Rezension

Gold, Volk und IQs

Quinn Slobodian zeigt in seinem neuen Buch Hayek’s Bastards, wie der klassische Liberalismus in den Händen der Alt-Right zu einer toxischen Mischung aus Marktglaube, Rassentheorien und Untergangsprophetie mutierte. Es ist ein faszinierender Blick auf eine Ideologie, die sich selbst verraten hat. Eine Rezension von Branko Milanovic.

Bild: Penguin Verlag

Man muss Quinn Slobodian einfach bewundern: Für die Recherchen zu seinem neuesten Buch Hayek’s Bastards: The Neoliberal Roots of the Populist Right (der Titel ist an Voltaire’s Bastards von John Ralston Saul angelehnt) musste er in die Welt jener Verrückten eintauchen, die Filme, fiktionalisierte Romane, Investment-Newsletter und Comics über den bevorstehenden wirtschaftlichen Untergang produzieren, mehrere Apokalypsen pro Jahr über ein halbes Jahrhundert hinweg ankündigten, unglaubliche Verschwörungstheorien und ihre eigene rassische Überlegenheit propagierten. All das geschah, weil diverse Tycoons immense Summen zahlten, um Mitglieder der Mont Pelerin Society in einem komfortablen Lebensstil und einer aktiven Publikationstätigkeit zu halten. So konnten sie sich weiterhin treffen und in den Luxushotels der Riviera, in alpinen Resorts oder sogar auf den Galapagos-Inseln ihre düsteren Untergangsprognosen austauschen.

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