Statistik

EZB modernisiert ihre Datenbank

Ein neues interaktives Tool macht die Datenrecherche bei der Zentralbank um ein Vielfaches einfacher.

Gute Nachrichten für alle Freunde der gepflegten Datenanalyse: Die Europäische Zentralbank stellt seit kurzem auf ihrer Homepage endlich ein interaktives Statistiktool zur Verfügung, mit dem schnell und komfortabel die wichtigsten Daten zu den Entwicklungen in der Eurozone abgerufen werden können. Die Daten untergliedern sich in insgesamt acht Kategorien, darunter sind etwa die Zinsen und Volumen für Bankkredite und -Einlagen, aber auch makroökonomische Indikatoren wie Wachstumsraten und Beschäftigungszahlen.

Bisher waren diese Daten nur über das Statistical Data Warehouse (SDW) abrufbar – was selbst bei kleineren Recherchen oft eine unnötig komplizierte und aufwendige Angelegenheit war. Laut EZB-Angaben befinden sich im SDW knapp über eine Million Datensätze. Obwohl bei weitem nicht alle davon in dem neuen Tool verfügbar sind, ist es nun möglich, mit wenigen Klicks die entsprechenden Daten zu filtern, länderübergreifend zu vergleichen oder herunterzuladen.

Besonders interessant für Blogger und Journalisten: Die Diagramme können via Embed-Code kostenlos auf Webseiten eingebunden werden. Leider geht das bisher nur für die gesamte Übersicht zu einer Kategorie und nicht für einzelne Charts. Nicht nur liegt deswegen das EZB-Tool noch ziemlich weit unter dem Standard, den die US-amerikanische Federal Reserve mit ihrer FRED-Datenbank gesetzt hat. So fehlen etwa Möglichkeiten, verschiedene Datensätze miteinander zu vergleichen oder Zeiträume zu definieren – aber es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.