Economists for Future

Grünes Licht für grünes Wachstum?

Lineares Wirtschaften ist trotz alternativer Vorschläge fest etabliert. Dabei wäre eine effektive Umsetzung der Kreislaufwirtschaft nötig, um den Fußabdruck menschlichen Konsums deutlich zu verringern. Ein Beitrag von Patricia Urban.

Unsere Gesellschaft befindet sich inmitten eines tiefgreifenden Transformationsprozesses. Mittendrin: die Wirtschaft. In den nächsten Jahren wird sich entscheiden, ob wir den Wandel by disaster oder by design schaffen.

Diese Debattenreihe von Economists for Future e.V. widmet sich den damit verbundenen ökonomischen Herausforderungen. Zum einen werden Engführungen in den Wirtschaftswissenschaften sowie Leerstellen in der aktuellen Wirtschaftspolitik kritisch-konstruktiv beleuchtet. Zum anderen diskutieren wir Orientierungspunkte für eine zukunftsfähige Ökonomie und geben Impulse für eine plurale Ökonomik, die sozial-ökologische Notwendigkeiten angemessen berücksichtigt.

Die erste Ausgabe der Debattenreihe startete im September 2019. Die mittlerweile fünfte Staffel stellt nun den Aspekt der Grenzen in den Mittelpunkt – seien es planetare Grenzen und soziale Grundlagen, die Grenzen der Machbarkeit und der politischen Durchsetzbarkeit, die Grenzen ökonomischer Theorie oder (ver)altete Leitbilder, die Grenzen des Subjekts, des Raums oder der Zeit. Alle bisher erschienenen Beiträge finden Sie hier.

Von Produktion über Konsum zu Entsorgung: Lineares Wirtschaften ist nach jahrelanger Praxis und trotz alternativer Vorschläge fest etabliert. Beispielsweise wurden von den 29,5 Millionen Tonnen Plastikmüll in der EU im Jahr 2020 nur etwa ein Drittel recycelt.

Als „entsorgt“ kann man dies jedoch nicht betrachten. Lineare Strategien zum Umgang mit Produkten am Ende ihrer Lebensdauer bedeuten schlussendlich entweder Verbrennung oder Deponie. Diese Entsorgungsmaßnahmen tragen signifikant zu Treibhausgasemissionen, Biodiversitätsverlust und anderen Klima- und Umweltproblemen bei. Darüber hinaus werden immense Mengen nicht erneuerbarer Ressourcen abgebaut, um die steigende globale Nachfrage (und insbesondere jene des „globalen Nordens“) nach Konsumgütern zu befriedigen.

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