Bretton Woods

Kolonialismus, US-Hegemonie und Krisen sind keine gute Weltordnung

Am kommenden Montag wird das Abkommen von Bretton Woods 80 Jahre alt. Ein Grund zum Feiern ist das aber nicht. Ein Beitrag von Robin Jaspert.

Feste Wechselkurse, stabiles Wachstum, Reallohngewinne – was könnte irgendwer schon gegen Bretton Woods haben? Die im Juli 1944 in New Hampshire unterzeichnete Vereinbarung zur Gestaltung der Weltwirtschaft, die am kommenden Montag ihren 80. Geburtstag feiert, ist derzeit in aller Munde. Lobeshymnen werden in den Zeitungen, Magazinen, Blogs und Podcasts der wirtschaftspolitischen Diskussionen des Globalen Nordens angestimmt. Und auch in gewerkschaftsnahen Veröffentlichungen wird die Ära als eine Zeit der „prosperierenden Entwicklung„, des „eingehegten Kapitalismus“ beschrieben, abgelöst durch die totale Deregulierung des Marktes im Neoliberalismus. Entgegen der Kritik, Bretton Woods sei ein imperiales Projekt des Nordens, wird die Diversität der Teilnehmer*innen der Konferenz betont; 730 Delegierte aus 44 Ländern waren vertreten, darunter Ägypten, Äthiopien Bolivien, China, Haiti, Indien, Iran, Kuba, Mexico, Nicaragua, Südafrika, und Venezuela. War Bretton Woods tatsächlich im Kern ein Projekt zum Wohle und Frieden aller?

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