Gesundheitswesen

Die Abschaffung der privaten Krankenversicherung ist überfällig

Etwas überraschend haben SPD und Grüne ihre Pläne für eine Bürgerversicherung weitgehend widerstandlos aufgegeben. Die Notwendigkeit zur Integration der beiden Krankenversicherungssysteme bleibt jedoch unverändert. Ein Beitrag von Stefan Greß.

Bild: Pixabay

Ein funktionierendes Gesundheitswesen ist essenziell – doch spätestens die Corona-Krise hat gezeigt, dass es in Deutschland diesbezüglich einige Defizite gibt. In einer neuen Makronom-Serie diskutieren wir, wie Finanzierung, Struktur und Effizienz verbessert werden können. Hier finden Sie alle Beiträge, die bisher in der Serie erschienen sind.

Die Dualität von gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) und privater Krankenvollversicherung (PKV) in Deutschland ist in westlichen Industrieländern inzwischen einmalig. Zuletzt haben die Niederlande ein ähnliches System abgeschafft und ein integriertes Krankenversicherungssystem eingeführt (Greß 2019). Die regierende Ampel-Koalition hat sich allerdings schon in den Sondierungsverhandlungen darauf festgelegt, die Existenz der privaten Krankenversicherung in Deutschland nicht anzutasten. Konsequenterweise kommt der Begriff „PKV“ im Koalitionsvertrag auch nur einmal im Zusammenhang mit den Abrechnungsmodalitäten für Kinder vor.

In diesem Beitrag fasse ich zunächst die Auswirkungen der Dualität von GKV und PKV zusammen und stelle im Anschluss mögliche Reformoptionen dar. Meine Ausführungen basieren auf Vorarbeiten an anderer Stelle (Greß 2021).

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