Bundestagswahl

Jetzt beginnt Politik erst

Die nun beginnende Legislaturperiode wird historisch. Sie entscheidet darüber, ob uns der Wandel by design noch gelingt – oder wir allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz weiter in Richtung Wandel by disaster laufen. Ein Kommentar von Lars Hochmann.

Was folgt aus der Klimakrise für unsere Wirtschaft(sweisen) und das Denken darüber? Im Angesicht der Fridays-for-Future-Proteste hat sich aus dem Netzwerk Plurale Ökonomik eine neue Initiative herausgebildet: Economists for Future. Mit der gleichnamigen Debattenreihe werden zentrale Fragen einer zukunftsfähigen Wirtschaft in den Fokus gerückt. Im Zentrum stehen nicht nur kritische Auseinandersetzungen mit dem Status Quo der Wirtschaftswissenschaften, sondern auch mögliche Wege und angemessene Antworten auf die dringlichen Herausforderungen. Dabei werden verschiedene Orientierungspunkte für einen tiefgreifenden Strukturwandels diskutiert. 

Die dritte Runde der Economists for Future-Serie hatte ihren Schwerpunkt auf Themen für die Bundestagswahl gelegt – und geht mit der gestrigen Wahl zu Ende. Alle in der dritten Staffel erschienenen Beiträge sowie die aus den früheren Teilen finden Sie hier. In diesem abschließenden Beitrag zieht Lars Hochmann ein Resümee.

Ein bizarrer Wahlkampf ist zu Ende. Endlich. Welche Regierungskonstellation nun auch entsteht, der Weg dahin war vor allem eines: Er war unwürdig – gegenüber dem Leid durch Kriege und Naturkatastrophen, der Pandemie und den erlebbar gewordenen digitalen Risiken und Möglichkeiten sowie den Organisationen und Familien, die noch immer nicht wissen, wie es nun weitergehen soll. Er war unwürdig gegenüber der Klimakrise, deren Einschläge spürbar näher rücken, und gegenüber den Sorgen, Nöten und Ängsten, aber auch Wünschen, Träumen und Hoffnung derjenigen, die von den erdgeschichtlichen Entwicklungen im Anthropozän beunruhigt sind.

Wahlprogramme hin oder her: Der Wahlkampf wäre die Zeit gewesen, um im Wissen darum Ideen vorzustellen und in der Sache zu streiten, wie wir diese Gesellschaft gemeinsam gestalten wollen und können. Miteinander wurde darüber ungefähr gar nicht gesprochen; dafür über Personalien, Gendersternchen, Koalitionsausschlüsse und warum die jeweils anderen Parteien <Phrase einfügen> gefährden. Weltflucht aus dem Lehrbuch.

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