Gewerkschaften

Die Welt der Arbeitskämpfe auf der Schattenseite der öffentlichen Erregung

Derzeit laufen zahlreiche Arbeitskämpfe in Bereichen, die nicht mit einer erheblichen Betroffenheitswirkung in der breiten Bevölkerung einhergehen – aber ebenfalls zur „kritischen Infrastruktur“ gehören. Ein Beitrag von Stefan Sell.

Bild: Pixabay

Was waren das für Wochen, als in diesem Land hochgradig erregt und nach wenigen Tagen am Rand eines hysterischen Nervenzusammenbruchs angekommen über Streiks und eine „Streikwelle“ berichtet, diskutiert und vor allem gestritten wurde. Wieder einmal war es der „Arbeiterführer“ Weselsky mit „seinen“ Lokführern gewesen, der das Land eine Zeit lang in Beschlag genommen hatte. Wie nach dem Lehrbuch der Polit-Reflexe wurde sofort mit Hingabe über eine Begrenzung, Einschränkung bis hin zu einem Verbot von Streikaktionen in Bereichen der „kritischen Infrastruktur“ geraunt und entsprechende Maßnahmen von interessierter Seite – nicht selten unter dem Applaus des entnervten Publikums – eingefordert.

Und jetzt? Ruhe im Schacht. Die Lokführergewerkschaft GDL hat sich mit den Boni-versorgten Führungskräften des Deutsche Bahn-Konzerns geeinigt und selbst die Lufthansa hat mehrere Tarif-Baustellen unter ihrem Dach abgeräumt, so dass die vielen Menschen, die es möglichst kostengünstig in die Ferne zieht, keine Angst mehr haben müssen, dass die Kerosin-Vögel am Boden festgenagelt werden. Also alles gut in Deutschland?

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