Makrothek Juli 2017

Auf diese Bücher und Videos lohnt es sich, einen Blick zu werfen

Eine Dokumentation schaut hinter die Kulissen von Deutschlands neuem Wirtschaftswunder, ein Zwie- bzw. Selbstgespräch zum Thema Rechtspopulismus und Martin Schulz´ EU-Karriere wird ausgeleuchtet – das sind die Neuerscheinungen des letzten Monats.

Einmal pro Monat stellen wir neuerschienene Bücher und Videos mit wirtschaftspolitischem Bezug vor. Dabei handelt es sich nicht um Kaufempfehlungen. Wir verdienen auch kein Geld damit, falls Sie auf einen der Links unter den Produkten klicken.

 

Videos

ZDF

Neues Wirtschaftswunder

Sprudelnde Steuereinnahmen, sagenhafte Exportüberschüsse und sinkende Arbeitslosenzahlen – Deutschland geht es so gut wie lange nicht. Gleichzeitig sind viele überzeugt, dass der Wohlstand ungerecht verteilt ist. Denn der Aufschwung kommt nicht bei allen an. Die Dokumentation rekonstruiert Deutschlands Weg aus den Krisen der vergangenen Jahrzehnte, zeigt Gewinner und Verlierer des „neuen Wirtschaftswunders“ und welche Hypothek für die Zukunft mit dem Aufschwung verbunden ist.

ZDF-Mediathek

 

ARD

Patient Amerika – Gesundheit unbezahlbar

Kein Land der Welt gibt mehr für die Gesundheitsversorgung seiner Bürger aus als die USA. Trotzdem bleibt Gesundheit für viele Menschen dort unbezahlbar. Was läuft falsch im amerikanischen Gesundheitssystem?

ARD-Mediathek

 

ARD

Komplizen? – VW und die brasilianische Militärdiktatur

Hat Volkswagen zur Zeit der Diktatur in Brasilien eigene Mitarbeiter bespitzelt und Oppositionelle der Folter ausgeliefert? Die Reportage geht den Vorwürfen nach.

ARD-Mediathek

 

Arte

Kasachstan – Zwischen Größenwahn und Krise

In Kasachstans Hauptstadt Astana findet im Sommer 2017 die EXPO erstmals in einem Land der ehemaligen Sowjetunion statt. Die Regierung plant eine Veranstaltung der Superlative, für die sie vier bis fünf Milliarden Euro investiert. Doch das Land steckt mitten in einer Wirtschaftskrise.

Arte-Mediathek

 

Bücher

Gunnar Adler-Karlsson

Der Kampf gegen die absolute Armut

Absolute Armut – damit wird jener Zustand bei Menschen umschrieben, die chronisch unterernährt und daher anfällig für Krankheiten sind. Materielles Elend, ungenügende medizinische Versorgung und fehlende Bildungsmöglichkeiten sind die begleitenden Umstände. Absolute Armut beginnt, wo das notwendige Einkommen zur Befriedigung der Grundbedürfnisse überhaupt fehlt, so Gunnar Adler-Karlsson. Ihre Überwindung ist seiner Meinung nach nicht ohne institutionelle Änderungen möglich, ob nun durch die Schaffung neuer Einkommen oder durch Umverteilung. Dabei wird dem Prinzip der „Self-Reliance“, der Selbstentwicklung, entscheidende Bedeutung zukommen.

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Holger Balodis & Dagmar Hühne

Die große Rentenlüge

Rund die Hälfte der heute Erwerbstätigen ist im Alter akut von Altersarmut bedroht. Für Holger Balodis und Dagmar Hühne ist das die unmittelbare Folge eines politisch gewollten Zerstörungsprozesses. In ihrem Buch fordern sie einen radikalen Kurswechsel in der Altersversorgung und deutlich mehr Geld für alle Rentner. Um dies zu erreichen die Riester-Rente und das Drei-Säulen-Modell abgeschafft werden. Statt die Finanzwirtschaft zu subventionieren, müsse sich Altersvorsorge auf den Kern konzentrieren: auf die gesetzliche Rente, die sicher, krisenfest und preiswert sei. Und sie könne deutlich höher ausfallen, wenn auch Politiker, Beamte und Topmanager einzahlen.

