Fremde Federn

Generative AI, Klimasteuer, PFAS

Diese Woche unter anderem in den Fremden Federn: Wieso Chinas demografische Krise zu einer humanitären Katastrophe zu werden droht, warum die Grundsteuer sinnvoll ist und wie die AI-Revolution die Ungleichheit verschärfen könnte.

Foto: Jojo Bombardo via Flickr (CC BY-ND 2.0)

In den „Fremden Federn“ stellen wir einmal pro Woche in Kooperation mit dem Kuratorendienst piqd eine Auswahl von lesenswerten journalistischen Fundstücken mit wirtschaftspolitischem Bezug zusammen. piqd versteht sich als eine „Programmzeitung für guten Journalismus“ – was relevant ist, bestimmen keine reichweitenoptimierten Algorithmen, sondern ausschließlich ausgewählte Fachjournalisten, Wissenschaftler und andere Experten.

China – ein schrumpfendes Volk, eine schrumpfende Weltmacht?

piqer:
Thomas Wahl

Das Wechselspiel zwischen Volk und Wirtschaft ist auch ein Wechselspiel zwischen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum. Beides ist nicht linear gekoppelt, aber doch merklich voneinander abhängig.

Gemäss Angaben der Nationalen Statistikbehörde schrumpfte die Bevölkerung Chinas im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit sechzig Jahren und damit neun Jahre früher als von der Regierung prognostiziert. Die Fertilitätsrate (Geburten pro Frau) sank auf 1,0 bis 1,1 und lag damit deutlich unter der offiziellen Prognose von 1,8. …. die Zahl der Geburten ging stark zurück und erreichte mit 9,56 Millionen den niedrigsten Stand seit 1790, obwohl China 2016 zu einer Zwei-Kind-Politik übergegangen ist.

Für diese demografische Krise gibt es verschiedene Gründe. Die Ein-Kind-Politik, die 36 Jahre lang durchgesetzt wurde, hat die Einstellung zum Kinderkriegen und zur Familie unwiderruflich verändert. Ein Kind oder kein Kind zu haben ist zur gesellschaftlichen Norm geworden. Die Unfruchtbarkeitsrate des Landes ist so von 2 Prozent in den frühen Achtzigerjahren auf 18 Prozent in 2020 gestiegen.

Von 2013 bis 2021 ist die Zahl der Erstheiraten um mehr als die Hälfte zurückgegangen, bei den 20- bis 24-Jährigen sogar um drei Viertel. Je jünger der Geburtsjahrgang der chinesischen Frauen ist, desto geringer scheint ihre Bereitschaft, Kinder zu bekommen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass die durchschnittliche Zahl der geplanten Kinder bei Frauen in China bei 1,64 liegt, während sie bei Frauen, die nach 1990 geboren wurden, auf 1,54 und bei Frauen, die nach 2000 geboren wurden, auf 1,48 sinkt.

Der Autor vergleicht das mit Südkorea und Hongkong. Dort plante man mit durchschnittlichen Kinderzahlen von 1,92 beziehungsweise 1,41. Die realen Fertilitätsraten sind aber nur etwa halb so hoch wie die geplanten Zahlen. In Südkorea wird demnach z. B. weniger als ein Kind pro Frau geboren. Die Dramatik betrifft also nicht nur Diktaturen:

South Korea broke its own record for the world’s lowest fertility rate. Last year the number of babies a woman can expect to have during her lifetime dropped to 0.78 from 0.81. The rate required for the population to remain stable is 2.1. By 2100 the country’s population is expected to fall by 53% to 24m. It is the fastest-shrinking population among rich economies.

Yi Fuxian zieht in der NZZ daraus Rückschlüsse für China und meint, das Land werde Schwierigkeiten haben, seine Geburtenrate bei 0,8 zu stabilisieren. Was bedeutet, dass seine Bevölkerung bis 2050 auf weniger als 1,02 Milliarden Menschen und bis 2100 auf 310 Millionen sinken wird.

