Europäische Solidarität

ESM oder Corona-Bonds?

An diesem Dienstag werden die Euro-Finanzminister womöglich erste Entscheidungen fällen, mit welchen Instrumenten die Mitgliedsstaaten zusätzliche fiskalische Spielräume erhalten können. Dabei muss allen Beteiligten klar sein, dass weder Euro-Bonds noch ESM-Kredite eine umfassende – und ausreichende – wirtschaftspolitische Antwort auf die Corona-Krise sind. Ein Beitrag von Tom Krebs.

Die Corona-Krise ist eine menschliche Tragödie mit weitreichenden ökonomischen Folgen. Die Bundesregierung hat mit einem kreditfinanzierten Paket an Sofortmaßnahmen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft schnell reagiert, doch nach einer klaren europäischen Linie wird noch gesucht. Insbesondere stellt sich die Frage, wie die EU-Staatengemeinschaft Länder wie Italien und Spanien bei der Krisenbekämpfung unterstützen kann. Anders gesagt: Wie können die EU-Staaten in Zeiten der Corona-Krise europäische Solidarität zeigen?

Mit diesem Thema werden sich die Finanzminister der Euro-Staaten in einer am Dienstag stattfindenden Video-Konferenz beschäftigen und voraussichtlich erste Entscheidungen treffen. Dabei wird sich die Diskussion hauptsächlich um die Frage drehen, welche Maßnahmen am besten geeignet sind, die fiskalischen Spielräume in Ländern wie Italien und Spanien zu vergrößern. Denn diese Länder möchten ihre eigenen schuldenfinanzierten Maßnahmenpakte zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise implementieren, doch im Vergleich zu Deutschland sind ihre Schuldenstände hoch und ihre fiskalischen Spielräume entsprechend klein.

In diesem Beitrag werde ich drei Instrumente besprechen, die Ländern wie Italien und Spanien weiterhelfen könnten und in der öffentlichen Debatte viel Raum einnehmen: die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) und sogenannte Corona-Bonds.

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