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Uwe Fuhrmann

Die Entstehung der „Sozialen Marktwirtschaft“

Die Herausbildung der „Sozialen Marktwirtschaft“ wird gemeinhin mit Ludwig Erhard, der Währungsreform 1948 und ordoliberalen Wirtschaftswissenschaftlern in Verbindung gebracht. Doch das ist eine unzutreffende Konstruktion, so Uwe Fuhrmann. Denn im Juni 1948 sprach noch niemand von „Sozialer Marktwirtschaft“, im Gegenteil: Als die Deutsche Mark in Westdeutschland eingeführt und gleichzeitig die Wirtschaft reformiert wurde, strebten Erhard und andere eine „freie Marktwirtschaft“ an.

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Walter Ötsch & Nina Horaczek

Populismus für Anfänger

Deutschland, Österreich, Frankreich, Holland – die Populisten scheinen in Europa unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Und alle anderen agieren, als gäbe es keine Strategien gegen die rechten Volksverführer. Dabei verfolgt der Populismus ein ziemlich simples Rezept, wie Walter Ötsch gemeinsam mit der Politikjournalistin und Rechtsextremismusexpertin Nina Horaczek zu zeigen versucht.

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Rico Grimm

Bin ich denn schon rechts?

Was ist eigentlich rechts? Wer sind die „neuen Rechten“? Und was, wenn man die eigene politische Haltung und auch die von Freunden und Familie nicht mehr klar politisch einzuordnen weiß? Wo verläuft die Grenze zwischen Menschenfreund und Menschenfeind? Fragen, die sich viele stellen, die meisten lieber nur im Stillen. Rico Grimm führt ein politisches Zwiegespräch mit nur einer Stimme – als Fragender und Antwortender zugleich.

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Eric Bonse

MEGA enttäuschend

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gilt als leidenschaftlicher Europäer. Doch was hat er in seiner Zeit in Brüssel wirklich erreicht? Ist er der MEGA-Politiker, als den er sich selbst gern präsentiert? Der in Brüssel arbeitende Journalist Eric Bonse hat Schulz‘ EU-Karriere kritisch unter die Lupe genommen. Aus den Erfolgen – und Misserfolgen – ließe sich auch viel über den Kanzlerkandidaten lernen, so Bonse.

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Ulfried Weißer

Wirtschaftstheorie ohne Wirklichkeit

Die deutsche Wirtschaftswissenschaft forscht und lehrt an der Realität vorbei, meint Ulfried Weißer. Themen des unternehmerischen Alltags, Motive der Akteure, Problemlagen des Mittelstands, die Berufsausbildung – all das käme in den einschlägigen Lehrbüchern nicht vor. Die Aufgabe, das tatsächliche wirtschaftliche Verhalten zu erklären, würde nicht nur verfehlt, sondern gar nicht in Angriff genommen. Stattdessen werden wirklichkeitsfremde Annahmen verfolgt, vor allem die des streng rationalen Verhaltens von sozial isolierten Akteuren. Nach einer Analyse aktueller wirtschaftswissenschaftlicher Lehrbücher und einer grundlegenden Kritik am Fach wirft Weißer den Blick hin zu alternativen Ansätzen (Plurale Ökonomik, Verhaltenswissenschaft) und erfolgreicher praxisnaher Forschung.

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Philipp Blom

Was auf dem Spiel steht

Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit: Die Ideen des modernen Staats entstanden während der Aufklärung. Dass Populisten mit dem Versprechen einer autoritären Gesellschaft Mehrheiten organisieren, ist dagegen eine neue Erfahrung. Der Historiker Philipp Blom sieht die westlichen Gesellschaften vor einer prekären Wahl: radikale Marktliberale einerseits, autoritäre Populisten andererseits. Nur mit einem illusionslosen, historisch informierten Blick auf die Gegenwart und mit der Überzeugung, dass allen Menschen ein freies Leben zusteht, können wir unsere humane Gesellschaft retten, meint Blom.

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Stephan Rammler

Volk ohne Wagen

Deutschland ist ein Autoland. Deutschland hat das Auto erfunden, perfektioniert und sich ökonomisch davon abhängig gemacht. Einerseits ist das Auto eines der technologisch hochwertigsten und intelligentesten Produkte der modernen Massenkultur. Andererseits ist es ein menschen-, gesellschafts- und zukunftsfeindliches Produkt, findet Stephan Rammler und plädiert für einen geistigen und emotionalen Perspektivwechsel.

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