Die chinesische (Ein-Kind-)Politik hat ja die Wirtschaftsstruktur und auch die Ressourcenverteilung im Land stark geprägt.

Das verfügbare Einkommen der chinesischen Haushalte entspricht lediglich 44 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP), verglichen mit 72 Prozent in den USA und 65 Prozent im Vereinigten Königreich. Der chinesische Wohnungsmarkt wurde 2020 mit dem 4-Fachen des BIP des Landes bewertet, während der amerikanische Immobilienmarkt mit dem 1,6-Fachen des BIP bewertet wird.

Die Kosten für die Erziehung von Kindern sind dramatisch hoch. Für die Politik ist das alles ein komplexes Dilemma. In der Immobilienblase können es sich Familien nicht leisten, zwei Kinder großzuziehen. Doch platzt die Blase,

wird sich das Wachstum von Chinas Wirtschaft verlangsamen, und dies wiederum wird eine globale Finanzkrise nach sich ziehen. Zugleich könnte die Erhöhung des verfügbaren Einkommens der Haushalte auf 60 bis 70 Prozent des BIP zur Steigerung der Geburtenrate die Macht der Regierung schmälern und die wirtschaftlichen Grundlagen ihres derzeitigen Politik-Ansatzes «autoritär im Inland und aggressiv im Ausland» untergraben.

Man könnte nun Japans Maßnahmen zur Senkung der Kindererziehungskosten übernehmen, etwa die Verringerung der Schulgebühren, eine geeignete Kinderbetreuung, Beihilfen nach der Geburt und Mietzuschüsse.

Doch Japans Ansatz hat sich als teuer und unwirksam erwiesen: Die Fertilitätsrate des Landes stieg vorübergehend von 1,26 im Jahr 2005 auf 1,45 im Jahr 2015, bevor sie 2022 wieder auf 1,23 zurückging.

Dazu hat China das Problem, dass es alt wird, bevor es wirklich reich ist. Die Mittel sind also viel limitierter als in den früheren Industrienationen. Deren Wege sind daher nicht einfach nachzuahmen. Die schnelle Alterung der Bevölkerung wird das chinesische Wachstum früh bremsen und die Staatsverschuldung erhöhen. Immer weniger junge, arbeitsfähige Bürger müssen ältere „versorgen“.

Der Anteil der Chinesen, die 65 Jahre und älter sind, wird von 14 Prozent im Jahr 2020 auf 35 Prozent im Jahr 2050 steigen. Während im Jahr 2020 fünf Arbeitnehmer im Alter von 20 bis 64 Jahren auf einen Menschen im Alter von 65 Jahren und älter kamen, wird dieser Anteil bis 2035 auf 2,4 Arbeitnehmer und bis 2050 auf 1,6 Arbeitnehmer sinken.

Der Autor befürchtet wohl zu Recht, dass sich die Krise der Altersversorgung in China zu einer humanitären Katastrophe entwickeln könnte. Um so unverständlicher erscheint mir das globale Agieren der chinesischen Führung. Kennt Xi Jinping die Zahlen nicht, will er sie nicht sehen, will er von dem Problem ablenken? Oder will er den chinesischen Großmachtstatus noch schnell festklopfen, bevor es bergab geht?

„Putins Sturz wäre ein Albtraum für China“

piqer:
Dmitrij Kapitelman

Ob China tatsächlich eine Friedensmacht sein will, sei fraglich. Das sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der zentralen Veranstaltung zur einjährigen Großinvasion auf die Ukraine am vergangenen Freitag.

China hält Russland ökonomisch am Leben, allen Sanktionen zum Trotz. Dass es eine Schlüsselrolle bei der Beendigung dieses Kriegs spielen könnte, ist unbestritten. Aber liest man dieses Interview mit Alexander Gabujew, einem der besten Kenner der chinesisch-russischen Beziehungen, erscheint es sogar noch fraglicher. Darin erklärt Gabujew, weshalb ein langer Krieg der chinesischen Führung gar nicht so ungelegen käme. Und seziert den uninspirierten Friedensplan, den China vergangene Woche vorgelegt hat.

