Arbeitsmarkt

Die Boomer und der Jugendwahn

Die geburtenstarken Jahrgänge nähern sich dem Ende ihres Erwerbslebens – und verändern die Angebots-Nachfrage-Relationen auf den Arbeitsmärkten erheblich. Um dem gerecht zu werden, muss sich die Arbeitswelt der Zukunft fundamental wandeln. Ein Beitrag von Stefan Sell.

Es gibt Entwicklungen, die schon lange vor der Corona-Krise Thema waren – und die auch nicht verschwinden werden, wenn die Pandemie (hoffentlich) irgendwann Geschichte ist. Entwicklungen, die fundamentale Verschiebungen widerspiegeln und die wir nicht wegdiskutieren, sondern im günstigsten Fall gestalten können.

Dazu gehört die aus demografischen Gründen seit längerem beobachtbare massive Verschiebung der Altersstruktur der (sozialversicherungspflichtig) Beschäftigten. Ältere Semester werden sich erinnern: In den 1980er Jahren entstanden zahlreiche Initiativen mit unterschiedlichen Angeboten, die etwas gegen die damals grassierende Jugendarbeitslosigkeit machen wollten. Damals gab es aus den Reihen der geburtenstarken „Boomer“-Jahrgänge (Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre) zahlreiche junge Menschen, die trotz eines Hochschulstudiums in der Arbeitslosigkeit landeten oder mit viel Aufwand an den Arbeitsmarkt „angepasst“ werden mussten. Aber die damals Jungen sind inzwischen älter geworden und schieben sich als quantitativ außergewöhnlich große Generation auf der Zeitachse nach rechts:

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