for Future

Inklusion ist eine radikale Idee

Inklusion ist ein Konzept, das unser Wirtschaftssystem existenziell in Frage stellt. Bei konsequenter Anwendung würden wir uns von der Vormachtstellung der Erwerbsarbeit verabschieden. Ein Beitrag von Clara Porak.

Was folgt aus der Klimakrise für unsere Wirtschaft(sweisen) und das Denken darüber? Im Angesicht der Fridays-for-Future-Proteste hat sich aus dem Netzwerk Plurale Ökonomik eine neue Initiative herausgebildet: Economists for Future. Mit der gleichnamigen Debattenreihe werden zentrale Fragen einer zukunftsfähigen Wirtschaft in den Fokus gerückt. Im Zentrum stehen nicht nur kritische Auseinandersetzungen mit dem Status Quo der Wirtschaftswissenschaften, sondern auch mögliche Wege und angemessene Antworten auf die dringlichen Herausforderungen. Dabei werden verschiedene Orientierungspunkte für einen tiefgreifenden Strukturwandels diskutiert. 

Wöchentlich erscheint wieder ein ausgewählter Beitrag, der sich kritisch-konstruktiv mit aktuellen Leerstellen und Herausforderungen in der Ökonomik und Wirtschaftspolitik auseinandersetzt. Die dritte Runde legt ihren Schwerpunkt auf Themen für die anstehende Bundestagswahl im September. Hierzu werden unterschiedliche Aspekte und Maßnahmen für eine sozial-ökologische 1,5-Grad-Politik beleuchtet. 

Alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Economists-for-Future-Serie erschienen sind, finden Sie hier.

Behinderung ist unser Ordnungsmodell für Leistung. Behindert / Nicht-Behindert, das sind die Kategorien, anhand derer wir ganz fundamental festlegen, ob jemand leistungsfähig ist. Mit Leistung ist in dem Fall vor allem die Fähigkeit zur Erwerbsarbeit gemeint. Das ist allein schon inhaltlich falsch, doch das Prinzip hält sich recht hartnäckig. Ich werde deshalb im Folgenden argumentieren, dass Inklusion unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem radikal zum Besseren verändern würde.

Inklusion bedeutet: Alle Menschen haben ein Recht auf Teilhabe. Wenn es ihnen verwehrt wird, dann ist das System ein Problem, weil es nicht zu allen Menschen passt – und nicht eine Person das Problem, weil sie nicht ins System passt. Das gilt für alle Menschen, nicht nur für jene, die marginalisiert sind. Dieses Prinzip anzuwenden, würde zu einer grundlegenden Transformation führen.

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