Kein schönes Gespräch, wirklich nicht in Hoffnung getränkt, aber ein sehr informatives.

Warum die Grundsteuer sinnvoll ist

piqer:
Rico Grimm

Deutschland ächzt, jedenfalls der Grund und Boden besitzende Teil: Denn die Grundsteuer wurde nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts reformiert und nun müssen alle Wohnungen, Wälder, Häuser und Felder neu bewertet werden. Inmitten des bürokratischen Kleinkriegs, der das naturgemäß zur Folge haben muss, kann die Frage gestellt werden, warum es so seine Steuer überhaupt geben muss.

Da hilft ein Blick nach Großbritannien, das keine land value tax hat – aber nach Meinung von Martin Wolf, angesehener Kommentator der marktliberalen Financial Times, so eine Steuer bräuchte. Er argumentiert, dass eine solche Steuer sowohl volkswirtschaftlich effizient als auch moralisch gerecht sei – eine seltene Kombination!

Das zentrale Argument für diese Steuer: Natürliche Ressourcen existierten bereits vor dem Menschen. Wenn sie an Wert gewinnen, hat das nur in seltenen Fällen mit der Arbeit des Eigentümers zu tun. Ein gutes Beispiel ist Land in Großstädten: Dass es an Wert gewinnt, liegt an der Leistung aller Bewohner der Stadt, nicht vor allem am Eigentümer des Landes. Ein weiteres Argument: Die Gesellschaft muss sehr viel Geld aufbringen, um Mieten zu zahlen bzw. sehr viele Kredite werden nur aufgenommen, um Land kaufen zu können. Indem Land besteuert wird, erhält die Gesellschaft „Zinsen“ auf dieses Land.

Klimasteuer für Reiche – wo ist die deutsche Debatte?

piqer:
Leonie Sontheimer

Eigentlich vermeide ich es, über den CO2-Fußabdruck zu schreiben. Denn der ist bekanntlich eine Erfindung der Fossilindustrie und wälzt ein strukturelles Problem auf Individuen ab. Aber im Zusammenhang mit Ungleichheit gibt es gerade doch gute Gründe, sich den CO2-Abdruck anzuschauen. Das World Inequality Lab hat kürzlich einen Report veröffentlicht, der auf die Wechselwirkungen zwischen Ungleichheit und Klimakrise eingeht. Die krasseste Zahl: Menschen, die zu den bestverdienendsten 1 Prozent der Welt gehören, verursachen jährlich 101 Tonnen CO2-Emissionen. Der globale Durchschnitt liegt bei 6 Tonnen.

Genau diesen Vergleich greift auch Felix Rohrbeck im hier empfohlenen Artikel auf, in dem er fragt, ob es an der Zeit sei, die Reichen im Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen stärker zur Kasse zu bitten. Dafür schaut Rohrbeck nach Frankreich und Kalifornien.

In Kalifornien gab es nämlich – das wusste ich vorher auch nicht – letztes Jahr eine große Debatte um eine Klimasteuer für Reiche, angestoßen durch einen Gesetzesvorschlag mit dem Namen Proposition 30. Die sah vor:

Jeder, der in Kalifornien mehr als zwei Millionen Dollar im Jahr verdient, soll für den Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen eine Extrasteuer von 1,75 Prozent bezahlen.

Bei der Abstimmung konnte für diesen Vorschlag keine Mehrheit gewonnen werden. Nicht zuletzt, weil reiche und mächtige Menschen sich in einer Gegenkampagne zusammengeschlossen haben, wie im Beitrag beschrieben wird.

Sehr stark finde ich, dass der Artikel den Vorstoß in Kalifornien mit Zahlen zur weltweiten Ungleichheit verknüpft und auch etwas ganz Wichtiges klarstellt:

Noch schädlicher als der Konsum der Reichen sind ihre Investitionen, vor allem in Unternehmen. Beim oberen Prozent der Weltbevölkerung, so hat es Chancel ausgerechnet, sind die Investitionen für mehr als 70 Prozent der gesamten Emissionen verantwortlich.

