Serie Ungleichheit und Macht

Die Ineffizienz des Wachstums bei der Armutsbekämpfung

Die globale Armut ist seit der Jahrtausendwende stark zurückgegangen – was aber hohe Wachstumsraten erforderte und großen Umweltbelastungen mit sich brachte. Und nur ein minimaler Anteil der neugenerierten Wirtschaftsleistung kam tatsächlich den Armen zugute, während vor allem die reichen Einkommensgruppen profitierten.

Bild: Unsplash

Die wachsende gesellschaftliche Ungleichheit ist eines der bedeutendsten Probleme unserer Zeit. Zugleich steigt das wissenschaftliche Interesse und liefert neue Erkenntnisse mit Blick auf die drängendsten Fragen und Antworten zu verschiedenen Dimensionen der Ungleichheit und ihren zugrundeliegenden Machstrukturen.  

Für die Debattenreihe „Ungleichheit und Macht“ haben Doktorand:innen aus dem Promotionskolleg „Politische Ökonomie der Ungleichheit“ am Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen diese neuen Erkenntnisse aufgeschrieben. In den Beiträgen stellen die Promovierenden, die von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert werden, Teilergebnisse ihrer Forschung vor und diskutieren verbundene gesellschaftliche Herausforderungen sowie politische Handlungsoptionen. Mit dem Fokus auf Ungleichheitsdimensionen und zugrunde liegenden Machtverhältnissen reicht der thematische Bogen von Armut und Besteuerung bis zu Arbeitsmarkt-, Gleichstellungs- oder Klimapolitik. Durch die thematischen Breite und Vielfalt der eingesetzten Methoden stoßen die Autor:innen eine weiterführende gesellschaftliche Debatte darüber an, wie der steigenden Ungleichheit begegnet werden kann. 

Die Reihe erscheint in regelmäßigen Abständen zwischen April und Juni 2023 im Makronom. Hier finden Sie alle Beiträge, die bisher erschienen sind.

Laut der Weltbank war die Bekämpfung der globalen Armut in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich. Der Bericht Poverty and Shared Prosperity Report 2022 mit dem Titel „Correcting Course“ verbreitet ein Narrativ, das immer häufiger vertreten wird. Demzufolge wurde der erfreuliche Trend von sinkender Armut, der noch bis 2019 zu beobachten war, durch die Covid-19-Pandemie sowie durch die russische Invasion in der Ukraine umgekehrt. Jedoch sei die globale Armutsbekämpfung zwischen 2000 und 2019 vorbildlich verlaufen, und in Abwesenheit dieser externen Schocks wären wir einer Welt ohne Armut heute noch näher. Dieser Fortschritt sei dem schnellen Wirtschaftswachstum zu verdanken.

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