Datenanalyse

Die Geografie des deutschen Jobwunders

In keinem anderen europäischen Staat hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt so positiv entwickelt wie in Deutschland. Allerdings haben bei weitem nicht alle Bundesländer gleichermaßen vom Jobwunder profitiert, wie unsere Datenanalyse zeigt.

Seit dem Jahr 2009 ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland kontinuierlich gesunken – ganz im Gegensatz zu fast allen anderen europäischen Nachbarstaaten. Aber dieses deutsche „Jobwunder“ verlief nicht überall gleich. Unsere Datenanalyse zeigt, welche Bundesländer in den letzten Jahren die Arbeitslosigkeit am stärksten abbauen konnten. Für die folgende Grafik haben wir die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Arbeitslosen jeweils mit dem Höhepunkt der Rezession des Jahres 2009 verglichen.

Die Höhe der Balken zeigt, um wie viel Prozent die Zahl der Arbeitslosen in jedem Bundesland seitdem gesunken ist. Die Einfärbungen der Bundesländer zeigen, wie hoch die Arbeitslosenquote mometan ist (je transparenter, desto niedriger die Arbeitslosenquote).

jobwunder_MAKRONOM_deutschland_bundesländer_arbeitslosenzahlen_2009_2015
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Makronom.

Bemerkenswertes Ergebnis: Die ostdeutschen Bundesländer sind die größten Profiteure des deutschen Jobwunders. Thüringen und Sachsen konnten die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um jeweils 37% verringern. Auf den Plätzen 3 bis 5 liegen Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mit Quoten um die 30%. Erst auf den Plätzen 6 und 7 kommen mit Bayern und Baden-Württemberg zwei westdeutsche Bundesländer. Beide konnten die gemeldeten Arbeitslosen immerhin um ein Fünftel reduzieren. Der Ost-West-Zwitter Berlin folgt mit 18% auf Rang 8 und liegt damit genau im Bundesdurchschnitt.

Stark unterdurchschnittlich profitiert haben dagegen NRW, Hamburg und das Saarland. Das Schlusslicht ist Bremen, dass die Zahl der Arbeitslosen lediglich um 2% abbauen konnte (die komplette Tabelle gibt es hier).

Trotz dieser Entwicklung ist die Lage in den ostdeutschen Bundesländern mit einer Arbeitslosenquote von derzeit 9,6% aber immer noch deutlich schlechter als in den neuen Bundesländern (6,0%).