Lucas Chancel ist Co-Direktor des World Inequality Labs und federführender Autor des oben benannten Reports. Weil vor allem die Investitionen beim CO2-Fußabdruck ins Gewicht fallen, plädiere Chancel für eine „Steuer auf die mit dem Vermögen verbundenen Emissionen“.

In ihrer simpelsten Form würde sie so funktionieren, dass einem Aktionär, dem etwa ein Prozent der Volkswagen-Aktien gehören, auch ein Prozent der direkten Emissionen von Volkswagen zugerechnet würde. Auf jede dieser ihm zugerechneten Tonnen müsste er dann eine Steuer zahlen, 150 Euro zum Beispiel. Da allein Volkswagen für Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr direkt verantwortlich ist, käme so eine ganze Menge Geld zusammen. In Deutschland wären es nach Chancels Berechnungen rund 95 Milliarden Euro pro Jahr.

Ich frage mich: Wo bleibt in Deutschland die Debatte über eine Klimasteuer für Reiche? Beginnen wir sie hier?

Was gilt es zu lernen angesichts von Generative AI?

piqer:
Anja C. Wagner

Die Frage treibt viele um in diesen Zeiten: Wie sinnvoll ist ChatGPT und welche Kompetenz(en) benötigen Menschen zukünftig, um nicht hinter der künstlichen Intelligenz zurückzufallen?

Auch die Bildungsinstitutionen scheinen massiv verunsichert zu sein, inwiefern ihre bisherige Bildungspraxis noch zeitgemäß erfolgt, jetzt, da das Offensichtliche auf der Hand liegt: Die Maschinen können über Wahrscheinlichkeiten der Generative AI die „Wahrheit“ fast (!) ebenso plausibel wiedergeben wie das auswendiggelernte Wissen aus prüfungsrelevanten, akkreditierten Curricula.

Die Bandbreite der Reaktionen ist dennoch vorhersehbar: Außer einigen kleineren Anpassungen vermag im Bildungssystem alles so bleiben wie gehabt, so die einhellig geäußerte Meinung. An wirklich neuen Lösungsansätzen lässt sich bislang wenig erkennen. Insofern ist das hier referenzierte Videointerview mit Sabine Seufert, Professorin in St. Gallen, erfrischend auf den Punkt und wenigstens etwas zukunftsweisend:

Zentrale Aussagen von Sabine Seufert sind u.a.:
– ChatGPT kann qualitativ gute Texte und Softwarecode liefern, kann dabei unterstützen, Sprachen zu lernen, und kann helfen, besser zu argumentieren oder zu programmieren;
– KI-Applikationen wie ChatGPT können zu persönlichen Assistenten und Trainern werden;
– Solche Lösungen kompetent zu nutzen wird Teil der Allgemeinbildung sein;
– Es wird dann um Fragen gehen wie: „Wie gut kannst du deinen Assistenten und deine Zusammenarbeit mit ihm weiterentwickeln?“;
– Bildungsinstitutionen müssen darauf fokussieren, wie sie die komplementären Kompetenzen von Menschen schärfen und entwickeln – beispielsweise ethische Abwägungen zu treffen und wertebasierte Entscheidungen zu treffen.

Lernen wird zukünftig erheblich mittels KI-Technologien unterstützt werden (können) – wenn man persönlich denn weiß, wie man sie nutzen kann. Und wenn man sie sich leisten kann. Nur über diese gelebte Praxis lässt sich individuell erkennen, was „smarte“ Technologien bereits vergleichbar oder gar besser beherrschen als man selbst. Und was man persönlich an darüber hinausgehenden Skills entwickeln sollte.

Diese Fähigkeit der permanenten Auseinandersetzung mit sich exponentiell entwickelnden Technologien wird eines der zentralen Merkmale sein, wodurch sich der berufliche „Erfolg“ von Einzelnen gegenüber anderen unterscheidet.

