Economists for Future

Gemeinschaftsgetragen Wirtschaften

Um den sozial-ökologischen Herausforderungen zu begegnen, ist die konsequente Wiedereinbettung ökonomischer Strukturen in soziale Kontexte notwendig. Sogenannte CSX-Unternehmensmodelle bergen das Potenzial, Versorgungssysteme gemeinschaftsgetragen zu inspirieren und zu gestalten.

Was folgt aus der Klimakrise für unsere Wirtschaft(sweisen) und das Denken darüber? Im Angesicht der Fridays-for-Future-Proteste hat sich aus dem Netzwerk Plurale Ökonomik eine neue Initiative herausgebildet: Economists for Future. Mit der gleichnamigen Debattenreihe werden zentrale Fragen einer zukunftsfähigen Wirtschaft in den Fokus gerückt. Im Zentrum stehen nicht nur kritische Auseinandersetzungen mit dem Status Quo der Wirtschaftswissenschaften, sondern auch mögliche Wege und angemessene Antworten auf die dringlichen Herausforderungen. Dabei werden verschiedene Orientierungspunkte für einen tiefgreifenden Strukturwandels diskutiert. 

Wöchentlich erscheint wieder ein ausgewählter Beitrag, der sich kritisch-konstruktiv mit aktuellen Leerstellen und Herausforderungen in der Ökonomik und Wirtschaftspolitik auseinandersetzt. Die dritte Runde legt ihren Schwerpunkt auf Themen für die anstehende Bundestagswahl im September. Hierzu werden unterschiedliche Aspekte und Maßnahmen für eine sozial-ökologische 1,5-Grad-Politik beleuchtet. 

Alle Beiträge, die bisher im Rahmen der Economists-for-Future-Serie erschienen sind, finden Sie hier.

Wenn Begriffe wie Zukunftsfähigkeit oder Nachhaltigkeit fallen, dann geht der Fokus zumeist hin zu den großen ökologischen Herausforderungen und wie wir diese meistern können. Dadurch vernachlässigen wir, was uns als Einzelne und als Gesellschaft überhaupt dazu befähigt, zukunftsfähig zu sein: Vertrauen und gelingende Beziehungen. Wie kann es also gelingen, Gesellschaft so zu organisieren, dass sozialer Zusammenhalt und ökologische Nachhaltigkeit gestärkt werden? Notwendig wäre die grundlegende Transformation unserer heutigen Wirtschaftsweise, durch eine konsequente Wiedereinbettung ökonomischer Strukturen in soziale Kontexte.

In unserer heutigen Wirtschaft besteht der einzige Kontakt zwischen Produzenten und Konsumenten – wenn überhaupt – im Moment des Kaufs. Deren Beziehung bleibt anonym – reale Bedürfnisse, Motive und Wertvorstellungen werden nicht direkt kommuniziert und bleiben uneinsichtig, vor allem in einer arbeitsteilig globalisierten und zunehmend digitalisierten Wirtschaft. Deshalb ist es den Konsumenten in der Regel egal, wie gut oder schlecht die Produzenten über die Runden kommen und umgekehrt genauso. Und selbst denjenigen, denen es „eigentlich“ nicht egal ist, legt der harte Preis- und Konkurrenzdruck oder das Milliarden-Geschäft „Werbung“ eine vorherrschende Orientierung am eigenen Vorteil und an Effizienzparametern nahe. Diese Wirtschaftsweise schürt ein allgegenwärtiges Misstrauen und untergräbt solidarisches Miteinander.

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