Letztlich geht es dann doch wieder um Chancengleichheit im Zugang zu solchen Tools, die deutlich teurer im monatlichen Abo sind als ein Netflix-Zugang. Hier muss die Politik schnell entscheiden und sich aktiv einbringen. Andernfalls wird die Ungleichheit zwischen den Menschen weiter ansteigen – auch dies wieder exponentiell.

Elternzeitregelungen in den USA: Flickenteppich und Chaos

piqer:
Ole Wintermann

In vielen Politikfeldern streiten wir in Deutschland je nach Zugehörigkeit zum politischen Lager gern über das notwendige Maß der Regulierung. Bekanntestes Beispiel ist derzeit der Klimaschutz. Dieser Text aus der New York Times, der sich auf die Arbeitsbedingungen von jungen Eltern in den USA bezieht, gibt uns einen Eindruck davon wieder, welchen Sinn einheitliche Regulierungen im Sinne von Spielregeln, an die sich ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen zu halten haben, machen.

Es geht speziell um den Umfang des Mutterschutzurlaubs, der Elternzeit (genauer: „paternity leave“) und der Möglichkeit, jungen Eltern, die sich in Elternzeit befinden, zu kündigen.

Die Schilderungen des Flickenteppichs der Regelungen in den USA in Abhängigkeit des Arbeitgebers – öffentlich vs. privat, Spezifika des jeweiligen Tech-Unternehmens – und der jeweils zuständigen Gesetzgebung (Bund, Bundesstaaten) zeichnen ein Bild der Austauschbarkeit und Beliebigkeit von Angestelltenbeziehungen, des rücksichtslosen Hire and Fire und des ständigen Versprechens sowie Einkassierens von Leistungen für die ArbeitnehmerInnen, das sozial und individuell kaum nachhaltig sein kann.

Erneut zeigt sich, dass Regulierung etwas mit Schutz und Fairness zu tun hat. Wir sollten uns in Deutschland nicht einreden lassen, dass Deregulierung zum Wohle der Beschäftigten sei. Der Text ist Warnung genug.

PFAS-Verseuchung in Deutschland

piqer:
Michaela Haas

PFAS sind eine Gruppe von rund 10.000 Chemikalien, die man nicht riechen, sehen oder schmecken kann – und die uns trotzdem vergiften. Eine monatelange Recherche von NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung weist nach, dass in Deutschland weit mehr Orte mit den unsichtbaren Chemikalien verseucht sind als bislang bekannt war. PFAS werden auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt, denn wenn sie einmal in die Umwelt gelangt sind, bleiben sie für Jahrhunderte bestehen.

Die Recherche zeigt: Das Problem ist viel größer, als bisher bekannt war. Eine Lösung gibt es auch: Fünf europäische Staaten, darunter Deutschland, haben vorgeschlagen, die PFAS nach einer Übergangsfrist überwiegend zu verbieten.

Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Die Grüne/Bündnis 90) sagt im Gespräch mit NDR, WDR und SZ, dass die ganze Stoffgruppe der PFAS grundsätzlich überprüft und die gefährlichen Stoffe verboten werden müssten, „weil wir uns nicht leisten können, sie weiter in diesem Umfang in die Umwelt zu entlassen – mit teilweise unbekannten Folgen, aber der Sicherheit, dass sie uns Jahrzehnte oder Jahrhunderte begleiten werden“.

Aber die Recherche zeigt auch, mit welchen Methoden sich die Chemie-Lobby wehrt. Ich zitiere hier weitere Links direkt aus dem Recherchebrief von Daniel Drepper, der an der Recherche beteiligt war:

Wo PFAS überall Deutschland verschmutzt: Der Haupttext bei Tagesschau.de mit interaktiver Karte

Lobbyismus-Text bei der SZ: „Sie können sich schonmal von ihrem Mobiltelefon verabschieden“

Lobbyismus-Text bei der Tagesschau: Wie Bayer, BASF & Co für PFAS lobbyieren

Zur speziellen Lobby in Deutschland: „Die dunkle Seite der Wärmepumpe“